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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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sich ihrem Schicksal.
    Im gleichen Augenblick konnte sie spüren, wie sich die Lippen der Kreatur auf ihren Hals legten. Die gebogenen Zähne kratzten über ihre Haut, während eine kalte Zunge nach einer geeigneten Stelle suchte, um zuzubeißen.
    Doch p lötzlich hielt sie inne. Der Griff um Claires Handgelenke lockerte sich und die Kreatur wich ein Stück zurück. Keine Sekunde darauf entfuhr ihr ein Schrei. Er war so laut, dass Claire spüren konnte, wie ihr das linke Trommelfell pla tzte . Mit einem Schlag war sie auf der linken Seite komplett taub. Der Schmerz w ar unbeschreiblich. Es war ein heißer Dorn, der sich ihr direkt in s Gehirn bohrte.
    Dennoch schöpfte sie Hoffnung.
    Claire konnte spüren, wie der Körper der Kreatur erschlaffte. Sie zog sich zurück, zunächst nur langsam, dann immer schneller.
    Claire war völlig überrumpelt. Sie wusste nicht, was gerade geschehen war. Sie setzte sich auf und starrte verblüfft die Kreatur an, die immer weiter zurückwich. So weit, bis sie mit dem Rücken gegen die Holzwand lehnte, die den Wohnraum der Hütte vom Schlafzimmer trennte.
    Dann hob sie die rechte Pranke und zeigte damit au f Claires Brust.
    „Was zum Teufel ist das ?“, knurrte die Kreatur.
    Erst in diesem Augenblick senkte Claire ihren Blick und starrte auf ihre eigene Brust. Und der Anblick, der sich ihr bot, raubte ihr erneut den Atem.
    Das Goldkettchen, das um ihren Hals hing, glühte . Es war das Kettchen, das John ihr am Flughafen geschenkt hatte, und in diesem Augenblick loderte es förmlich. Ein rötlicher Schimmer ging von ihm aus, begleitet von einer unbeschreiblichen Hitze, die Claire die Haut verbrannte. Feuerrote Striemen zeichneten ihre B rust und der Geruch verbrannter Haut stieg ihr in die Nase.
    Doch Claire nahm den Schmerz nur a m Rande ihres Bewusstseins wahr. Vielmehr war ihr gesamtes De nken von der Erinnerung an John eingenommen. Von ihm und all den Dingen, von denen er am Flughafen gesprochen hatte :
    Meines Wissens ist das Kreuz die effektivste Waffe gegen die Dämonen. Jemand, der dieses Kreuz trägt, muss keinen Blutsauger fürchten...
    Erst in diesem Augenblick erkannte sie, dass John die Wahrheit gesagt hatte. Das allein war jedoch nicht so wichtig, wie die zweite Erkenntnis, die zeitgleich durch Claires Gedanken rauschte:
    Er hatte nicht nur die Wahrheit gesagt, sondern ihr damit auch das Leben gerettet. Ohne das Kettchen , wäre sie wahrscheinlich bereits tot.
    Oder noch schlimmer – sie wäre vielleicht selbst...
    ... ein Vampir!
    Diese Einsicht gab Claire Kraft. Insgeheim ahnte sie, dass die Kreatur ihr nichts mehr anh aben konnte. Sie lehnte noch immer zusammengekauert an der Wand und starrte sie grimmig an. Dabei ließ sie das Kettchen keine Sekunde aus den Augen.
    Jemand, der dieses Kreuz trägt, muss keinen Blutsauger fürchten...
    Doch ihre eigene Sicherheit war in diesem Augenblick nicht das W ichtigste für Claire . Vielmehr fragte sie sich, ob John vielleicht mit allem R echt gehabt hatte, was er ihr am Flughafen anvertraut hatte.
    Das mit dem Goldkettchen hatte funktioniert, keine Frage , dachte sie. Aber was war mit den beiden Phiolen, die angeblich dazu in der Lage waren, den Verwandlungsprozess e ines Vampirs zu stoppen? Würde es ihr damit vielleicht gelingen Amanda zu retten? Würde sie den Prozess aufhalten können?
    Claire wusste es nicht.
    Das E inzige , was sie in diesem Augenblick mit Sicherheit wusste, war, dass es einen Versuch wert war.
    Sie stand auf, ergriff den Schürhaken und ging in die Richtung der Bestie.
    Und mit jedem Schritt, den sie näher kam, wurde die Kette um ihren Hals heißer.
    Claire wusste zwar nicht, wie sie es anstellen sollte, d och noch immer war es ihr Ziel, Amanda zu retten.
    Sie musst e es zumindest versuchen .
    Sie m usste alles tun, was in ihrer Macht stand.

81 .
     
    Ein bestialischer Schrei hallte durch den Wald und ließ Bishop zusammenzucken. Er und Whitman wechselten einen Blick, dann setzten sie ihren Weg fort. Inzwischen war die Sonne fast untergegangen. Die Dunkelheit nahm überhand und die Schatten im Wald verschmolzen miteinander zu einem undurchdringlichen schwarzen Gewirr.
    Sie hatten die Hälfte des Weges zurückgelegt und würden die Hütte in weniger als zehn Minuten erreichen. Natürlich hätten sie auch schneller marschieren können. Doch Bishop wusste, dass sie vorsichtig sein mussten.
    Sehr vorsichtig!
    I mmerhin konnte man nie genau wissen, was alles i n der Dunkelheit darauf lauerte – jederzeit

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