Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)
ihr Bestes . Sie legte ihr ganzes Gewicht in die Bewegung und schloss die Augen. Trotz der Geschwindigkeit, schien der Schlag ewig zu dauern .
Einen Sekunde nbruchteil später donnerte das d icke Ende des Schaftes gegen Amanda s Schläfe. Die Wucht des Schlages ging durch das Holz, fuhr in Claires Arme und eb bte erst in ihren Schultern ab. Sie konnte spüren, wie der Kopf ihrer Schwester unter dem Schlag nachgab. Gleich darauf vernahm sie das Geräusch, von Amandas Körper, der leblos zu Boden sackte.
Claire riss die Au gen auf. Sie war auf alles gefa sst .
Amanda lag ausgestreckt vor ihr auf dem Dielenbod en. Sie schien zwar etwas benommen, war aber nicht bewusstlos. Zunächst waren ihre Bewegungen zögerlich und ungelenkt. Doch sie fing sich schnell wieder . Trotz der riesige n Wunde an ihrer Schläfe, griff sie erneut an:
Noch bevor Claire reagieren konnte, machte Amanda einen Satz nach vorne. Sie umschlang Claires Knöcheln mit i hren Pranken und zog daran.
Augenblicklich spürte Claire, wie sie das Gleichgewicht verlor. Ihre Füße wurden mit einer Kraft unter ihr weggerissen, der sie nichts entgegenzusetzen hatten. Sie wedelte mit den Armen und versuchte sich zu fangen.
Der Gewehrschaft entglitt ihren Händen, flog quer durch den Raum und knallte gegen die Wand. Gleich darauf segelte auch sie durch die Luft, schlug mit dem Kopf gegen die Dielen und blieb benommen neben dem Kamin liegen. Doch erneut war es die Verzweiflung, die sie dazu zwang, nicht aufzugeben.
Trotz des Schwindels stützte sie sich sofort auf die Ellenbogen und blickte Amanda an. Sie hatte inzwischen ihre Knöchel losgelassen und robbte langsam auf sie zu.
Claire sah sich um. Sie musste eine Waffe finden, um sich zu verteidigen . Denn sie ahnte, dass es ihr nicht gelingen würde , Amanda mit bloßen Händen zu stoppen.
Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb schließlich auf dem Schürhaken liegen, der neben den Kamin an der Wand lehnte. Er war aus massivem Stahl und hatte eine spitze Seite, mit der man dicke Holzscheite in der Mitte spalten konnte.
Claire wusste, dass er ihre einzige Chance darstellte. Wenn sie überleben wollte, durfte sie selbst nicht davor zurückschrecken, ihrer eigenen Schwester den Schädel einzuschlagen.
Sie drehte sich um und streckte die Arme nach dem Schürhaken aus. Ihre Finger glitten über den warmen Stahl, unfähig ihn zu umklammern. Er lag außer Reichweite. Sie versuchte , sich noch weiter zu strecken, doch Amandas Gewicht drückte sie zu Boden und machte es ihr unmöglich zu bewegen.
Doch Claire wollte nicht aufgeben. Sie streckte sich ein letztes Mal. Ihre Finger glitten erneut über den H aken und versetzten ihn in Bewegung.
Ja, ja, ja...
Doch anstatt in ihre Richtung zu fallen, schlitterte er an der Holzwand entlang, fiel klimpernd zu Boden und war endgültig außer Reichweite.
Claire gab auf.
Sie wandte sich um und starrte in die Fratze der Kreatur, die früher ihr e Schwester gewesen war. Von Angesicht zu Angesicht standen sie sich gegenüber und sahen einander an. Amandas schlechter Atem stieg Claire in die Nase und sorgte dafür, dass ihr Magen rebellierte.
„Bald werden wir vereint sein, Claire“, knurrte Amanda, „für immer .“
Dann machte sie einen letzten Satz nach vorne. Ihre Pranken umschlangen Claires Handgelenke. Sie drückte sie zu Boden und beugte sich über sie. Die Kraft, mit der sie das tat, war überwältigend.
Claire wandte sich ab. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie Amandas Haifischmaul immer näher kam. Die Zähne funkelten darin, wie gebogene Dolche.
Oh mein Gott...nein!
D ie Fratze der Kreatur kam immer näher und Claire spürte, dass es kein Entkommen gab. Das war auch der letzte Gedanke, der durch ihre G ehirnwindungen rauschte. Das E inzige, was übrig blieb, war Angst.
Nackte, alles verzehrende Angst.
Doch das war nicht richtig. Denn da war noch ein Gefühl. Ein Sinneseindruck, dem Claire bis dahin keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Ein e warme Empfindung , die scheinbar ihrem Herzen entsprang.
J e näher die Kreatur heranrückte, umso mehr verwandelte sich die se wohlige Wärme in brodelnde Hitze. Schließlich wurde daraus eine Glut, die Claires Haut auf der Brust verbrannte.
Der Schmerz wurde unerträglich und strahlte in ihren ganzen Körper aus. Doch Claire konnte nichts dagegen tun . Sie war wie in einem Schraubstock gefangen, unfähig sich zu bewegen. Schließlich biss sie die Zähne zusammen und schloss die Augen.
Sie fügte
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