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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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konnte er erkennen, dass aus dem Schornstein der Hütte eine dünne Rauchsäule aufstieg. Und Bishop wusste, was das zu bedeuten hatte:
    Sie hatten es geschafft. Die Hütte war bewohnt . Die Frau und der Hybrid harrten darin aus, unwissend und nichts ahnend.
    Sie waren am Ziel.
    Das Gefühl des Triumphes brandete durch Bishops Verstand und sorgte dafür, dass er sämtliche Zweifel völlig vergaß.
    Er schaltete den GPS-Tracker aus und verstaute ihn in seiner Jackentasche.
    Anschließend nahm er seine Maschinenpistole zur Hand und entsicherte sie.

80 .
     
    Klirr, Klirr, Klirr...
    Claire war wie gelähmt.
    Sie saß noch am Tisch – unfähig sich von dem Anblick zu lösen, der sich ihr bot. Währenddessen kam die d unkle Gestalt immer näher. Schritt für Schritt durchquerte sie den Raum, während hinter ihr vereinzelte Schneeflocken durch die Luft wirbelten.
    Angst und Schre ck en schnürten Claire die Kehle zu und nahmen ihr den Atem. Trotzdem besann sie sich darauf, dass sie handeln musste. Obwohl sie nicht wusste, wer der Eindringling war, spürte sie die unmittelbare Gefahr, die von ihm ausging wie eine unsichtbare Strahlung.
    Instinktiv suchte sie nach einer Möglichkeit, um sich zu verteidigen. Zuerst dachte sie an das Gewehr. Doch im gleichen Augenblick erkannte sie, dass dieser Gedanke völlig aussichtslos war:
    Die Einzelteile des Gewehrs lagen vor ihr auf der Tischplatte und waren völlig nutzlos. Sie wusste sofort, dass es ihr nicht mehr geling en würde, es zusammenzubauen, bevor es zu spät war .
    Trotzdem war sie nicht völlig wehrlos. In ihren Händen hielt sie den Holzschaft des Gewehrs. Er war armlang, bestand aus poliertem H art holz und lag zudem gut in der Hand. Auch wenn es ein Akt purer Verzweiflung war, wusste Claire, dass sie damit beträchtlichen Schaden anrichten konnte, we nn sie ihn geschickt einsetzte. Wenn sie ihn schwang, wie e inen Baseballschläger, dachte s i e , dann würde es ihr vielleicht gelingen den Eindringling auf Distanz zu halten. Instinktiv verkrampften sich ihre Hände um den Sch aft. Die Hoffnung gab ihr Kraft .
    Dann ging sie zum Angriff über.
    Ruckartig stand sie auf, sprang zur Seite und holte aus. Sie stand breitbeinig da, die Arme gehoben und jederzeit bereit zuzuschlagen.
    Doch noch ehe Claire reagieren konnte, griff der Eindringling an . Und er tat es auf eine Art und Weise, gegen die sie sich nicht wehren konnte:
    „ Hast du mich vermisst?“ , fragte die Gestalt. Ihre Stimme war nichts weiter als ein tiefes  Knurren, das die Luft im Raum zum Vibrieren brachte. Dann tat sie einen weiteren Schritt. Der Schein des Kaminfeuers erhellte ihr Antlitz und offenbarte Claire ein unbesch reibliches Bild der Verwüstung:
    Das Gesicht w ar an mehreren Stellen verkohlt. D ie Haut hing in Fetzen daran herunter und hier und da konnte man den Schädelknochen erkennen, der unter den versengten Haarbüscheln hervorstach. Ein Auge war komplett geblendet, während das andere rot funkelte und Claire mit seinem Blick durch bohrte, wie eine glühende Lanze.
    Doch trotz all der Verletzungen erkannte Claire sofort , wer der Eindringling war:
    Amanda! Oh mein Gott, es ist Amanda!
    Claire konnte spüren, wie ihre Kräfte schwanden. Ein eisiger Schauer jagte durch ihren Körper, fuhr ihr in die Knochen und sorgte dafür, dass sie sich nicht mehr regen konnte. Gleichzeitig spürte sie , wie sich ein Schatten auf ihren Verstand legte und all ihre Gedanken zum Erliegen brachte. Dunkle Punkte kreisten durch ihr Gesichtsfeld und sie hatte Mühe damit, auf den Beinen zu bleiben. Schwindel rauschte durch ihren Verstand und sorgte dafür, dass sich alles um sie herum , zu drehen begann. Claire konnte spüren, wie die Ohnmacht in Windes eile überhand nahm.
    Trotzdem gab sie nicht auf.
    Sie klammerte sich an ihr Bewusstsein, wie ein Ertrinkender an ein Stück Treibholz. Der erste Schrecken verflog und sie atmete einmal tief durch. Der Schwindel legte sich, die dunklen Punkte vor ihren Augen verblassten.
    Sie hatte sich wieder unter Kontrolle.
    Vorläufig.
    Währenddessen kam Amanda unablässig auf sie zu. Die Kette, die um ihren Kör per gespannt war , raschelte bei jeder ihrer Bewegungen. Sie hatte die Arme vor sich ausgestreckt , jederzeit be reit nach Claire zu greifen.
    Als sie schließlich bis auf wenige Schritte an sie herangekommen war, wusste Claire , dass es Zeit war zu handeln:
    „ Bitte verzeih mir, Mandy “, sagte sie.
    Dann ließ sie Scha ft des Gewehres herunterbrausen . Sie gab

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