Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)
durch Claires Verstand. Doch noch ehe sie dazu kam auch nur E inzige zu stellen, begann George sein Werk . Und ab diesem Zeitpunkt konnte sie nichts weiter tun, als ihm dabei zuzusehen und zu hoffen, dass alles gut ging.
Nachdem er den Ärmel hochgekrempelt hatte, beugte er sich zu Amanda hinab und drehte sie auf die Seite. Ihr Antlitz erstrahlte im Schein der Taschenlampe und offenbarte eine Maske aus purem Hass. Gleichzeitig zeigte es aber auch das wirk liche Ausmaß ihrer Verletzungen:
Ihr gesamter Kopf war nur noch ein Durcheinander aus Fleisch und Blut . George ließ s ich davon nicht beirren.
Stattdessen setzte er sein Werk fort. Er beugte sich weiter zu Amanda hinab u nd dann tat er etwas , was Claire nicht für möglich gehalten hätte.
Für einen Augenblick war die Anspannung so groß, dass sie sich nicht einmal mehr traute zu atmen.
84 .
Inzwischen war es vollkommen dunkel. Schritt für Schritt hatten sie sich zur Hütte vorgearbeitet, ständig auf einen Angriff aus dem Hinte rhalt bedacht.
Sie hatten sich inzwischen bis auf etwa 50 Meter an die Hütte herangeschlichen, als aus ihrem Inneren plötzlich ein lautes Poltern erklang. Instinktiv waren sie für einen Moment zusammengezuckt und hatten sich hinter eine brusthohe Schneeverwehung gekauert.
Dann hatten sie einen kurzen Blick gewechselt.
Doch bereits das hatte für Bishop ausgereicht, um zu erkennen, unter welcher Anspannung Whitman stand. Sein Antlitz war starr und seine Augen glasig. Er hielt das Gewehr umklammert und zielte damit auf die Hütte. Ständig bereit das Feuer zu eröffnen.
Auch Bishop war angespannt, doch er ließ sich nichts davon anmerken. Stattdessen versuchte er sich auszumalen, was in diesem Augenblick in der Hütte vor sich ging.
Eine schier unerschöpfliche Vielzahl an Möglichkeiten schwirrte durch seinen Verstand, ohne, dass er wusste, welche von ihnen am wahrscheinlichsten war.
Das E inzige, was er mit Sicherheit wusste, war, dass Amanda ihre Schwester inzwischen gefunden hatte.
Und so wie er Amanda kannte , glaubte er nicht, dass es ein herzliches Wiedersehen war.
85 .
Claire starrte noch immer in den Keller. Tausend Fragen schwirrten ihr durch den Kopf, doch sie blieb stumm. Sie war völlig unfähig sich zu regen.
Währenddessen setzte George sein Werk fort.
Er beugte sich immer tiefer zu Amanda hinab und lockerte gleichzeitig seinen Griff um ihren Nacken. Amanda wand te sich herum, hob ihr Gesicht aus dem staubigen Boden und funkelte ihn mit ihrem verbliebenen Auge an. Währenddessen wichen ihre Lippen zurück und entblößten ihr schreckliches Gebiss .
Für einen Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Dann tat George etwas , was Claire nicht für möglich gehalten hätte:
Was zum...
Nachdem er sich ganz nah zu Amanda hinab gebeugt hatte, schnellte sein Arm hervor. Es war jener, an dem er kurz zuvor den Ärmel hochgekrempelt hatte. Er hielt ihn Amanda regelrecht hin. So nah, dass es für Amanda ein Leichtes war, danach zu schnappen.
Und sie ließ sich auch nicht lange bitten.
Noch bevor Claire kapierte, was vor sich ging, schlug Amanda ihre Zähne in Georges Unterarm. Die Bewegung war blitzschnell. Trotzdem konnte Claire erkennen, wie tief die Zähne in Georges Fleisch versanken. Sie biss mit voller Wucht zu und gleichzeitig entfuhr ihr ein bestialisches Fauchen. Ihr Auge funkelte mehr als je zuvor und ein Zittern ging durch ihren Körper.
Sie saugte an Georges Arm, wand te den Kopf hin und her und knurrte währenddessen unentwegt. Schmatzende Geräusche hallten durch die staubige Kellerluft. Das Schauspiel dauerte einige Sekunden und es endete überraschend und jäh – genau , wie es begonnen hatte.
P lötzlich hielt Amanda inne. Ihr Auge weitete sich und sämtliche Spannung wich aus ihrem Körper. Sie ließ von Georges Arm ab und sank zurück auf den Kellerboden. Ein tiefer Seufzer entfuhr ihr und dann kehrte völlige Ruhe im Keller ein.
Claire erwachte aus ihrer Starre. Sie wusste noch immer nicht, was sie gerade mit angesehen hatte. Doch es schien ihr in diesem Augenblick auch nicht wichtig zu sein. Tief in ihrem Inneren vertraute sie George und glaubte an das , was er getan hatte.
Trotzdem hatte sie Angst.
Claires Blick war noch immer auf Amanda gerichtet. Sie lag im grellen Schein der Taschenlampe und rührte sich nicht.
George hatte sich inzwischen auf die Beine erhoben. Er inspizierte seinen Unterarm und krempelte anschließend wieder den Ärmel seines Parkas zurück.
Dann
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