Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)
war . Schlimmstenfalls musste er sogar damit rechnen, von diesem Einsatz abgezogen zu werden.
Nein, Bishop war wirklich nicht zufrieden.
Doch trotz der Gefahr Whitman endgültig das Feld räumen zu müssen, gab es noch etwas anderes, wa s ihm Kopfzerbrechen bereitete. Etwas , das schon die ganze Zeit über an seinem Verstand zerrte, wie ein böser Hund an seiner Kette.
Als der Wagen aus der Garage gerast kam, hatte er für einen Sekundenbruchteil die Möglichkeit gehabt , ins Innere zu blicken . Und das , was er gesehen hatte, ließ ihm keine Ruhe.
Klar, die Frau war im Wa gen gewesen, daran bestand kein Zweifel. Sie war auf dem Beifahrersitz gesessen und hatte die Hände vor dem Gesicht verschränkt. Doch das war es nicht, das ihm derart grübeln ließ. Vielmehr war es der Umstand, dass der Vampir den Wagen gefahren hatte.
Er hatte ihn zuvor zwar nur ein einziges Mal gesehen und selbst da war das Mistding verwandelt gewesen. Doch selbst die schlimmste Verwandlung reichte meist nicht aus, um Dämonen völlig unkenntlich zu machen. Das Gesicht nahm zwar bestialische Züge an, dennoch konnte man den Menschen dahinter für gewöhnlich noch recht gut erkennen.
Und genau das hatte Bishop getan: E r hatte den Mann am Steuer erkannt. Deswegen wusste er mit absoluter Gewissheit, dass es sich bei ihm um das M onster aus der Wohnung der Frau handelte. D as Monster , das Morales erschossen und ihn selbst verwundet hatte . Und genau das war es, was ihm keine Ruhe ließ.
Denn als der Wagen aus der Garage brauste, war es helllichter Tag gewesen und die Sonne hatte geschienen . Ein gewöhnlicher Vampir hätte innerhalb von Sekunden in Flammen aufgehen müssen.
Er hätte lodern müssen, wie eine Fackel verdammt.
Hat er aber nicht, dach t e Bishop. D as Mistding hat einfach aufs Gas gedrückt und war davongebraust. So, als würde ihm das Sonnenlicht überhaupt nichts ausmachen .
Je näher der Wagen dem Versteck in der Bronx kam , umso mehr verdichteten sich Bishop s Gedanken . Was zuvor nur eine gewagte Theorie gewesen war, nahm inzwischen immer mehr Form an und wurde greifbar. So sehr , bis es nicht mehr von der Hand zu weisen war:
Bei dem Vampir handelt e es sich um einen der Hybriden.
Eine verdammte Laborratte der Nazis.
Mit Sicherheit sogar, dachte Bishop. Die Anspannung wich von seinen Schultern und die Wogen seiner Aufregung glätteten sich.
F alls er mit seiner Vermutung wirklich Recht hatte, bestand inzwischen eine gute Chance, d ie Mission doch noch zu retten. Mehr noch: Falls er sich nicht irrte , dann könnte es vielleicht sogar den endgültigen Sie g über die Dämonen bedeuten. Einen Sieg, der so groß war, dass er für alle Zeiten in die Chroniken eingehen würde.
Für alle Zeiten !
Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und seine Augen funkelten.
45.
Der Gebrauchtwagenhändler stellte keine Fragen. Das E inzige, was ihn interessierte , war Claires Kreditkarte. Er beäugte sie, ließ sie durch die Finger gleiten und schob sie anschließend in das Lesegerät. Dann bedachte er Claire mit einem gespielt freundlichen Lächeln, während er auf das OK der Kreditkartengesellschaft wartete. Die Zeit zog sich in die Länge, und mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde Claire das Warten unangenehmer.
„Die Karte hat einen Rahmen von fünfzehn Tausend Dollar“, sagte sie , „Sie können mir vertrauen.“
Obwohl die Schießerei und die Flucht inzwischen mehrere Stunden her waren, saß der Schock darüber nach wie vor tief. Ihr Herz ratterte noch immer wie eine alte Nähmaschine und ein Schauder nach dem anderen jagte durch ihren Körper. Dennoch versuchte sie, sich nichts davon anmerken zu lassen, um den Händler nicht misstrauisch zu machen.
Aber wahrscheinlich war er das ohnehin schon, dachte sie . Wer sonst kauft e schon derart überstürzt einen Gebrauchtwagen und bestand dabei nicht einmal darauf, eine Probefahrt zu machen ? Wer blätterte sieben tausend Dollar hin, ohne auch nur ein einziges Mal den Motor zu starten?
„Vertrauen ist gu t“, sagte der Händler , als hätte er nur auf sein Stichwort gewartet , „ aber Kontrolle ist besser. “
„Sie sind der erste Gebrauchtwagenhändler, de n ich je gesehen habe , der Lenin zitiert“, sagte George , der neben Claire in einem der abgewetzten Ledersessel saß.
„ Lenin ? Mark Lenin? “, fragte der Händler, „hat der nicht letztes Jahr für die Mavericks gespielt?“
„Ach, vergessen Sie es“, sagte George. Er lehnte sich in
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