Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)
ie.
„Der andere Grund ist, dass Sie wohl kaum noch am Leben wären, wenn Ihre Schwester ein Vampir wäre. Wäre die Verwandlung abgeschlossen gewesen, hätte sie Sie mit Sicherheit sofort getötet . Sie und jeden anderen, der ihr zu nahe gekommen wäre. “
46.
„Wie sieht es aus?“, fragte Bishop.
Er saß auf dem Doppelbett des heruntergekommenen Hotelzimmers und war damit beschäftigt , seine Waffe zu reinigen. Der Vorgang dauerte eigentlich ni e länger als eine halbe Stunde, selbst wenn er sich dabei Zeit ließ.
Doch dieses Mal war er schon über zwei Stunden darin vertieft, sämtliche Einzelteile zu reinigen und zu ölen. Er musste Zeit totschlagen und er wusste, dass ihm das am besten mit einer eintönigen Beschäftigung gelingen würde. Andernfalls müsste er tatenlos zusehen, wie Whitman versuchte der Frau und dem Vampir auf die Spur zu kommen und er wusste, dass ihn das verrückt machen würde.
„Ich glaube wir haben eine Spur“, sagte Whitman.
„Geht es auch ein bisschen konkreter?“
„Eine Kreditkartenabbuchung über ei nen Betrag von k napp sieben tausend Dollar“, sagte Whitman, ohne den Blick vom Laptop zu heben.
„Wo?“
„Bei einem Gebrauchtwagenhändler an der nördlichen Stadtgrenze. So wie es aussieht, haben sie das Fahrzeug gewechselt. “
„Wann?“
„Ungefähr drei Stunde n nach ihrer Flucht aus dem Haus . Wir könnten zwei Männer hinschicken. Vielleicht weiß der Händler, wohin die beiden verschwunden sind.“
„Reine Zeitverschwendung“, sagte Bishop, „ich glaube nicht, dass sie es ihm gesagt haben . Und selbst wenn, dann nur , um uns zu täuschen.“
Whitman erhob sich von seinem Stuhl, streckte sich und lief dann zweimal quer durch den Raum. Schließlich blieb er neben dem Bett stehen und überlegte.
„Sonst können wir nichts tun, außer darauf zu warten, dass sie die Kreditkarte oder das Mobiltelefon wieder benützt“, sagte er.
„Das ist nicht ganz richtig“, sagte Bishop, „wir wissen jetzt zumindest, dass sie vorhaben, aus der Stadt zu verschwinden. Sonst hätten sie wohl kaum derart überstürzt einen Wagen gekauft.“
„ Wir könnten zumindest versuchen den Fahrzeugtyp herauszubekommen. “
„Um was zu tun?“, unterbrach ihn Bishop, „um anschließend nach einer Nadel im Heuhaufen zu suchen? Ist es das , was S ie wollen? “
Whitman erwiderte nichts.
Bishop wandte sich wieder der Waffe zu, die er in Händen hielt , und s chob den letzten Stift in die Abdeckung. Anschließend repetierte er sie mehrmals, um sich davon zu überzeugen, dass keines der Bauteile klemmte. Als auch das erledig t war, schob er ein volles Magazin ein und legte sie auf die Kommode neben dem Bett. Dann blickte er zu Whitman empor , der noch immer mit verschränkten Armen neben dem Bett stand.
„Ich habe eine I dee“, sagte er und erhob sich vom Bett. Der Raum war erfüllt vom Geruch des Waffenöls und den Gestank von Zigarettenrauch, der sich im Lauf e der Jahre in sämtlichen Möbeln abgelagert hatte.
„ Ich brauche zwei Männer“, sagte er, „und wir müssen uns beeilen. Sie bleiben in der Zwischenzeit hier und überprüfen weiterhin die Kreditkarten und das Mobiltelefon. Und versuchen Sie herauszufinden, wem das Haus in Bowery gehört. Vielleicht hilft uns das weiter.“
Er nahm seinen Mantel vom Bett, zog ihn an und schob anschließend die Waffe in das Schulterhalfter.
„ Wird gemacht, Häuptling. Aber w as haben Sie vor , zum Teufel ?“, fragte Whitman.
Bishop grinste ihn an, ohne etwas zu sagen und machte sich auf d en Weg. Erst nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte, wandte er sich um und sagte:
„Lassen Sie sich überraschen.“
Dann verschwand er.
47.
Die Ausläufer der Stadt reckten sich in Hinterland, wie die Fangarme eines Kraken . Doch mit jeder Stunde, die verging, ließen sie den grauen Moloch weiter hinter sich zurück .
Die Städte wurden kleiner und die Straßen enger. Die Gebäude ragten nicht mehr ganz so hoch in den blassen Herbsthimmel und immer wieder drangen ländlich e Gerüche über die Lüftung in s Wageninnere.
George hatte es abgele hnt , über den Highway zu fahren. Dadurch wollte er es v erhindern, angehalten zu werden, hatte er gesagt. Statt dessen fuhren sie über Nebenstraßen, quer durch etliche namenlose Städte und Dörfer .
Immer wieder bogen sie ab und schlugen H aken, um die unsichtbaren Verfolger zu verwirren. Deswegen kamen sie nur langs am voran, auf ihre m Weg ins Landesinnere. Und e rst als
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