Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
Vom Netzwerk:
im Osten bereits der Abend dämmerte, überquerten sie die Staatsgrenze zu Massachusetts.
    Im Westen waren die ersten Ausläu fer der Appalachen zu erkennen. W ie schwarze Riesen ragten sie am Horizont auf , mit weißen Gipfeln, über denen sich die Wolken türmten.
    Die ganze Fahrt über rauschte ein Wechselspiel der Gefühle durch Claires Verstand und ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder drängte sich ihr die Frage auf, ob es noch eine Möglichkeit gab, Amanda zu retten.
    Es muss eine Möglichkeit geben, dachte sie.
    Irgendeine Möglichkeit gibt es immer!
    Doch dieser Gedanke verhieß keine Hoffnung. Vielmehr drängten sich wieder Schuldgefühle in ihr Bewusstsein und versetzten ihr glühende Stiche in Seele und Herz.
    Sie hatte ihre Schwester zurückgelassen, um sich selbst zu retten. Sie hatte sie einfach zurückgelassen – hilflos und allein.
    Du bist ihre ältere Schwester und du warst dazu verpflichtet , auf sie aufzupassen!
    Die Stimme ihres Vaters erklang erneut in ihren Gedanken und riss die Wunden aus ihrer Kindheit auf. Wie ein Stolperdraht war sie durch ihre Geda nken gespannt und brachte jeden Funken Hoffnung zum Erliegen.
    Doch da war noch eine Stimme. Eine Stimme, die am Rande ihrer Wahrnehmung durch ihre Gedanken schwirrte. Krächzend und mit fremdem Akzent.
    John! Es war Johns Stimme !
    Sie ra uschte im Hintergrund durch Claires Verstand , wie eine atmosphär ische Störung. Sie musste sich erst konzentrieren , um zu verstehen , was die Stimme immer wieder aufs Neue wiederholte .
    Sie horchte tief in sich hinein , sperrte die Geräusche der Umwelt für einen Augenblick aus und lauschte den Worten, die John ihr gesagt hatte:
    ...Diese Substanzen sind pures Gift für Vampire. Regelmäßig eingesetzt sorgen sie dafür, dass die Macht des Vampirs über das Opfer sinkt und dass es wieder gesund wird...
    Erst in diesem Augenblick erinnerte sie sich wieder an die silberne Schachtel, die er ihr am Flughafen gegeben hatte. Im gleichen Moment beschlich sie jedoch Angst. Es war die Angst davor, dass sie die Schachtel auf der Flucht verloren hatte. Inmitten des Durcheinanders, war sie vielleicht unbemerkt aus ihrer Handtasche geglitten.
    Bitte nicht, bitte, bitte, bitte...
    Sofort griff sie nach ihrer Handtasche, die auf dem Armaturenbrett lag . Sie riss den Verschluss auf und begann aufgebracht in dem Durcheinander darin zu wühlen. Schließlich ertasteten ihre Finger die glatte Oberfläche der Schachtel und im gleichen Augenblick legte sich auch ihre Aufregung.
    E in Seufzer der Erleichterung entfuhr ihr. Dann lehnte sie sich wieder in ihrem Sitz zurück.
    „Ist alles in Ordnung ? “, fragte George und blickte sie an. Die leuchtenden Anzeigen des Wagens hüllten sein Gesicht in einen bläulichen Schimmer.
    „Ich denke schon“, sagte Claire und erwiderte den Blick, „ich hätte da nur noch eine Frage zu dem , was wir vorhin besprochen haben. “
    „ Nur r aus damit.“
    „Sie haben behauptet , dass Amanda sich noch nicht verwandelt hat“, sagte Claire.
    „Ja, das habe ich gesagt. Und?“
    „Wie sicher sind Sie sich ?“
    George blickte wieder zurück auf die Straße und überlegte einen Augenblick.
    „Ganz sicher“, sagte er, „ w orauf wollen Sie hinaus? “
    „Ich will darauf hinaus , dass es vielleicht noch nicht zu spät ist, um sie zu retten . Was denken Sie? Ist es noch möglich den Vorgang aufzuhalten? Kann man die bisherige Verwandlung unter Umständen vielleicht sogar rückgängig machen ? “, fra gte Claire. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    „ Unter Umständen wäre es möglich“, sagte George, „man müsste sie isolieren und dafür sorgen, dass ihr der Vampir, der sie gebissen hat, nicht mehr zu nahe kommt . Dann könnte es durchaus sein, dass sie wieder gesund wird. Trotzdem wäre es ein riskantes Unterfangen. “
    „Aber es wäre möglich?“
    „Ja, durchaus“, sagte George, „ab er Sie müssen wissen, dass es keine Garantie dafür gibt, dass sie je wieder gesund wird.“
    „Ich brauche keine Garantien . Alles, was ich brauche, ist nur der Funke n einer Chance.“
    „Was haben Sie vor ? “, fragte George.
    „Ich muss zurück nach New York und ihr helfen. Ich muss sie aus dem Krankenhaus holen und mit ihr untertauchen, bis die ganze Sache ausgestanden ist.“
    „ Völlig ausgeschlossen . D ie Jäger werden das Krankenhaus rund um die Uhr bewachen. Wenn Sie dort auftauchen, sind Sie geliefert.“
    „Aber was soll ich denn sonst tun, verdammt?“,

Weitere Kostenlose Bücher