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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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dieser berichtete dem Führer von den unerwarteten Vorkommnissen. Gleich darauf wurden aus allen Ecken und Enden des Reiches Experten abkommandie rt und nach Auschwitz geschickt. Sie sollten jene Kreatur untersuchen, die noch immer in der hermetisch abgeriegelten Gaskammer gefangen war.
    Irgendwann, fragen Sie mich bitte nicht, wie ihnen das gelungen ist , schafften sie es, den Vampir in der Gaskammer zu betäuben . Danach begannen die Untersuchungen und gleich darauf auch die Forschungen.
    Denn die Verantwortlichen erkannten schnell, dass der Vampir, den sie gefangen hatten, geradezu unverwundbar war. Gewehrkugeln konnten ihm genauso wenig anhaben, wie Giftgas, Hunger oder Kälte. Er und seinesgleichen waren somit die perfekten Soldaten, die Hitler brauchte, um seine kranke n Vorstellung en in die Tat umzusetzen.
    Das Ziel jeglicher Forschung bestand darin, eine Möglichkeit zu finden, den Vampir zu kontrollieren und für die eigenen Zwecke zu nu tzen. Mithilfe des Vampirs wollten sie eine Armee von Supersoldaten erschaffen. Eine Armee , mit deren Hilfe sie die gesamte Welt unterjochen konnten.
    Gleichzeitig erkannt en sie , dass mehr als nur ein einziges Versuchsobjekt vonnöten war, um die Forschung zu beschleunigen.
    Natürlich versuchten die Ärzte primär selbst Vampire zu züchten, indem sie dem Vampir Opfer zum Fraß vorwarfen. Lagerinsassen wurden nach allen nur erdenklichen Gesichtspunkten ausgesiebt und für diese Aufgabe bestimmt. Doch der Vampir hielt sich nicht an die Regeln der Nazis. Er tötete ein Opfer nach dem anderen, ohne sie in Vampire zu verwandeln . Darum musste Nachschub beschafft werden und überall im Reich z ogen speziell geschulte Trupps der Wehrmacht los und begaben sich auf die Jagd nach Vampiren.
    Ein solcher Trupp war es, der mich im Keller des Wirtshauses überraschte und gefangen nahm. Doch nicht nur mich, sondern auch etliche andere Vampire . Obwohl ich die genaue Zahl nie erfahren habe, schätze ich, dass während meiner Gefangenschaft in Auschwitz an mehreren Dutzend Vampiren geforscht wurde. Sehr intensiv geforscht, Miss Hagen.
    Selbst als sich das Ende des Dritten Reiches ab zuzeichnen begann, wurde weiter geforscht. Immer weiter, in drei Schichten, ohne Unterlass. Je näher die Alliierten kamen, umso eifriger wurden die Bemühungen der Ärzte und der anderen Experten.
    Das ist natürlich auch verständlic h. Denn auch wenn es die Irren , nicht wahr haben wollten, so war der Krieg Ende 1944 schon längst verloren. Die Forschung an den Vampiren war ihre letzte Hoffnung – d er letzte verzweifelte Versuch , um gegen das drohende Ende aufzubegehren.
    Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1944 war es dann so weit. Die Ärzte hatten Glück. Es war ihnen gelungen ein Serum zu entwickeln, mit dessen Hilfe man Vampir e zum Teil zurückverwandeln konnte , ohne dass sie ihre übernatürlichen Kräfte einbüßten . Mir wurde dieses Serum zu Probezwecken verabreicht. Das Resultat dieser Behandlung haben Sie mit eigenen Augen gesehen, Miss Hagen . I ch wurde dadurch zu dem , was ich heute bin: Ein Mensch, der zwar immer noch die Kräfte und Fähigkeiten eines Vampirs hat, dessen Verlangen nach Blut aber völlig ausgelöscht ist.
    Doch, wie Sie sich bereits denken können, kam dieser Erfolg zu spät für die Nazis. Gott sei Dank, denn b ereits drei Wochen nachdem mir das S erum verabreicht worden war, stürmte die 322. sowjetische Infanteriedivision das Konzentrationslager Auschwitz und befreite die restlichen verbliebenen Gefangenen.
    Einer von ihnen war ich.
    Das war meine Geschichte, Miss Hagen.

62.
     
    „Und?“, fragte Bishop, „was haben Sie mit dem Kardinal besprochen ?“
    Er achtet darauf, dass die Frage beiläufig klang. Er wollte vermeiden, das s Whitman von dem Unbehagen erfuhr, das ihn während der Unterhaltung beschlichen hatte und seitdem nicht mehr losließ.
    „Ganz ehrlich, Häuptling“, sagte Whitman grinsend, „das ist Privatsache. “
    Whitman machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort.
    „ Aber ich will Sie nicht auf die Folter spannen – immerhin sind wir Partner . Es ging um meine Überstundenabrechnung – da ist wohl etwas durcheinander geraten.“
    Mit jedem Wort wurde das Grinsen auf Whitmans Gesicht breiter . Bishop erka nnte sofort, dass dieser Seitenhieb nur ein Manöver war, um ihn auf eine falsche Fährte zu locken. Ein taktischer Spielzug, um die wahren Hintergründe des Gesprächs zu verschleiern.
    Bishop war sich sicher . Er konnte es in Whitmans Augen

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