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Fleisch und Blut

Fleisch und Blut

Titel: Fleisch und Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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wie sie sagte, auf einen Körper und ein Gesicht reduziert zu sein. Also, Dr. Delaware, es tut mir Leid, wenn ich unhöflich erscheine, aber die Person, mit der ich verabredet bin - es ist jemand, der ... mir wehgetan hat. Ich habe meinen ganzen Mut zusammengenommen, und jetzt bin ich endlich bereit, ihm gegenüberzutreten und zu neuen Ufern aufzubrechen. Bitte.«
    Er wies zur Tür und brachte mich hin.
    Ich sagte: »Vielen Dank für Ihre Zeit. Wenn Sie nichts dagegen haben, sehe ich mir Laurens Wagen mal an. Was ist es für eine Marke?«
    »Ein grauer Mazda Miata. Klauen Sie ihn nicht.« Er lachte nervös.
    Ich hob die Hand zum Schwur. »Heute keine Spritztouren.«
    Er lachte ein wenig lauter. Wir gaben uns erneut die Hand.
    »Ich mache mir keine Sorgen«, sagte er. »Es gibt keinen Grund dafür.«
    »Ich bin sicher, es gibt keinen.«
    »Passen Sie auf«, sagte er. »Ich sitze hier mit Bauchschmerzen vor lauter Kummer, und Lo kommt zu dieser Tür hereinmarschiert, und ich mache ihr die Hölle heiß, weil wir ihretwegen das alles durchgemacht haben.«
    Er begleitete mich bis zum Flur und warf einen Blick zum Treppenhaus. Kaute auf seiner Unterlippe. »Sie sind ein guter Zuhörer - wenn Sie irgendwann den Beruf wechseln wollen, kann ich Ihnen einen Job im Cloisters besorgen.«
    Ich grinste. »Das werde ich im Hinterkopf behalten.«
    Er lachte. »O nein, das werden Sie nicht. Aus einer ganzen Reihe von Gründen.«
    Hinter dem Haus gab es einen Carport, der auf die Gasse hinausging. Der Miata war der einzige Wagen, der dort stand, mehrere Jahre alt, eine Menge Kratzer und Beulen, eine Staubschicht von einigen Tagen, das hellbeige Leinenverdeck straff gespannt. Ein Parkaufkleber vom Campus an der hinteren Stoßstange, ein Straßenatlas von Thomas Guide in der Seitenablage der Fahrertür, eine Sonnenbrille auf der Mittelkonsole, direkt unterhalb des Schaltknüppels. Sonst nichts.
    Ich ging zu dem Seville zurück und versuchte Ordnung in die Informationen zu bringen, die ich von Salander erhalten hatte.
    Keine Freundinnen, keine Freunde. Eine Streberin.
    Dass sie mit einem Schwulen zusammenlebte, bedeutete, dass Lauren Gesellschaf t schätzte, aber nicht auf Sex aus war.
    Weil sie immer noch dafür bezahlt wurde?
    Seit dem achtzehnten Lebensjahr war sie auf dem Laufsteg des Fashion Mart gewesen. Vielleicht hatte sie tatsächlich ein bisschen als Model gearbeitet, vielleicht war es aber auch nur eine Tarnung dafür, dass sie ihren Körper auf andere Weise verkaufte.
    Allein verbrachte Wochenenden. Eines in Malibu, die anderen Male nicht spezifiziert. Hatte sie nicht deutlicher werden wollen, um ihre Spuren zu verbergen, während sie sich mit Kunden traf?
    Die Nachteule und die Frühaufsteherin. Falls sie ihre Privatsphäre bewahren wollte, war Salander der perfekte Mitbewohner. Trotzdem, der Bursche war nicht auf den Kopf gefallen. Falls Lauren in ihrem alten Beruf gearbeitet hatte, hätte er dann nicht etwas gemerkt?
    Vielleicht hatte er etwas bemerkt und beschlossen, mir nichts davon mitzuteilen. Mein Instinkt sagte mir, dass er offen gewesen war, aber man konnte nie wissen ...
    Ich dachte daran, was er mir über Laurens Einkommen erzählt hatte. Lo hat auch Geld angelegt. Aus der Zeit ihrer Berufstätigkeit. Genug, um ein paar Jahre davon zu leben.
    Ich mache jede Menge Trinkgeld.
    Eine gute Garderobe, aber in anderer Hinsicht ein frugales Leben. Bevor Salander einzog, hatte sie praktisch keine Möbel. Das und der alte Wagen ließen erkennen, dass sie sich zu begnügen wusste.
    Knappe Haushaltsführung, aber Geld war da für wirklich tolle Sachen in ihrem Kleiderschrank.
    Berufskleidung?
    Ich dachte an das Mittagessen mit ihrer Mutter, nach dem Lauren benommen und aufgebracht zurückgekehrt war und sich beklagt hatte, Jane Abbot versuche sie zu kontrollieren. Aber das war vor zwei oder drei Monaten gewesen - es gab keinen Grund, dass es sie jetzt veranlasst hätte zu verschwinden.
    Verschwinden. Trotz meiner Versicherungen Salander gegenüber dachte ich an das Schlimmste.
    Sieben Tage, kein Gepäck, kein Auto, keine Erklärung.
    Vielleicht würde Lauren tatsächlich jede Minute hereinmarschiert kommen. Vorzeigestudentin kehrte von einem Forschungstrip zurück - ein Professor hatte sie gebeten, an einem auswärtigen Treffen oder Kongress teilzunehmen, ein Referat zu halten ... Sie war irgendwohin geflogen - das wäre eine Erklärung für den stehen gelassenen Wagen. Aber es löste nicht das Kleiderproblem, und warum hatte

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