Fleisch und Blut
macht.«
»Shawna«, sagte er. »Die vielleicht für den Duke Modell gestanden hat.«
»Oder für jemanden, von dem sie geglaubt hat, dass er für den Duke arbeitet. Was wäre, wenn Dugger seine Verbindungen nur hin und wieder benutzte - um junge, herrliche Blondinen anzulocken? Gar kein schlechter Trick, besonders wenn er eine echte Verbindung vorzuweisen hatte, einen Besuch in der Villa seines Vaters einstreuen konnte. Und vielleicht hat er Lauren ebenfalls reingelegt. Trotz ihrer Jahre auf der Straße konnte sie vom großen Geld verführt werden. Vielleicht dienten diese Anrufe in Malibu der Kontaktaufnahme mit Junior, weil er nicht wollte, dass sie ihn bei sich zu Hause oder bei Daddy anrief. Jemand, der so unauffällig wie Dugger ist, hätte dieses Münztelefon benutzen können, ohne bemerkt zu werden.«
»Ein reicher Sohn«, sagte er. »Der so tut, als wäre er einer von uns Normalverbrauchern ... Okay, nehmen wir uns morgen Newport vor. Ich mag Orange County - wie kann man nicht auf eine Gegend abfahren, die ihren Flugplatz nach John Wayne benennt?«
»Bist du sicher, dass du mich dabei haben willst?«, fragte ich. »Für Dugger bin ich der böse Cop.«
»Genau.«
Um neun Uhr rollte Milo auf mein Grundstück. Ich hatte meine Schlüssel in der Hand und ging auf den Seville zu.
»Nein«, sagte er und schlug mit der flachen Hand auf die Fahrertür des zivilen Einsatzwagens, »wir nehmen den Ferrari. Ich möchte, dass das hier offiziell aussieht. Daher die Krawatte - ausgezeichnete Wahl übrigens. Unheimlich elegante Streifen - italienisch?«
Ich überprüfte das Etikett. »So steht es geschrieben.« Ich betrachtete das blaue Polyesterband, das auf seinem Bauch lag. »Wo kommt deine her?«
»Vom Planeten Vulgäre.« Er zog den Knoten straff, leckte an seinem kleinen Finger und tat so, als führe er sich damit übers Haar. »Aufgebrezelt und zum Losschlagen bereit. Was für ein Team.«
Als er durch das Tor fuhr, fragte ich: »Hast du Dugger gesagt, dass wir kommen?«
Er nickte. »Mr. Kooperation. Er klang aber ein bisschen deprimiert. Ich scheine diese Wirkung auf Leute zu haben.«
Als wir den Sunset erreichten, sagte ich: »Leo Riley.«
»Was ist mit ihm?«
»Wie würdest du ihn auf der Skala der Star-Detectives einordnen?«
»Durchschnitt. Warum?«
»Adam Green hatte den Eindruck, dass Riley die Ermittlungen im Fall Shawna vom Telefon aus betreiben wollte und in aller Ruhe auf seine Pensionierung wartete. Andererseits hat er eine ziemlich große Klappe und hatte Riley nichts zu bieten, außer seiner Vermutung, sie hätte eine Affäre mit einem älteren Dozenten gehabt.«
»Leo ... ich hab ihn vor ein paar Tagen angerufen - er lebt draußen in Coachella. Weil ich mir die Yeager-Akte geholt habe, und da steht nicht viel drin. Ich hab ihm auf den Anrufbeantworter gesprochen - er hat noch nicht zurückgerufen.«
»War nicht viel in der Akte, weil es nicht viel Material gab, oder hatte Green Recht mit seinem Eindruck von Riley?«
»Vielleicht beides«, antwortete er. »Nein, Leo war kein Arbeitstier ... Trotzdem gab es nicht viel, dem man nachgehen konnte. Sie hat ihrer Zimmergenossin gesagt, sie wolle in die Bibliothek gehen, und ist nie zurückgekommen. Wie ich dir bereits gesagt habe, hielt Leo es für ein Sexualverbrechen, und ich kann nicht sagen, dass ich versucht habe, es ihm auszureden. Er hat sogar einen Scherz gemacht, dass sich der Mörder zu einem Serientäter mausern würde und er dann in der Wüste Golf spielt und was für seinen Hautkrebs tut. Mal abwarten, was er sagt, wenn er denn zurückruft. In der Zwischenzeit habe ich über Gretchens Ausflug zu Dukes Villa nachgedacht. Was meinst du - ob sie Geld für geleistete Dienste eintreiben wollte?«
»Gretchen war nie besonders wählerisch, wenn es darum geht, was sie verkauft.«
»Noch etwas«, sagte er. »Was Salandererwähnte - die ganze Sache von wegen Lauren, die nicht von ihrer Mutter kontrolliert werden wollte. Während unseres Gesprächs mit ihr hat Jane Abbot für eine trauernde Mutter genau richtig reagiert. Aber im Grunde hat sie uns nichts gesagt. Normalerweise hat die Familie einiges zu bieten - wilde Vermutungen, Verdächtigungen, nutzloses Zeug, manchmal eine richtige Spur. Mrs. Abbot hat viel geweint, aber von ihr kam kein einziger Hinweis. Also hab ich sie gestern Abend angerufen und eine Nachricht hinterlassen.« Er richtete den Blick auf mich. »Sie hat mich noch nicht zurückgerufen. Was mir die Tatsache bewusst
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