Fleisch
Blut.“
„Sie meinen also, dass die beiden Jungs von einem Laserstrahl getroffen wurden und er ihnen einen tödlichen Stromschlag versetzt hat?“, fragte Maggie. Sie machte sich nicht dieMühe, den Zweifel in ihrer Stimme zu verbergen. Sie war müde und fühlte sich immer noch schmutzig von der Kriecherei unter dem Haus der Boshs.
„Es muss ein sehr starker Laserimpuls gewesen sein – aber ja, das ist es, was ich glaube.“
„Und es kam einfach so vom Himmel herab?“
„Vielleicht auch aus einem Laser-Elektroschocker“, meinte Donny.
„Gibt es das denn?“
„Mit dem Laserstrahl wird die Luft ionisiert – ist das der richtige Ausdruck?“ Er hielt inne. Lucy nickte, und er fuhr fort: „Die ionisierte Luft produziert so etwas wie eine gewebeähnliche Faser aus leuchtendem Plasma zwischen der Pistole und dem Ziel. Angeblich kann man dann mit einer Art Elektroblitz eine weite Strecke überbrücken. Ich weiß nicht mehr, wie viele Meter genau. Es wird Schockgewehr genannt. Es kann das elektronische Zündungssystem von Autos unterbrechen, sodass einfach der Motor ausgeht.“
„Das würde die Lasershow erklären, von der die Jugendlichen gesprochen haben“, sagte Maggie. „Aber von so einer Waffe habe ich noch nie gehört. Sind Sie sicher, dass Sie nicht zu viele Science-Fiction-Comics gelesen haben, Investigator Fergussen?“
„Oh nein, es gibt sie wirklich! Aber soweit ich weiß, existieren sie nur an einem einzigen Ort: dem Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten.“
34. KAPITEL
Washington, D. C.
Platt und Roger Bix folgten Julia und dem Mann vom Sicherheitsdienst zum Konferenzraum im dritten Stock. Julia beschwerte sich immer noch darüber, dass sie ihre Waffe hatte abgeben müssen. Platt nutzte die Gelegenheit und flüsterte Bix zu: „Wie sieht der Schlachtplan aus, Roger?“
„Richten Sie sich einfach nach mir. Es geht nur darum, uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen.“
„Keine Taskforce?“
„Als ob ich mich auf die verlassen würde!“
„Haben Sie denn eine Wahl?“
„Sie werden schon sehen.“ Dann wagte er sich ein wenig aus der Deckung und gestand: „Ich brauche allerdings Ihre Unterstützung.“
Auf der Fahrt zur Fourteenth Street, Ecke Independence Avenue hatte Platt Bix zum Reden gebracht. Er hatte gedroht, er würde ihn mitten auf einer Kreuzung aussteigen und den Rest zu Fuß gehen lassen, wenn er weiterhin Informationen zurückhielt.
Doch wie sich herausstellte, wusste Bix nur sehr wenig. Früher am Vormittag hatte ihm jemand, der behauptete, Insider-Informationen zu haben, mitgeteilt, es würde eine weitere Lebensmittelvergiftung an einer Schule geben. Es würde genau so ablaufen wie in Norfolk. Sie würden dieselben Bakterien finden. Einige Kinder würde man ins Krankenhaus einweisen müssen. Vielleicht gäbe es sogar Todesfälle. Als Bix wissen wollte, wer der Anrufer sei, hatte er aufgelegt.
Zunächst fragte sich Platt, ob es jemand aus den Medien sein könnte. Jemand, der eine Vermutung hatte, der auf Nummer sicher gehen oder eine noch größere Story draus machen wollte, indem er selber ein Teil davon wurde. Ein Zufallstreffer. Aber warum hätte er noch einmal anrufen und riskieren sollen, sich zu irren?
In Platts Augen sah der Konferenzraum verdächtig groß aus für den Zweck, einfach nur Informationen auszutauschen. Er hatte ähnliche Situationen wie diese erlebt – falls sie sich als das erweisen würde, was er vermutete – und gesehen, wie Regierungsangestellte sich mehr wie Politiker denn wie Diener der Allgemeinheit verhielten und sich den Arsch aufrissen, um ihn zu retten. Wenn er sich auf seine Erfahrungen verlassen konnte, diente dieser schicke Konferenzraum, in dem lange Meetings mit Catering abgehalten werden konnten und die Teilnehmer in hochlehnigen Chefsesseln aus Leder saßen, während sie auf Großbildmonitoren Präsentationen verfolgten, eher zur Einschüchterung als zum Informationsaustausch.
Der Mann von der Security verließ sie, und Julia stürzte sich sofort auf den Tisch mit den Erfrischungen. Bix nahm eine Coladose und öffnete sie. Schüttete beinahe die Hälfte in sich hinein. Platt bezweifelte, dass Bix hier viel erreichen würde, solange ihm der Schweiß auf der Oberlippe stand.
„Was ist Ihnen über diesen Whistleblower bekannt? Wenn es stimmt, was er sagt, haben wir das ganze Wochenende Zeit, die Hintergründe herauszufinden. Woher wissen Sie überhaupt, dass etwas dran ist an dem, was er
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