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Fleisch

Fleisch

Titel: Fleisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Kehle. Die Teller fielen zu Boden und zersprangen. Maggie stürzte heftig gegen einen der Monitore und löste einPiepen aus. Sie rappelte sich wieder auf und zog automatisch ihre Pistole.
    „Dawson?“ Sie drückte die Knöpfe an der Leiste über seinem Bett, bis ein blaues Lämpchen anging und der Schwesternruf aktiviert war.
    Er saß aufrecht und hielt sich hustend den Hals.
    „Alles in Ordnung?“ Sie war bereits an der Tür und blickte den Flur hinab. Unter einem Exit-Schild schlug eine Tür zu. „Alles okay?“
    Er blickte auf. Die Augen waren noch vom Schreck geweitet, aber er hielt ihr einen ausgestreckten Daumen entgegen.
    Als sie hinausstürzte, hätte sie beinahe die Schwester über den Haufen gerannt.
    „Was ist denn los?“
    „Rufen Sie die Polizei!“, schrie Maggie, bevor ihre Hüfte gegen die Türklinke knallte.
    Im Treppenhaus blieb sie stehen und ließ die Tür ins Schloss fallen.
    Dann horchte sie. War er nach oben oder nach unten gerannt? Sie vernahm keine Schritte. Konnte er das Treppenhaus in einem anderen Stockwerk bereits wieder verlassen haben? Sie musste ihm knapp auf den Fersen sein.
    Sie hielt die Luft an. Versuchte, ihren Herzschlag zu beruhigen. Dann lauschte sie wieder.
    Nichts. Verdammt!
    Er musste die Treppe bereits verlassen haben. Sie griff nach der Klinke, um zurückzugehen. Die Tür war verschlossen. Natürlich. So würde es in jedem Stockwerk sein. Sicherheitsbestimmungen. Man konnte hinaus, aber nicht wieder hinein. Was bedeutete, dass er die Treppe bis zum Ausgang hätte hinabsteigen müssen. Wahrscheinlich führte sie ins Parkhaus.
    Aber es bedeutete auch, dass er sich noch im Treppenhaus befand. Und auf sie wartete.

40. KAPITEL
    Die wenigen Lampen im Treppenhaus warfen mehr Schatten, als dass sie für Helligkeit sorgten. Maggie presste sich gegen die Betonwand, als sie vorsichtig eine Stufe nach der anderen hinabstieg. Ihre Smith & Wesson hatte sie entsichert und hielt sie nach unten gerichtet, beide Hände am Griff, den Finger am Abzug. Sie hatte keine Ahnung, ob der Mann aus Dawsons Zimmer bewaffnet war. Nur weil er ein Kissen benutzt hatte, hieß das nicht, dass er nicht etwas Tödlicheres bei sich trug.
    Sie konnte nicht weiter als bis zum nächsten Absatz sehen, und sie wagte nicht, sich über das Geländer zu beugen. Sie hätte eine ideale Zielscheibe abgegeben. Sie glitt bis zu dem Absatz hinab und lugte vorsichtig bis zum nächsten Absatz unterhalb.
    Nichts. Und immer noch kein Geräusch.
    Vielleicht hatte er wirklich schon das Erdgeschoss erreicht. Er konnte das Treppenhaus verlassen und verhindert haben, dass die Tür zuknallte. So leise wie möglich zog sie ihre Lederjacke aus. Sie liebte diese Jacke. Sie war abgenutzt und bequem, und sie hatten viel zusammen durchgemacht. Sie rollte sie zusammen, mit dem Futter nach außen, genau so, wie ihre Mutter es ihr beigebracht hatte. Dann, ohne sich vorzulehnen, warf sie die Jacke auf den nächsten Treppenabsatz.
    Sie hörte das Scharren von Schuhen auf Beton und dann eine Art Zischen. Maggie sah gerade noch, wie der Mann seine Hand zurückzog, in der eine Messerklinge blitzte, die ihre Jacke aufgeschlitzt hatte.
    „Halt! FBI!“
    Er drehte sich um und war verschwunden. Er polterte die Treppe hinab. Sie folgte ihm. Ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren. Schweiß rann ihr über den Rücken. Es klang, als nähme er immer zwei Stufen auf einmal. Sie versuchte, noch schneller zu rennen. Nur noch einen Treppenlauf, und er hätte den Ausgang erreicht.
    Sie erhaschte einen Blick auf eine schwarze Jacke mit einerArt Logo auf dem Kragen. Trug er eine Mütze? Auf jeden Fall Jeans, und seine Schritte hörten sich nach Arbeitsstiefeln an, schwer, aber ohne klappernde Absätze.
    Eine Tür fiel ins Schloss. Er war draußen.
    Maggie raste hinab und wollte die Tür mit dem Ellbogen aufstoßen, um ihm keinen Schritt Vorsprung zu lassen. Doch dann hielt sie inne. Nachdem er schon auf der Treppe auf sie gewartet hatte, war es nicht unwahrscheinlich, dass er es auf der anderen Seite der Tür ein zweites Mal versuchte.
    Mist!
    Sie versuchte, ihre Atmung und ihren Herzschlag zu beruhigen. Ging nicht. Sie roch feuchte Erde oder eine Art Matsch. Was hatte Dawson gesagt? Der Mann habe nach Flussschlamm und Vanille gerochen. Sie betrachtete den Betonfußboden. Erdkrümel und Fußabdrücke. Ja, er hatte es vergeigt. Das war beinahe so gut, als wenn er seine Fingerabdrücke hinterlassen hätte. Aber jetzt war keine Zeit, um zu feiern. Ihr

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