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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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Wesentlichen kommen, zu dem Part nämlich, den der gute Reverend beim Mord an Lokan eingenommen hatte. Und sollte Mr Kuznetsov Schwierigkeiten haben, sich zu erinnern, war Malthus gerne bereit, ihm auf die Sprünge zu helfen. Über jede verdammte Sekunde jener Nacht wollte er Bescheid wissen.
    Er sah sich um, wobei die Dunkelheit für ihn kein Hindernis darstellte. Dann lauschte er in das Dunkel der Wohnung. Die scharfen Sinne, über die er als Seelensammler verfügte, offenbarten ihm alles. Aber hier war nichts. Keine Wachen. Nur ein Herzschlag war in diesem Appartement spürbar, der seines Bewohners. Das Ganze war beinahe zu einfach. Keine Herausforderung, fast ein wenig enttäuschend.
    Malthus hörte Wasser rauschen, ging dem Geräusch nach und gelangte so ins Schlafzimmer. Auch dort war es dunkel. Allerdings stand die Tür zum Bad einen Spalt offen, und hindurch drangen ein schwacher Lichtstrahl und eine Wolke von Wasserdampf aus der Dusche.
    In einer Geschwindigkeit, die es dem menschlichen Auge kaum ermöglichte, seinen Bewegungen zu folgen, durchsuchte Malthus die ganze Wohnung. Er schaute hinter jedes Bild, hinter Schränke, in und unter Schubladen, ging die ganzen üblichen Verstecke durch, fand jedoch nichts.
    Schließlich kehrte er ins Schlafzimmer zurück und wartete. Das Wasser in der Dusche lief noch immer. Der Priester schien von der reinlichen Sorte zu sein. Malthus lehnte sich an die Wand und fasste sich in Geduld. Es dauerte. Mit einem Mal hörte er ein Stöhnen.
    „Oooh … jaa … mein Gott! Jaaaa!!“
    Nicht zu fassen. Das Arschloch holte sich da tatsächlich einen runter.
    Malthus blieb nichts weiter übrig, als abzuwarten, bis das Grunzen ein Ende hatte. Jetzt bedauerte er, dass er sich nicht die Zeit genommen hatte, vorher noch einen Kaffee trinken zu gehen. Auf so eine Vorstellung hätte er gern verzichtet.
    Sein Blick fiel auf die Kommode. Ein runde Keramikschale stand darauf, die sehr antik aussah. Einen Moment lang stutzte er. Nein, die Schale, die er gesehen hatte, war oval gewesen, nicht rund. Er ging hin und zog die Schubladen auf. Nichts von Bedeutung außer einer Ordnung, die fast schon zwanghaft wirkte. Dann fiel ihm ein Bild auf, das an der dem Fenster gegenüberliegenden Wand einen das ganze Zimmer beherrschenden Platz einnahm. Er ging hin und tastete die Rückseite des Rahmens ab. Bingo. Das Bild klappte auf wie ein Fenster, und dahinter kam wie in einem schlechten Film ein Tresor zum Vorschein.
    Malthus hielt inne. Ein eigenartiges Gefühl überkam ihn. Als er sich umblickte, konnte er jedoch nichts Ungewöhnliches feststellen. Nur dass das Gestöhne aus dem Badezimmer inzwischen nach einem Crescendo verstummt war. Hochwürden war anscheinend fertig. Die Dusche wurde abgestellt. Malthus brachte das Bild zurück in seine ursprüngliche Position.
    In diesem Augenblick klingelte ein Telefon. Nackt und das Handtuch in der Hand, kam Kuznetsov aus dem Bad. Malthus wandte den Kopf ab. Das musste er nicht sehen. Pyotr Kuznetsov griff nach seinem Handy und meldete sich. Dann hörte er eine Weile schweigend zu. Ihm war anzusehen, wie seine Anspannung mit jedem Moment wuchs.
    „Was? Tot?“ Seine Stimme überschlug sich. „Sind Sie sicher? Wann war das?“
    Er wartete die Antwort ab, dann beendete er ohne ein weiteres Wort das Gespräch. Seine Hand zitterte, als er das Telefon zurücklegte. Dass er Gesellschaft hatte, hatte er noch nicht bemerkt.
    Aber Pyotr war nicht der Einzige, dem etwas entgangen war. Malthus sah, wie sich ein Schatten bewegte. Wie aus dem Nichtswar eine Frau hinter Kuznetsov aufgetaucht, die diesem über die Schulter blickte und in seine Richtung sah, als ob sie ihn dort wahrnehmen könnte. Malthus war sicher, dass das nicht möglich war. Und doch war es schon das zweite Mal kurz hintereinander, dass er das irritierende Gefühl hatte. Die Frau aus dem Taxi hatte auch zu ihm hingeschaut, obgleich er nicht zu sehen gewesen war. Er wunderte sich schon längst über nichts mehr.
    Diese grünen Katzenaugen unter dem gerade geschnittenen Pony, die beinahe im Dunkeln zu leuchten schienen – hatte er die nicht schon einmal gesehen? Für eine Sekunde kam ihm die Frau bekannt vor, aber das Gefühl verflog gleich wieder. Als sie mit Kuznetsov aus dem Taxi gestiegen war, hatte sie einen weißen Mantel getragen. Jetzt war sie ganz in Schwarz, und ihr Catsuit schmiegte sich an ihren Leib wie eine zweite Haut, sodass kaum etwas verborgen blieb. Malthus registrierte den Gurt, der

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