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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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diagonal zwischen ihren Brüsten von der Schulter bis zur Hüfte reichte. Hübsche Brüste, jede eine nette kleine Handvoll. Er starrte etwas länger darauf, als es sich gehörte. Woran erinnerten ihn diese vollendeten Formen?
    Plötzlich straffte Kuznetsov den Rücken, als hätte er etwas bemerkt. Langsam drehte er sich um.
    Die Frau bewegte sich in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Sie trat an ihn heran. Malthus wollte dazwischengehen, aber sie war dichter dran und fast so schnell wie er. Sie nahm den Kopf des Reverend zwischen die Hände. Dann hörte Malthus ein scharfes Knacken. Er kam zu spät, um es zu verhindern, und erstarrte mitten in der Bewegung. Jetzt war er der Angreiferin nahe genug. Er brauchte nur die Hand auszustrecken, um sie dafür zu töten, was sie getan hatte.
    Pyotrs Körper war zuerst stocksteif geworden. Dann erschlafften seine Glieder, und als die Fremde ihn losließ, fiel er fast wie ein Wäschesack in sich zusammen.
    Die Miene der Frau blieb kühl und unbeweglich. Nicht die Spur einer Regung, weder ein Zeichen von Triumph noch vonBetroffenheit. Malthus konnte es nicht fassen. Sie hatte Kuznetsov das Genick gebrochen und ihn so seines wertvollsten Informanten beraubt. Nach einem Augenblick der Schockstarre überkam ihn eine Welle von Wut und Fassungslosigkeit. Mit einem Mal war alles auf den Kopf gestellt. Für gewöhnlich war er derjenige, der die Beute machte und anderen etwas vor der Nase wegschnappte – der Dieb, der Freibeuter, der Pirat. Jetzt hatte diese Frau ihn bestohlen, seiner Chancen beraubt.
    Er hatte nicht übel Lust, mit ihr das zu machen, was sie gerade an Kuznetsov vorexerziert hatte. Aber er rührte sich nicht vom Fleck. Er wusste selbst nicht woher, aber irgendwie schaffte er es, die Selbstbeherrschung aufzubringen und vorerst im Verborgenen zu bleiben. Wenn er dieser Frau das Genick umdrehen wollte, konnte er das später immer noch.
    Eine Reihe von Fragen bedrängte ihn. Woher kam diese Frau? Wie hatte sie es fertiggebracht, hier einzudringen, ohne dass er es bemerkte? Wie hatte sie es geschafft, Kuznetsov mit einer Leichtigkeit das Genick zu brechen, als wäre es ein trockener Zweig? Und vor allem: Warum hatte sie das getan?
    Er schärfte seine Sinne, um sich Gewissheit zu verschaffen, ob von ihr nicht doch eine Schwingung ausging, die auf übernatürliche Kräfte hindeutete. Und tatsächlich fing er ein Signal auf, das allerdings so schwach war, dass es seinem Radar hatte entgehen können. Es war unglaublich: Auch sie verfügte über die Fähigkeit, ihre Kräfte zu verbergen, eine Fähigkeit, die seines Wissens nur Seelensammlern zu eigen war.
    Aber das war nun wirklich ausgeschlossen. Seelensammler waren ausnahmslos männlich, und hier handelte es sich definitiv um eine Frau.
    Wer zum Teufel war sie?

4. KAPITEL
    Meines Mundes magische Kraft sei wieder mein …
    Meiner Beine schwellende Muskeln gebt mir zurück …
    Meine kräftigen Arme seien voller Leben …
    Die Pforten des Himmels, sperrt sie mir auf.
    Nach dem Ägyptischen Totenbuch, Kapitel 26
    J emand war da und sah ihr zu. Calliope merkte es ganz genau, obwohl sie außer dem Körper zu ihren Füßen niemanden entdecken konnte. Aber die Sinne ließen sich täuschen, ihr Instinkt hingegen nicht.
    Sie blickte auf den leblosen Kuznetsov, dann schaute sie sich genauer im Zimmer um und ließ keine der dunklen Ecken aus. Nichts.
    Sie kannte nur eine Art von Wesen, die es vermochte, sich praktisch komplett unsichtbar zu machen. Seelensammler … Reaper. Alles sprach dafür, dass einer davon hier war und sie beobachtete. Und solange er nicht gesehen werden wollte, konnte sie nur ahnen, dass er da war.
    Ein unangenehmer Schauer überlief sie, den sie aber sofort rigoros unterdrückte. Panik und Furcht waren ihre größten Feinde, gefährlicher als jeder andere, der ihr in Fleisch und Blut entgegentreten konnte. Es hatte auch überhaupt keinen Sinn, panisch zu werden. An Flucht war nicht zu denken. Ein Reaper würde sie immer einfangen. Da war es schon besser, sich zu stellen.
    Calliope konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgaben. Sie überprüfte den zuletzt angekommenen Anruf auf Kuznetsovs Handy. Das Gespräch war vom Setnakht-Tempel aus geführt worden. Wessen Tod war es, der Pyotr so erschreckt hatte? Sie warf das Telefon aufs Bett zurück. Wieder ließ sie aus den Augenwinkeln ihren Blick schweifen, obwohl es sinnlos war. Sie würde ihn nicht wahrnehmen können, solange er nicht wahrgenommenwerden wollte. Wenn

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