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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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waren – den von Kuznetsov und den von den Brüdern Marin, die schon tot waren. Mehr nicht. War da noch etwas?
    „Ein Kind“, flüsterte sie. „Ein kleines Mädchen war auch da, aber sie ist fortgegangen, bevor alles begann.“
    „Das Kind braucht dich nicht zu interessieren. Sag mir, wer den Seelensammler getötet hat.“
    Seine Stimme ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sie bemühte sich, durchforschte ihr Innerstes, stieß aber jedes Mal auf diese unüberwindliche graue Mauer, und die Kopfschmerzen begannen von Neuem. Dieses Mal waren sie so peinigend, dass sie laut aufschrie.
    „Nichts? Gar nichts?“, fragte Sutekh nun freundlicher.
    Djeserit litt am Boden gekrümmt so sehr, dass sie unfähig war, auch nur ein Wort zu sprechen. Wie lange sie zuckend und schluchzend dort lag, wusste sie nicht. Von einem Moment auf den anderen waren jedoch die Schmerzen vergangen, und sie war wieder imstande, einigermaßen klare Gedanken zu fassen. Mühsam richtete sie sich auf alle viere auf und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    „Lass uns jetzt allein“, befahl Sutekh.
    Eine Dienerin trat ein. Djeserit drehte sich nach ihr um und sah, wie sie sich tief verneigte. Als sie sich aufrichtete, entdeckte Djeserit zu ihrem Entsetzen, dass der Frau die Ohren fehlten und Augen und Mund zugenäht waren.
    „Es macht ihr nichts“, bemerkte Sutekh. „Sie versieht ihren Dienst trotzdem tadellos.“ Er beugte sich zu ihr herab. „Wäre das nicht auch etwas für dich? Ist es nicht immer dein sehnlichsterWunsch gewesen, Djeserit Bast, deinem Herrn, zu dienen?“
    Sie erschauerte bei der Vorstellung. Dennoch raffte sie sich ein wenig auf. Ihre Sinne schienen geschärft. Von irgendwoher kam der Duft von Lotusblüten, und sie hörte ein sanftes Plätschern wie von einem Brunnen.
    Sutekh kam noch ein Stück näher. Er hatte jetzt die Gestalt eines jungen Pharaos angenommen. Beinahe schön, nur waren seine Augen kalt und seelenlos. „Du bist tot, Djeserit. Deine sterblichen Überreste sind bereits am Verrotten.“
    Sie brachte nur einen kläglichen Laut hervor.
    „Und du behauptest immer noch, du könntest mir nichts über die Nacht sagen, in der mein Sohn ermordet wurde? Nichts außer ein paar Namen von nichtswürdigen, unbedeutenden Sterblichen?“
    Es ist die Wahrheit , wollte sie herausschreien. Die reine Wahrheit. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Aber sie brachte nur ein leises Schluchzen heraus.
    „Ich werde dich hier bei mir behalten“, sprach Sutekh jetzt mit einer Stimme, die ihr trotz des ganzen Horrors, den sie erlebte, Zutrauen einflößte. „Hier, ganz nah bei mir. So nah, wie es nur irgend möglich ist. Möchtest du das gerne, Djeserit?“
    Sie war von seiner Großmut und Güte erschüttert. „Ja. Ich bitte dich darum.“
    Erst als Sutekh wie eine Schlange, die ihre Beute fressen will, seinen Unterkiefer ausklinkte und das Maul aufriss, dämmerte ihr, was wirklich gemeint war. Sie beobachtete, wie sich ein Teil ihrer selbst von ihr löste. Es war dunkel und schleimig und sah aus wie eine überdimensionale Nacktschnecke. Ihre Schwarze Seele.
    Ihr Kopf fuhr in die Höhe. Über ihr gähnte ein gewaltiger Rachen, eine tiefe, feuchtkalte Höhle, aus der es nach Tod und Verwesung roch.
    Der Schmerz und die Todesqualen waren unbeschreiblich. Schon spürte sie die ersten Auflösungserscheinungen. Noch einmal versuchte sie, sich loszureißen. Aber da war es schon zu spät.
    Noch einmal maß Calliope die Größe des Kofferraums mit ihren Blicken. Dann verwarf sie diese Möglichkeit.
    „Mach mal die Tür auf“, forderte sie Malthus auf.
    Gehorsam drückte er auf die Zentralverriegelung und schaute interessiert zu, was sie vorhatte. Wie vorherzusehen, öffnete sie die Beifahrertür, ging zu Kuznetsov, schleppte ihn heran und wuchtete ihn auf den Sitz.
    „Du könntest mir ruhig behilflich sein“, meinte sie, während sie sich mit einem Ausdruck des Abscheus die Hände an den Beinen ihres hautengen Overalls abwischte.
    „Für mich sieht es so aus, als hättest du alles unter Kontrolle.“
    Sie lehnte den Arm auf die offene Wagentür und schaute ihn abschätzend an.
    Ein hübsches Bild, dachte er. Sie und der Porsche und auf dem Sitz dahinter ein nackter Mann. Ihm war klar, was sie wollte. Sie wollte sich mit Kuznetsov aus dem Staub machen und ihn hier stehen lassen. Was bildete sie sich ein? Dass er ihr einfach den Autoschlüssel überreichte?
    „Wo möchtest du denn sitzen, Darling? Auf seinem Schoß?“
    Sie

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