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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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richtig sauer. Offenbar mimte sie die betrogene Geliebte, was die Lage nicht besser machte. Langsam und mit den geschmeidigen Bewegungen eines Panthers kam sie näher. Über ihre kräftigen, schlanken Glieder spannte sich burgunderrote Haut, die aussah wie teures, fein gegerbtes Leder. Ihre nackten Füße wie ihre Hände endeten in gefährlich langen, schwarzen Krallen.
    Hinter ihr waren fünf weitere angriffslustige Feuerdämonen aufgetaucht.
    „Wonach steht den Damen der Sinn?“, fragte Malthus ironisch.
    „Wir wollen Kuznetsov. Wenn du ihn uns herausgibst, verschwinden wir wieder.“
    „Wie kommt ihr darauf, dass wir Kuznetsov haben?“
    Nerita zeigte auf den Porsche. „Da sitzt er doch nackt auf dem Beifahrersitz.“
    Sie wiegte sich in den Hüften, als sie noch ein paar Schritte näher kam, und warf einen abschätzigen Blick auf die hinter Malthus stehende Calliope, woraus zu schließen war, dass sie sie für keine ernst zu nehmende Gegnerin hielt.
    Malthus merkte, wie Calliope diskret seine Hüften abtastete. Er hatte also doch richtig vermutet. Sie war auf der Suche nach ihren Messern. Mit einem nachsichtigen Lächeln griff er nachihrem Handgelenk und beendete so ihre Suche. Dasselbe geschah mit ihrer anderen Hand, die gleichzeitig in seine Hosentasche fassen wollte. Er drückte fest genug zu, um Calliope zu warnen, aber nicht so fest, dass er ihr wehtat. Er spürte ihren Atem im Nacken, als sie ihm von hinten ins Ohr flüsterte: „Alberner Kindskopf.“
    Noch bevor er etwas dazu sagen konnte, hatte Nerita wie aus dem Nichts einen Feuerball geholt, den sie drohend auf der Handfläche balancierte.
    „Hübscher Trick“, meinte Malthus. „Dein Feuer scheint ja noch nicht ganz erloschen zu sein.“
    „Gib mir den Setnakht, Mal. Xaphan hat mir befohlen, nicht ohne ihn zurückzukommen.“
    „Du bist noch gar nicht an der Reihe. Vorher erheben noch ich und Isis Ansprüche auf ihn …“
    Ohne weitere Erklärungen abzuwarten, feuerte Nerita den Feuerball in Richtung seines Kopfes ab. Malthus konnte das feurige Geschoss zwar noch abwehren, aber nicht verhindern, dass die Flammen seinen Ärmel trafen und er den glühend heißen Windzug im Gesicht spürte. Es war kein normales Feuer, aus dem dieses Geschoss bestand, sondern eines, dessen Hitze man eher mit der bläulich-weißen Flamme eines Schweißbrenners vergleichen konnte.
    Verdammt noch mal, alle schienen es in dieser Nacht auf ihn abgesehen zu haben. Seit er Calliope Kane getroffen hatte, hatte er nichts als Ärger.
    Trotzdem wollte er nicht, dass ihr etwas geschah. Wenn jemand Hand an sie legte, würde er das sein, aber auf seine besondere Art, die ihr bestimmt gefallen würde.
    Er drehte sich nach ihr um, um sich zu vergewissern, dass sie nichts abbekommen hatte, aber … sie war gar nicht mehr da. Sie saß im Wagen, in seinem Porsche, legte den Gang ein und fuhr mit quietschenden Reifen an.
    Malthus wehrte einen weiteren Feuerball ab. Aus den Augenwinkelnerhaschte er noch einen Blick von Calliope, ihre Blicke trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde, dann schaute sie rasch weg. Malthus schätzte, dass sie nicht einmal ein schlechtes Gewissen hatte, mit seinem Auto davonzufahren. Wahrscheinlich lachte sie sich tot darüber, dass es so einfach gewesen war, ihn zu übertölpeln. Alberner Kindskopf  – recht hatte sie. Natürlich hatte sie nicht ihre Messer gesucht, sondern die Wagenschlüssel. Und sie hatte sie gefunden.
    Aber war es wirklich pure Arglosigkeit von ihm gewesen? Unterschwellig hatte er wohl doch etwas geahnt und sie gewähren lassen. Denn letztlich war er froh, dass sie sich in Sicherheit brachte. Allerdings war nun nicht nur der Wagen weg, sondern auch Kuznetsov. Egal. Er würde ihn schon wiederfinden. Und sie mit ihm. Sie war dann der Bonus.
    Aus sehr unterschiedlichen Gründen wollte er sie beide unversehrt haben, denn weder Calliope noch Kuznetsov verfügten über seine Heilkräfte. Deshalb war es für den Moment besser, dass sie nicht mehr hier waren.
    Zwei der Feuerdämonen spurteten hinter dem Porsche her und bombardierten ihn mit weiß glühenden Feuerbällen, die das Heck und das Dach des Wagens trafen und auf dem vorher makellosen Lack hässliche schwarze Brandspuren hinterließen. Malthus stürzte hinter ihnen her und trat gegen ihre Beine, sodass sie umfielen wie Bowling-Pins. Es war wie ein Reflex, der ihn dazu antrieb, Calliope zu verteidigen, und gegen den er nicht ankam. Ansonsten war die Aktion unsinnig. Wie so

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