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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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plötzlich fuhr er ihr mit der Hand ins Haar, packte sie mit einem festen Griff und bog ihr den Kopf nach hinten, bis er sie da hatte, wohin er sie haben wollte, offen und bereit für ihn.
    Er lächelte wissend, bevor er ihren Mund mit brutaler Gewalt nahm und die Zunge tief zu ihr hineinstieß. Feucht, heiß, überwältigend war sein Kuss. Eine Welle der Lust und des Verlangens erfasste Calliope und ließ sie aufstöhnen. Sie zog ihm das Hemd aus der Hose und glitt mit den Fingernägeln über seinen muskulösen Bauch. Seine Haut fühlte sich warm an, und wieder musste sie an die Szene zwischen den aufgestapelten Stühlen im Club denken.
    Calliope tastete sich vor, verfolgte die Spur der Löckchen, die vom Nabel abwärts führten. Als sie die Schnalle seines Gürtels erreichte, zögerte sie keinen Augenblick. Sie öffnete den obersten Knopf seiner Jeans und zog den Reißverschluss herunter.Das metallene Geräusch elektrisierte sie. Mit einem feinen Rrrritsch öffnete er sich, und sie griff beherzt hinein.
    Der Laut, den der Reaper von sich gab, klang wie der Brunftschrei eines wilden Tiers und fachte ihre Lust noch weiter an. Aber dann verwandelte sich dieser Ton in ein durchdringendes, hohes, wiederholtes Piepsen. Calliope fuhr zusammen, und ihr Herz klopfte wie wahnsinnig. Die Bilder verschwammen ihr vor den Augen und erloschen gleich darauf vollständig.
    Sie war allein und hielt ihr Messer in der Faust. Der Wecker ihrer Armbanduhr piepte unerbittlich.
    Es war Zeit aufzubrechen.

11. KAPITEL
    Oh, ihr Hüter der Pforte, macht mir den Weg frei,
    Denn ich bin euch gleich.
    Nach dem Ägyptischen Totenbuch, Kapitel 86
    M althus schreckte aus dem Schlaf auf und versuchte, das Bild festzuhalten, das ihn gerade gestreift hatte. Er hatte das Gefühl, etwas zu verlieren. Etwas, das von Bedeutung war.
    Aber dann verblasste das Bild vollkommen, während ihn die Agonie wieder traf wie ein Schlag mit dem Vorschlaghammer, während jede Faser seines Körpers von Schmerzen gepeinigt wurde. Er hatte Mühe, den Aufschrei zu unterdrücken, der ihm in der Kehle steckte. Er zwang sich dazu, tief durchzuatmen, einmal, zweimal und noch einmal, um die unerträglichen Schmerzen unter Kontrolle zu bekommen. Er lag flach auf dem Rücken. Seine Augen fühlten sich an wie zugekleistert, und er hatte einen Geschmack im Mund, als hätte er Sand gefressen.
    Dabei hatte er einen Ständer, der schon nicht mehr feierlich war.
    Für einen Moment war er komplett desorientiert und glaubte sich auf den Planken eines Schiffs, in Ketten gelegt und mit von Peitschenhieben zerfleischtem Rücken. Feuer schien die Planken und die Spanten des Schiffs zu verzehren. Die Wahl, die er hatte, war zu verbrennen oder zu ertrinken.
    Aber dann hörte er ein sanftes Plätschern. Das waren nicht die Fluten des Ozeans, die in den Schiffsrumpf drangen.
    Er wollte die Augen öffnen, aber die Lider gehorchten ihm nicht. Dann drang ein eigenartiger Geruch zu ihm. Lotusblüten. Aber auch noch etwas anderes, ein Duft, der nichts Gutes verhieß. Es roch nach Verbranntem, nach angesengtem Haar und verkohltem Stoff … verkohltem Fleisch. Seinem Fleisch.
    In diesem Moment dämmerte es ihm. Der eine Teil des Geruchssagte ihm, dass er Opfer eines Brandanschlags geworden war, der andere, der Blütenduft, bedeutete, dass er sich nicht im Jahre 1742 auf einem Schiff befand, sondern in der Unterwelt, in Sutekhs Reich.
    „Sogar die Rolex ist geschmolzen. Ich musste sie herausschneiden.“
    Das war Dagans Stimme.
    „Verdammte Inzucht.“ Alastors Stimme. „Dieser Mistbeutel ist schon wieder leer.“
    Das mit der Rolex konnte Malthus sich erklären. Die hatte er bei Kuznetsov mitgehen lassen. Aber von was für einem Beutel Alastor sprach, war ihm schleierhaft.
    „Wir haben dir einen Zugang gelegt und machen dir eine Glukoseinfusion“, erklärte Dagan, als hätte er Malthus’ stumme Frage gehört.
    Malthus verstand. Nach dem, was ihm zugestoßen war, brauchte sein Körper Zucker – viel Zucker. Er hörte Schritte und ein Ploppen wie beim Öffnen eines Plastikverschlusses, dann verloren sich seine Gedanken wieder. Er war der Ohnmacht näher als dem Wachen, auch wenn er wie von ferne seine Brüder immer noch sprechen hörte. Ihm fiel wieder ein, woran er beim ersten Erwachen gedacht hatte. Es waren Bilder, die von einiger Bedeutung für ihn waren, aber trotzdem irgendwie außerhalb seiner Reichweite lagen.
    Er hatte geträumt, dass er Calliope Kane küsste und sie seinen Kuss

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