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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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leidenschaftlich erwidert hatte. Mit Zunge. Sie hatte ihm die Hand in die Hose gesteckt und ihn angefasst. Nettes Gefühl, das auch seine Erektion erklärte.
    Die Sache hatte nur zwei Haken. Erstens würde sich Calliope Kane die Zunge eher abbeißen, als sie ihm herausfordernd in den Mund zu stecken. Und zweitens träumten Seelensammler nicht.
    Malthus öffnete die Augen, schloss sie aber gleich wieder, weil das Licht ihm unerträglich grell erschien. Darauf spürte er einenArm im Rücken, der ihn ein wenig aufrichtete, und den Rand eines Glases an den Lippen.
    „Trink“, befahl ihm Alastor.
    Malthus gehorchte.
    Ein ungeordneter Zug von Fragen durchstreifte sein Hirn. Wahllos griff er eine heraus. Wie lange …
    Wieder kam ihm Dagan zuvor, der offenbar in seinen Gedanken lesen konnte wie in einem offenen Buch. „Willst du wissen, wie lange dein Zusammenstoß mit Xaphans Feuergeistern her ist? Nur ein paar Tage nach menschlicher Zeitrechnung.“
    Tage. Die Zeit verrann. Kostbare Zeit, die er brauchte, um an Calliope heranzukommen – und über sie an Kuznetsov. Allerdings ging es ihm, um bei der Wahrheit zu bleiben, nicht allein um den Setnakht-Priester. Der war zwar wichtig, weil er etwas Wertvolles wusste. Aber mit Calliope Kane hatte er noch eine ganz persönliche Rechnung offen. Sie hatte ihm Blut abgesaugt und den verdammten Wagen samt Kuznetsov geklaut, wenn er auch zugeben musste, dass er Letzteres hatte geschehen lassen. Er hatte es – aus welchen Gründen auch immer – nicht übers Herz gebracht, Calliope den Feuerdämonen als Köder hinzuwerfen, um sich selbst Kuznetsov zu schnappen, sondern stattdessen den Kopf für sie hingehalten, sodass sie sich in Sicherheit hatte bringen können.
    Wie zum Henker hatte das passieren können?
    Derart selbstlose Anwandlungen waren doch sonst nicht seine Art, schon gar nicht einer Otherkin, einer Isistochter, gegenüber, einer erklärten Todfeindin seiner Gattung. Aber so war es eben. Er wollte diese Feindschaft nicht, nicht zu ihr. Was er von ihr wollte, war etwas ganz anderes. Das hatte nichts mit Erbfeindschaften und auch nichts mit Reverend Kuznetsov zu tun und war so widersinnig wie nur etwas.
    Noch einmal öffnete Malthus die Augen, und wieder blendete ihn das Licht, sodass er nur verschwommene Umrisse wahrnehmen konnte.
    „Das Messer …“, brachte er mit Mühe hervor.
    „Haben wir“, erklärte Alastor. „Du hattest recht. Die Klinge ist aus Obsidian, vulkanischem Glas. Stammt anscheinend aus Hokkaido.“
    „Japanisch“, erläuterte Dagan überflüssigerweise.
    Das hieße, dass entweder Izanami auf irgendeine Weise in die Ermordung Lokans verwickelt war oder dass jemand mit der Herkunft des Messers eine falsche Fährte legen wollte, um die eigenen Spuren zu verwischen.
    „Am Messer waren Spuren von Blut“, fuhr Dagan fort, während Alastor ihm noch einmal das Wasserglas an die Lippen setzte. Malthus fiel das Schlucken schwer. Trotzdem versuchte er, sich darauf zu konzentrieren, was Dagan sagte. „Wir haben sie in einem neutralen Labor der Oberwelt untersuchen lassen. Es ist menschliches Blut und stammt von mindestens vier verschiedenen Frauen. Und dann gab es noch eine Spur von männlichem Blut. Alastor hat eine Probe von seinem Blut zum Vergleich abgegeben, und die Tests ergaben eine Verwandtschaft in gerader Linie zwischen den beiden Proben.“
    Damit war klar, dass Malthus das Messer gefunden hatte, mit dem Lokan umgebracht worden war. Es musste eines der beiden sein, die sie auf den Videobildern gesehen hatten. Würden sie jetzt noch das andere Messer ausfindig machen, hätten sie einen direkten Hinweis auf denjenigen, mit dem Kuznetsov zusammengearbeitet hatte, vielleicht sogar auf denjenigen, der den ganzen Plan ausgearbeitet hatte.
    „Im Augenblick untersuchen unsere Leute die Klinge.“
    Malthus nickte. Zumindest glaubte er, dass er es tat.
    Das Blut am Messer. Lokans Blut. Hoffnung keimte in ihm auf. Er wusste, dass Roxy Tam die einzigartige Gabe besaß, mit einer Art übersinnlichem GPS all diejenigen aufzuspüren, deren Blut sie einmal gekostet hatte. Wäre sie imstande, Lokan zu finden, wenn sie sein Blut schmeckte?
    „Das Blut“, krächzte er. „Roxy …“
    „Daran haben wir auch schon gedacht“, sagte Dagan. „Aber bislang hat es nichts gebracht. Vielleicht war der Blutrest schon zu alt oder die Menge zu gering. Wie auch immer, Roxy konnte Lokans Spur nicht aufnehmen.“
    Malthus spürte die bittere Enttäuschung wie einen

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