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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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Gegenwärtig trug sie sich mit dem Gedanken, eine Detektei aufzubauen, und war dabei, Naphré zu bearbeiten, bei ihr als Partnerin einzusteigen. Auch Naphré hatte ihre Qualitäten. Umsonst hatte sie sich nicht als Auftragskillerin in einer ziemlich rauen Umwelt behauptet.
    Dagan zog Roxy an sich und küsste sie leidenschaftlich und voller Verlangen. Er war für jede Minute dankbar, die er mit ihr, von der er jahrelang geträumt hatte, genießen durfte. Roxy erwiderte seinen Kuss mit derselben Inbrunst.
    „Ich ruf dich an.“
    „Tu das. Ich werde wohl unterwegs sein. Ich habe noch etwas für Calliope zu erledigen.“
    Dagan nickte und trat beiseite, um sich darauf zu konzentrieren, ein Portal zu formen.
    Roxy unterbrach ihn dabei. „Das machst du draußen und nicht in meinem Haus“, sagte sie bestimmt. „Dein letztes Portal hat böse Flecken hier auf dem Parkett hinterlassen.“
    „ Unser Haus“, korrigierte Dagan freundlich.
    „Meins bleibt meins“, sagte sie und fügte mit einem listigen Blick hinzu: „Und was dein ist, ist auch meins.“
    „Und weil du mir gehörst, ist sowieso alles meins“, konterte Dagan.
    Roxy verdrehte die Augen. „Raus jetzt“, meinte sie dann und schob ihn Richtung Tür.
    Im Hinausgehen hörte er noch, wie Roxys Handy klingelte und wie überrascht ihre Stimme klang, als sich der Anrufer meldete. Er überquerte die Veranda und schwang sich über die Brüstung. Noch bevor er wieder landete, hatte sich das Portal aufgetan, ein mitten in der Natur klaffendes, mit schwarzem Rauch erfülltes Loch. Er hatte das Gefühl, als würde ihm die Haut abgezogen, als er auf die Kälte traf, die darin herrschte. Jeder Atemzug dort schien die Lungen zu zerreißen.
    „Wo sind wir?“, fragte Kuznetsov.
    Dreißig Stunden waren sie jetzt unterwegs. Calliope war ohne Pause durchgefahren und hatte nur zum Tanken angehalten.
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu. „Bugaboo Provincial Park.“
    Sie bezweifelte, dass er wusste, wo das war, und selbst wenn, würde es ihm auch nicht viel helfen. Nackt, nur in eine Decke gehüllt, würde er nicht weit kommen. Abgesehen davon würde Calliope ihn auch nicht weit kommen lassen.
    Das Ziel, das sie ansteuerten, war nur über eine halsbrecherische Kletterpartie oder per Hubschrauber zu erreichen. Calliope bog vom Highway 95 ab und fuhr auf einer Schotterstraße Richtung Westen weiter. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis sie von ihrer Bergfestung herunterkommen würden, um sie in Empfang zu nehmen.
    „Ich frage jetzt noch einmal“, sagte Calliope. „Wie war das mit dem Anruf, den Sie bekommen haben? Um wessen Tod ging es, und warum hat der Sie so beunruhigt?“
    Sie hatte ihm diese Frage schon einige Male gestellt, und dieArt, wie er darauf reagierte, indem er so tat, als hätte er sie nicht gehört, bestärkte sie in ihrem Verdacht, dass es sich bei dem Anruf um etwas Wichtiges gehandelt haben musste.
    Wieder schwieg Kuznetsov. Nach einer Weile sagte er: „Ich muss pinkeln.“
    „Nehmen Sie den Krug. Dafür habe ich ihn Ihnen hingestellt.“
    „Das ist erniedrigend.“
    Verächtlich zog Calliope die Mundwinkel herab. „Erniedrigend? Das, was Sie mit den Mädchen angestellt haben, war wohl nicht erniedrigend? Mit denen, die sie umgebracht haben … oder mit Marie Matheson, bei der Sie es versucht haben.“
    Calliope wusste, dass Marie in den Setnakht-Tempel gelockt und von Kuznetsov umgarnt worden war. Auch diese junge Frau war für eines der abscheulichen Menschenopfer der Setnakhts vorgesehen gewesen. Kuznetsov hatte sie mit Drogen gefügig gemacht und vermutlich auch vorgehabt, sich vorher an ihr zu vergehen. Dass ihr beides erspart geblieben war, war Naphré zu verdanken, die im entscheidenden Augenblick dazugekommen war und Marie herausgehauen hatte. Roxy, die Marie eine Weile bei sich aufgenommen hatte, hatte Calliope die Geschichte erzählt.
    „Was wissen Sie von Marie Matheson?“ Kuznetsov rutschte unruhig in seinem Sitz hin und her und zerrte an seinen Fesseln, die Calliope ihm sicherheitshalber angelegt hatte. „Sie gehören doch zur Isisgarde, stimmt’s?“ Die Frage hatte er ihr in den letzten Stunden schon häufiger gestellte, aber nie eine Antwort bekommen.
    „Sie werden bald alles Nötige erfahren“, meinte sie kühl.
    In der Tat. Sie näherten sich dem Hauptquartier der Isisgarde.
    Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass keiner von ihnen beiden es lebend verlassen würde.
    Wie Calliope es erwartet hatte, wurde sie bald darauf auf

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