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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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einfach fallen zu lassen, weil sie noch niemanden getroffen hatte, der es vermocht hätte, sie so weit zu bringen. Sie spürte die Verbindung zu Malthus wie eine elektrische Spannung, die immer mehr zunahm, die sie miteinander verschmolz. Sie ergab sich ihm. Ihm und ihrem grenzenlosen Verlangen nach ihm.
    Malthus griff zwischen ihre Beine und berührte zielsicher ihre Klitoris, die er sanft massierte, ohne dass er den Rhythmus seiner Stöße unterbrach. Im Gegenteil. Er kam noch härter und tiefer. Calliope hatte aufgehört zu denken, nun vergaß sie beinahe auch das Atmen. Sie war so nahe dran. Seine Bewegungen waren geschickt, sanft, und schnell reizte er ihre Perle. Er hatte eine ihrer Brustwarzen zwischen die Lippen genommen, saugte sich fest und zog einmal kurz und hart daran. Da war es um sie geschehen. Mit einem Aufschrei erlebte sie eine Gefühlsexplosion, die sie schier zerreißen wollte. Gleichzeitig zog sie sich zusammen, und im nächsten Augenblick fühlte sie das Pochen in sich, als er mit einem letzten Stoß zugleich mit ihr den Höhepunkt erreichte. Malthus legte den Kopf in den Nacken, und ein Beben ging durch seinen ganzen Körper.
    Mit Armen und Beinen umschlang sie ihn und hielt sich an ihm fest, so fest sie konnte, so fest, wie sie sich noch nie an jemandem festgehalten hatte. Sie legte die Stirn auf seine Schulterund fühlte sich unter dem starken Schild seines Körpers vollständig geborgen.
    Und Calliope dachte: Das war vorherbestimmt. Seit jeher schon war das vorherbestimmt.
    Die Unterwelt, das Reich des Osiris
    Die Furcht stieg in Pyotr Kuznetsov auf wie der gekräuselte weiße Rauch eines Räucherstäbchens. Er durchschritt einen Sumpf, die Füße versanken im Morast, die feuchte Luft machte das Atmen schwer. Das Wasser in den Pfützen war schwarz vom Schlamm, der aus dem nahen Flussbett angeschwemmt war.
    Ringsherum standen Bäume, gewaltige Bäume mit mächtigen Stämmen und Kronen, die bis in den Himmel zu reichen schienen, von dem nichts zu sehen war.
    Die Luft war kalt. Nein – heiß. Er war nicht imstande, es zu unterscheiden, und irgendwie beunruhigte ihn das. Aber mehr als alles andere beherrschte ihn der Gedanke, dass er weitermusste, und so schleppte er sich durch den Schlick fort, der sich bei jedem Schritt an seinen Füßen festsaugte. Er fühlte, wie ihm der Schweiß aus allen Poren rann und an Brust und Rücken herunterlief. Kalter Schweiß. Trotz der maßlosen Anstrengung fröstelte er.
    Erschöpft blieb er stehen und wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß aus der Stirn und mit den Händen aus den Augen. Als er die Augen danach öffnete, fand er sich in einer ganz anderen Umgebung wieder. Urplötzlich hatte es ihn an einen anderen Ort verschlagen. Er war in einer Kirche. Die Bankreihen waren auf Hochglanz poliert. Der Geruch von Orangenschalen hing in der Luft. Neben ihm ragten in herrlichsten Farben die hohen Kirchenfenster auf. Eine gigantische gelbe Sonne umgeben von Glas in allen erdenklichen Blauschattierungen und vorne …
    Er fiel keuchend auf die Knie, halb von Sinnen von diesemschwindelerregenden Szenenwechsel. Die Kirche seiner Kindheit. Nur einen Wimpernschlag später war sie wieder verschwunden, und es umgab ihn undurchdringliche Dunkelheit. Er sah nichts als winzige rote Lichtpunkte zu beiden Seiten.
    Zu Paaren waren diese Lämpchen angeordnet. Nein, es waren … Augen, Dutzende von Augenpaaren, die ihm wie glühende Kohlen aus den Tiefen der Hölle aus pechschwarzer Dunkelheit entgegenleuchteten.
    Kuznetsov rappelte sich auf und schaute sich um. Von allen Seiten starrten diese roten Augen ihn feindselig an. Er spürte einen bitteren Geschmack im Mund. Die Panik, die ihn ergriffen hatte, verursachte ihm Übelkeit. Zu seiner Linken kamen immer mehr der glutroten Lichtpunkte hinzu und schienen nun auch näher zu rücken.
    Er wartete nicht länger ab, sondern begann zu laufen.
    Keuchend rannte er, so schnell er konnte, und wagte weder anzuhalten noch über die Schulter hinter sich zu blicken. Wem all diese Augen gehörten, wusste er nicht. Er wollte es auch gar nicht wissen.
    Sie verfolgten ihn, wie er einst andere verfolgt hatte. Es ließ ihn an die Männer denken, die er schon getötet hatte, Mitglieder der eigenen Gemeinde, solche, die angekündigt hatten, den Tempel verlassen zu wollen, bei denen die Gefahr bestanden hatte, dass sie mitnahmen, was sie über Abasi Abubakars Pläne wussten. Dummköpfe. Sie hatten so wenig gewusst, dass von ihnen keine Gefahr

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