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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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„ Ich habe dich aufgegabelt.“
    „Wie auch immer. Dein Vorstrafenregister ist lang. Du hast mich bestohlen, auf mich eingestochen, mir das Blut ausgesaugt, mich brennend in der Gegend herumstehen lassen. Du bist so etwas wie mein ganz persönliches Katastrophengebiet.“ Er stieß kurz die Luft durch die Nase. „Wahrscheinlich gefällt mir gerade das an dir. Vielleicht habe ich auch nur einen verqueren Geschmack.“
    „Elena konnte sich selbst nicht schützen. Aber ich kann es.“
    „Ohne Frage kannst du das.“
    „Vielleicht ist es das, was deinen Geschmack trifft.“ Calliope runzelte nachdenklich die Stirn.
    „Das Vielleicht kannst du weglassen. Wenn du es schaffst, mich zu überrumpeln, schaffst du das vermutlich auch bei jedem anderen.“
    „Und das findest du anziehend?“
    Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Gleichzeitigließ er die Hand unter die Wolldecke gleiten, streichelte ihre nackten Hüften, strich ihr über den Bauch und landete mit der Hand schließlich zwischen ihren Beinen, wo er mit dem Mittelfinger ein Stück in sie eindrang, sodass sie nach Luft schnappte. „Das finde ich sogar ausgesprochen scharf“, erwiderte er.
    Stunden später fuhr Malthus aus dem Schlaf auf und saß mit einem Ruck kerzengerade in Calliopes Bett. Verstörende Bilder schwirrten ihm im Kopf herum. Dann spürte er eine kühle Hand auf seiner Schulter.
    „Was ist los?“
    Er drehte sich zu Calliope, die auf den Ellenbogen gestützt neben ihm lag. Die dünne Decke ließ den kühnen Schwung ihrer Hüften erahnen.
    „Ich habe geträumt“, erklärte er.
    Sie blickte ihn nur an, ohne etwas zu sagen. Natürlich konnte sie die Bedeutung dieser eigentlich banalen Aussage nicht ermessen. Wie sollte sie auch?
    „Ich habe von einem Falken geträumt, der von Dämonen zerrissen wurde. Sein Blut verströmte und lief über Holzdielen.“ Malthus fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Frauen sprangen mit den Dämonen umher und badeten lachend in diesem Blut.“
    Er hatte die bestürzende Szene noch immer vor Augen, die wie in einer Endlosschleife in seiner Vorstellung wieder und wieder ablief.
    „Dann wendeten sich die Dämonen gegen Seelensammler, Männer, die ich gut kenne, andere, die mir schon einmal begegnet sind. Darauf verwandelte sich der Falke in Lokan. Sein Körper war verstümmelt, in vierzehn Stücke zerlegt, sauber in den Gelenken abgetrennt. Am Ende waren nur noch zwei der Seelensammler übrig. Sie standen knietief im Blut, das immer weiter anschwoll wie ein reißender Strom.“ Malthus brauchte einen Augenblick, um weiterzusprechen. „Ich sah ihre Gesichter. Es waren Alastor und Dagan.“
    Etwas wie ein Wiedererkennen leuchtete in Calliopes Blick auf.
    „Es war der Horror. Ich wusste bloß nicht, ob ich mich um ihretwillen oder vor ihnen so erschrocken habe.“ Malthus zuckte die Schultern. „Und dann bin ich aufgewacht.“
    Calliope strich ihm zärtlich über den Arm und ergriff darauf seine Hand. Sie verschränkte die Finger mit seinen und hielt sie fest. So lagen sie eine Weile nebeneinander.
    „Was für ein scheußlicher Traum“, meinte sie kopfschüttelnd.
    Malthus zögerte. Sollte er es ihr sagen? Konnte er ihr vertrauen?
    „Das ist es nicht allein. Das Ganze ist so verflucht abwegig. Denn Seelensammler haben normalerweise keine Träume.“
    Calliope hielt die Luft an. Sie schien langsam zu begreifen, welche Tragweite das hatte, was Malthus gerade erzählt hatte.
    „Das einzige Mal, Calli, dass ich je etwas wie einen Traum hatte, war, als ich in deinen Traum eingedrungen bin und miterlebt habe, was du dabei gefühlt hast. Aber das war mehr eine Art telepathische Verbindung. Das war etwas ganz anderes, als selbst etwas zu träumen. Etwas vollkommen anderes.“
    Sie schaute ihn mit nachdenklicher Miene aufmerksam an. Sie wusste etwas. Er konnte es fühlen.
    „Ich könnte mir vorstellen, der Falke steht für Horus, den Sohn, den Isis mit Osiris hatte. Er verwandelte sich in Lokan, Sutekhs Sohn, und wird in vierzehn Teile zerhackt, so wie Sutekh Osiris in Stücke gehauen hat. Alles andere aber … kapiere ich überhaupt nicht.“
    „Die Frauen in deinem Traum …“, warf Calliope ein. „Erinnere dich an die Nacht, als wir hinter Kuznetsov her waren. Da tauchten diese Topworld Grunts auf, Leute, die Big Ralph geschickt hatte …“
    „… der für Asmodeus, den Gott der Fleischeslust, arbeitet.“
    „Ja. Könnte das nicht das Auftauchen der Frauen in deinem Traum

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