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Fleischessünde (German Edition)

Fleischessünde (German Edition)

Titel: Fleischessünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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Schritt zu machen, blieb ihr nichts anderes übrig. Verblüfft stellte sie fest, dass sich ihre Füße eine Handbreit über dem Boden befanden und sie sich wie auf einem Laufband ohne eigenes Zutun fortbewegte.
    Das Tor vor ihr schwang von selbst auf, nachdem sich die vorgelegte schwere Kette selbstständig wie eine Schlange aus ihrer Befestigung gewunden hatte.
    Verdammter Mist, dachte Naphré, Alastor wird stinksauer sein.

21. KAPITEL
    Weiche von mir! Geh weg, du fratzenhafter Dämon.
    Trete mir nicht in den Weg. Du kannst mir meine Worte der Magie nicht entreißen.
    Nach dem Ägyptischen Totenbuch, Kapitel 31
    S ie lagen vor sich hin dösend auf der Couch. Als Calliope sich mit einem leisen, ein wenig kläglich klingenden Seufzer enger an ihn kuschelte, stand Malthus auf, hob sie auf die Arme und trug sie in ihr Bett, ohne sich durch ihre Proteste davon abhalten zu lassen.
    Nachdem sie sich hingelegt hatten, drehte Malthus sich auf die Seite und betrachte die schon wieder schlafende Calliope. Er fragte sich, was um alles in der Welt das für Gefühle waren, die sich in ihm regten, wenn er sie so ansah. Er hatte keine Erklärung dafür.
    Er wusste nur, dass er mehr von ihr wollte, etwas, das nicht mit einer leidenschaftlichen Nacht abgetan war. Er hatte nicht vor, sich so schnell wieder von ihr zu verabschieden. Immer wieder hatte er bemerkt, dass sie dieselbe Wellenlänge hatten. Er musste es schaffen, sie überzeugen. Dann schlief auch er ein. Als er erwachte, weckte er sie mit langsamen tiefen Stößen, indem er sie von hinten nahm und mit beiden Händen ihre Brüste umfasste.
    Später standen sie auf, kochten Pasta und aßen auf der Couch, nur in eine Wolldecke gehüllt, vom selben Teller und tranken Rotwein aus demselben Glas.
    „Ich denke, wir sollten uns allmählich auf den Weg machen“, meinte er. „Ich hatte ohnehin nur vor, hier einen Stopp einzulegen, damit du ein paar Sachen packen kannst, bevor wir weiterziehen.“
    „Weiterziehen? Wohin denn?“
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Dahin, wo man dich nicht so schnell findet, damit du sicher bist.“
    Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. „Wenn die Matriarchinnen hinter mir her sind, finden sie mich sowieso, egal wo ich mich aufhalte. Weglaufen bringt da gar nichts.“
    Dem hatte er nichts entgegenzusetzen. Sie nahm das Weinglas und drehte es so, dass ihre Lippen den Rand dort berührten, wo er getrunken hatte. Malthus fragte sich, ob sie das wohl bewusst tat.
    „Apropos“, meinte Calliope dann. „Hast du denn die gefunden, die du gesucht hast? Die, die deine Freundin getötet haben, von der du erzähltest? Elena.“
    Er zögerte mit der Antwort. Aber dann fiel ihm ein, wie er in ihren Träumen gewesen war und wie viel er da über sie erfahren hatte. Umgekehrt wusste sie recht wenig über ihn, da sie diesen Zugang zu ihm nicht hatte. Wollte er ernsthaft herausfinden, was zwischen ihnen ablief, musste er schon ein wenig von sich preisgeben, auch wenn das Neuland für ihn war. Wenn er es sonst mit einer Frau zu tun hatte, ging es um sexuelle Befriedigung und nichts anderes. Aber mit Calliope schien alles anders zu sein.
    „Leider nicht alle“, antwortete Malthus schließlich. „Einige waren schon gestorben, bevor ich sie aufstöbern konnte.“
    Sie legte den Kopf etwas auf die Seite und sah ihn aufmerksam an. „Ist deine Wut denn schon verraucht?“
    „Wut ist immer ein schlechter Ratgeber.“
    „Das würde ich so allgemein nicht sagen. Immerhin ist Wut noch besser als Angst. Aber du hast recht: List ist besser als Wut.“
    Er lachte. „Große Geister denken eben ähnlich.“
    „Erzähl mir von ihr!“ Calliope stellte das Weinglas ab.
    Malthus ließ sich Zeit, und sie drängte ihn auch nicht, sondern wartete in Ruhe ab. „Ich war jung damals“, begann er nach einer langen Pause. „Mein Leben hatte bis dahin aus einer Serie von Beinahe-Katastrophen bestanden, ich stand fast ständig mit einem Bein unterm Galgen. So eine Beinahe-Katastrophe ereignete sich auch, als ich ihr zuerst begegnet bin. Ich fuhr auf einem Schiff und stand unter Arrest, als das Schiff zu sinken begann. Das heißt, ich war auf dem sinkenden, brennenden Schiff eingeschlossen.Das Wasser stieg von unten, das Feuer kam von oben. Ich konnte nur mit knapper Not entkommen und habe jahrelang danach noch Albträume gehabt.“
    Er hielt einen Moment inne. Albträume. Sie wusste, wovon er sprach. Er hatte ihre Albträume ja gewissermaßen miterlebt.
    „Dann traf

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