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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Krieger,
    der mit den Schultern zuckte.
    »Wenn du mir bei diesem Wort hier helfen könntest?« Mumm blieb
    neben dem Mann stehen und hielt ihm das Buch unter die Nase.
    Dann bewegte sich Mumm auf eine Weise, die in den Gassen von
    Ankh-Morpork als »Freundliches Händeschütteln« bekannt war. Er
    rammte dem Klatschianer den El enbogen in die Magengrube, hob das
    Knie dem herabkommenden Kinn des Mannes entgegen und biß die
    Zähne zusammen, als Schmerz in Knie und Fußknöcheln entflammte.
    Anschließend zog er sein Schwert und hielt es dem D’reg an die Kehle,
    noch bevor der sich wieder aufrichten konnte.
    »Und nun, Hauptmann Karotte…«, sagte Mumm. »Bitte teil den Klat-
    schianern laut und klar mit, daß dieser Mann in erhebliche Schwierigkei-
    ten gerät, wenn sie nicht sofort zurückweichen.«
    »Herr Mumm, ich glaube…«
    »Los!«
    Der D’reg sah ihn an, als Karotte mit lauter Stimme die gewünschte
    Botschaft verkündete. Erstaunlicherweise grinste er noch immer.
    Mumm wagte nicht, den Blick von ihm abzuwenden, aber er spürte
    Erstaunen und Verwunderung bei den übrigen Klatschianern.
    Dann griffen sie al e auf einmal an.

    Ein klatschianisches Fischerboot, dessen Kapitän wußte, aus welcher
    Richtung der Wind wehte, kehrte zum Hafen von Al-Khali zurück. Der
    Kapitän hatte dabei den Eindruck, daß sie trotz des günstigen Winds
    langsamer vorankamen, als es eigentlich der Fall sein sollte. Er schrieb es den Entenmuscheln am Rumpf zu.

    Mumm erwachte mit einem Gefühl, als hätte er ein Kamel in der Nase.
    Es gibt schlimmere Arten des Erwachens, aber nicht sehr viele.
    Er drehte den Kopf, was ihn nicht unbeträchtliche Mühe kostete, und
    stellte fest: Das Kamel saß. Nach den Geräuschen zu urteilen, verdaute
    es Sprengstoff.
    Mumm fragte sich, wie er in eine solche Lage geraten war. Eine Sekun-
    de später fluchte er.
    Aber es hätte klappen können… Immerhin war es eine klassische Taktik.
    Man drohte damit, den Kopf abzuschneiden, woraufhin der Rest des
    Körpers gehorchte. So reagierten al e. Man konnte sagen, daß die ganze
    Zivilisation auf diesem Prinzip basierte…
    Vielleicht lag es an den kulturellen Unterschieden.
    Andererseits… Er war nicht tot. Karotte hatte auf folgendes hingewie-
    sen: Wenn man die D’regs fünf Minuten kannte und noch lebte, bedeu-
    tete das, daß sie einen sehr mochten.
    Allerdings galt es in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen, daß er,
    Mumm, den Anführer mit dem Freundlichen Händeschütteln vertraut gemacht hatte, was der betreffende Klatschianer viel eicht gar nicht für
    sehr freundlich hielt.
    Mumm sah keinen sonderlichen Sinn darin, quer über einem Sattel zu
    liegen, an Händen und Füßen gefesselt, und sich einen Sonnenstich zu
    holen. Es wurde höchste Zeit, wieder als Oberhaupt seiner Leute aufzu-
    treten, und damit wol te er beginnen, sobald er das Kamel aus Mund und
    Nase bekam.
    »Bimmel-bimmel-bamm?«
    »Ja?« fragte Mumm und zerrte an seinen Fesseln.
    »Möchtest du erfahren, welche Termine du versäumt hast?«
    »Nein! Ich versuche gerade, diese verdammten Stricke zu lösen!«
    »Soll ich das deiner Aufgabenliste hinzufügen?«
    »Oh, du bist wach, Herr Kommandeur!«
    Es klang nach Karottes Stimme; außerdem konnte man solch eine Be-
    merkung von ihm erwarten. Mumm versuchte, den Kopf zu drehen.
    Ein weißes Tuch erstreckte sich in seinem Blickfeld. Und dann er-
    schien Karottes Gesicht, verkehrt herum.
    »Die D’regs fragten, ob sie dich losbinden sollten, aber ich wies darauf
    hin, daß du während der letzten Tage kaum Ruhe gefunden hast«, erklär-
    te Karotte.
    »Meine Arme und Beine sind eingeschlafen, Hauptmann«, klagte
    Mumm.
    »Oh, gut! Das ist wenigstens ein Anfang.«
    »Karotte?«
    »Ja, Herr Kommandeur?«
    »Ich möchte, daß du sehr aufmerksam zuhörst, weil ich dir jetzt einen
    Befehl geben werde.«
    »Gewiß, Herr Kommandeur.«
    »Es ist kein Vorschlag oder etwa eine Anregung.«
    »Wie du meinst, Herr Kommandeur.«
    »Ich habe die Angehörigen der Wache immer dazu ermutigt, selbstän-
    dig zu denken und mir nicht blind zu gehorchen. Aber manchmal wird
    es in jeder Organisation notwendig, einen Befehl buchstabengetreu und
    ohne zu zögern auszuführen.«
    »Ja, Herr Kommandeur.«
    »Binde mich sofort los, oder du wirst es bitter bereuen, daß du mich
    nicht sofort losgebunden hast!«
    »Äh… Herr Kommandeur, ich fürchte, deine Worte enthalten einen
    ungewollten Widerspruch, der…«
    »Karotte!«
    »Jawohl, Herr

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