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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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weiß nicht“, sagt Mick und Daniel beobachtet aus dem Augenwinkel, wie das Grinsen auf seinem Gesicht erlischt, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Mick zappt sich durch Stimmungen wie andere Leute durchs Fernsehprogramm und Daniel findet diese Eigenheit immer noch im höchsten Maße irritierend.
    „Es ist schwer, jemanden zu finden, der die eigene Sprache spricht“, sagt Mick. „Jeder hat seine eigene und wir reden ständig aneinander vorbei. Alle.“
    „Werd bloß nicht tiefsinnig“, sagt Jo mit vollem Mund. „Du weißt, ich vertrage das schlecht.“
    „Was?“, sagt Mick. „Bla-bla? Ich verstehe kein Wort. Muss die Sprache der Liebe sein.“
    „Haltet gefälligst Frieden“, schaltet Lilli sich ein. „Hier. Ich hab ein paar Spiele dabei und das eine geht nur zu viert. Wäre doch schade, wenn ich einen von euch vom Gerüst schmeißen müsste.“
    Lilli holt zwei Schachteln aus dem Rucksack und hält sie hoch.
    „Das hier bitte.“ Daniel zeigt auf eines. „Trio.“
    Trio ist mit Zahlen und Daniel findet Zahlen immer dann besonders entspannend, wenn die Menschen um ihn herum zu anstrengend werden.
    Bliebe Mick ihm auf Dauer erhalten, könnte Daniel Sudoku-süchtig werden.
    Mick und Jo wollen erst mal zusehen und in der ersten Runde gewinnt Daniel haushoch gegen Lilli. In der zweiten Runde gewinnt er haushoch gegen Lilli, die sich Jo zur Unterstützung herangezogen hat. In der dritten Runde gewinnt er gerade so gegen Lilli und Jo, weil Mick aufgerückt ist, um besser zu sehen und Daniel mit falschen Ratschlägen und blöden Kommentaren überflutet und weil er außerdem schon wieder sein Kinn auf Daniels Schulter abgelegt hat.
    Lilli mischt die Zahlenkärtchen neu und Daniel überlegt, ob er die Schulterdiskussion wieder aufwärmen kann, ohne sich komplett lächerlich zu machen.
    Während der nächsten Spielrunde denkt er darüber nach, so lange, bis er mit weitem Abstand verloren hat und Mick seinen Kopf wieder selber hält, weil er sich die nächste Kippe anzündet.
    Jo hat keine Lust mehr auf Zahlen und so gehen sie zum zweiten Spiel über, einem Frage-und-Antwort-Spiel, das Daniel bestimmt interessanter finden würde, wenn er mehr als nur ein Bier gehabt hätte, aber er versteht Lillis Bestreben, den Frieden auf dem Baugerüst zu erhalten, indem man alle beschäftigt.
    „Wer aus dieser Runde war deiner Meinung nach das hübscheste Baby?“, liest Lilli von einem bunten Kärtchen ab und Daniel sagt „Na, du“, weil er schon Babyfotos von Lilli gesehen hat und sie wirklich ein hübsches Baby war. Lilli kichert, wird von Jo geküsst und gibt sich drei Punkte.
    „Wie gut kannst du ein Geheimnis bewahren?“, wird er in der nächsten Runde von Jo gefragt, „Bewerte auf einer Skala von eins bis zehn“ und er sagt „zehn“, weil nur die wenigsten Leute wirklich wissen, was ihn bewegt und schiebt seine Figur auf dem Spielfeld voran.
    „Wie würdest du die Zeit verbringen, wenn du wüsstest, dass du nur noch vierundzwanzig Stunden zu leben hast?“, stellt Jo eine Frage für Mick.
    „Ich würde ein riesiges Konzert geben, mit der Band“, sagt Mick, der träge an einem der Stützrohre des Gerüsts lehnt. „In München, in der Olympiahalle. Wenn man ordentlich Werbung damit macht, dass der sexy Gitarrist dem Tod geweiht ist, kommen bestimmt haufenweise Leute.“
    „Steht aber nicht auf meiner Auswahl.“ Jo zieht die Nase hoch. „Hier steht: a, eine große Party feiern, b, dein Testament machen, c, wilden und ausschweifenden Sex haben, d, einen Ort besuchen, den du immer schon mal sehen wolltest. Such es dir aus.“
    „Okay.“ Mick schnippt seine aufgerauchte Kippe übers Geländer. „Dann Sex. Sex ist fast so gut wie Musik. Wie sieht’s aus? Gibt es Freiwillige?“
    „Es ist nur eine hypothetische Frage. Du musst nicht sterben.“
    „Wer weiß das schon so genau. Geht manchmal ganz schnell.“
    „Ihr habt ja keine Ahnung, wie extrem unwitzig das ist!“ Daniel kann einfach nicht glauben, dass Leute solchen Mist verzapfen. „Habt ihr schon mal jemanden getroffen, der bald sterben muss? Ihr habt ja keine Ahnung.“
    „Es ist nur ein Spiel, Daniel“, sagt Jo erstaunt.
    „Ein ziemlich doofes Spiel“, knurrt Daniel.
    „Was ist los?“, fragt Mick, und Daniel hört Besorgnis in seiner Stimme.
    „Nichts. Ich hab Geheimnisbehalten auf zehn, wisst ihr noch? Nachbohren zwecklos.“
    „Ist schon gut.“ Lilli weiß mal wieder als einzige, worum es geht. „Lasst ihn. Wer ist dran? Ich,

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