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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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nach einer aufregenden Verabredung.“
    Sie hantiert mit der Fernbedienung. Der Fernseher schaltet sich ein und zeigt das Startbild des DVD-Players.
    Daniel sieht seine Mutter an. Wie sie wohl reagieren würde? Sie ist schon immer automatisch davon ausgegangen, dass er sich für Mädchen interessieren würde. Fünf bis zehn Prozent, das ist eine Menge und trotzdem ziehen die Eltern nicht einmal in Betracht, dass ihr Kind dazu gehören würde. Man wird einfach unsichtbar gemacht durch die Erziehung, denkt Daniel. Warum eigentlich? Man hat doch auch längst aufgehört, die Linkshänder auf rechts umzuerziehen.
    „Ist was?“
    „Hm?“
    „Ich meine, bedrückt dich etwas?“
    „Nö, wieso?“
    Sie lächelt.
    „Nur so ein mütterliches Gefühl. Du weißt, dass du zu mir kommen kannst, wenn etwas ist, oder?“
    „Ja, natürlich. Es ist nichts.“
    „Dann ist es ja gut.“
    Der DVD-Player frisst gehorsam die Scheibe und spuckt das Menü auf den Bildschirm.
    „Sag mal …“
    „Was?“
    „Wünschst du dir eigentlich Enkel?“
    Sie lässt die Fernbedienung sinken.
    „Daniel, ich kann nur hoffen, dass das eine theoretische Frage ist.“
    „Ja, natürlich“, beeilt er sich zu versichern. „Nur so. Allgemein betrachtet.“
    „Bist du sicher? Ganz sicher? Sprich mit mir, wenn etwas passiert ist, um Himmelswillen.“
    „Mama, ich garantiere dir, ich bin nicht schwanger.“
    „Das ist jetzt nicht der Zeitpunkt für einen deiner blöden Witze!“
    „Vergiss die Frage. Ich dachte nur … vergiss es. Es ist nichts und niemand ist schwanger. Ehrlich. So war das nicht gemeint.“
    „Sondern wie?“
    „Nur so. Grundsätzlich. Stell dir vor, ich würde es schaffen, irgendwie zu studieren und … ich könnte mir gut vorstellen, Wissenschaftler zu werden. Was, wenn ich dann gar keine Zeit für eine Familie habe?“
    „Auch Wissenschaftler haben Kinder, weißt du.“
    „Ja, aber … was, wenn nicht?“
    „Dann werde ich das auch überleben. Natürlich wünscht jede Mutter sich Enkel, aber letztlich musst du dein Leben so gestalten, dass es dir passt, nicht mir.“
    Daniel nickt ratlos.
    Er könnte es ihr einfach sagen. Sie würde nicht ausflippen. Aber er will lieber mit dem Gedanken alleine sein, sich noch besser daran gewöhnen, Erfahrungen sammeln, ohne dass sie ihm ein Beratungsgespräch aufs Auge drückt.
    Überhaupt, wer spricht schon mit der eigenen Mutter über Liebe und Sex, wenn es sich vermeiden lässt.
    „Ich bin dann noch mal weg“, sagt er.
    „Ist gut“, sagt sie. „Lass dein Handy an. Und komm nicht so spät.“
    Sie hält ihm die Schale mit den Gummibärchen hin und er greift sich eine Handvoll auf dem Weg nach draußen.
     
    ***
     
    Der Daniel im Spiegel der Kneipentoilette sieht einfach zum Kotzen aus. Eine Katzenwäsche mit kaltem Leitungswasser hat daran nichts ändern können, ebenso wenig der fruchtlose Versuch, mittels eines kleinen Taschenkammes aus einem wirren Gestrüpp eine Frisur zu machen.
    Als ob es heute Abend nicht völlig egal wäre, wie er aussieht. Aber irgendwie ist es nicht egal.
    Vielleicht doch mal Geld in einen coolen Haarschnitt investieren?
    Daniel seufzt sich selber an. Die Neonröhre über dem Waschbecken flackert. Hinter Daniel geht ein Typ raus, ohne sich die Hände zu waschen, und zieht sich im Gehen den Hosenschlitz zu.
    Daniel sieht auf die Uhr. Halb zwölf. Ob die Bandprobe noch läuft? Daniel hat es seit dem ersten Mal nicht mehr geschafft, Mick wirklich in Aktion zu sehen. Er sprengt beinahe den kleinen Probenraum, wenn er Musik macht. Seine Finger fliegen über die Gitarrensaiten und er ist so voller Energie, dass man fast sehen kann, wie Funken aus seinen Locken sprühen.
    Die Papierhandtücher sind alle. Daniel trocknet seine Hände am T-Shirt ab und geht raus, durch den engen, mit Plakaten vollgeklebten Gang nach vorne in die Kneipe.
    Was ist es noch mal gewesen, das ihn bewogen hat, sich die Nacht hier um die Ohren zu schlagen, statt sich in Micks Nähe zu begeben? Stolz? Neugier? Angst vor Kathys Lächeln?
    Er wünscht sich, er wäre nicht so stolz, neugierig und ängstlich gewesen.
    Er hat es schon mit einem Bier versucht. Der erhoffte Erfolg ist ausgeblieben: Locker hat es ihn nicht gemacht. Nur müde.
    Der Kneipenraum ist halb leer. Die meisten sitzen draußen, eng gedrängt an kleinen Tischen auf der verkehrsberuhigten Straße. Die Stadt platzt überhaupt aus allen Nähten: Kaum einer, so scheint es, der den Abend zu Hause verbringt.
    Daniel zahlt sein

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