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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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mit mir machen.“
    „Nein, aber …“
    „Werd glücklich mit deinem Musiker. Ach, warte mal, ich vergaß. Der will dich ja gar nicht. Na, vielleicht findest du einen anderen. Einen Trompeter vielleicht, ich habe gehört, die sollen gut blasen können.“
    „Aber wo soll ich denn hin?“
    Daniel schließt die Augen. Nur nicht in das erstaunte, verletzte, erschrockene Gesicht sehen. Nur nicht denken, er müsste nur hinüberfassen und „Scherz“ sagen, nicht daran denken, dass er genauso gut weitermachen könnte wie bisher, sich ein bisschen selbst betrügen, ein bisschen weghören, ein bisschen wegsehen. Wie bequem das wäre.
    „Geh nach Hause, Mick“, sagt Daniel. „Werd erwachsen.“
     
    ***
     
    Später liegt Daniel im Schlafsack und mach kein Auge zu. Er teilt sich das enge Zelt mit Lilli und Jo, wenigstens ist ihm endlich wieder warm. Lilli hat ihn eine Ewigkeit im Arm gehalten und getröstet, obwohl er sich doch so leer und ausgebrannt fühlt, dass Trost in ihm verschwindet wie in einem Vakuum. Später hat sie dann an seiner Stelle ein paar Tränen vergossen, ob aus Wut oder Trauer war schwer zu erkennen und ist dann irgendwann zwischen ihm und Jo eingeschlafen.
    Mick sitzt im Auto, seit er vom Fluss zurück ist. Daniel hat ihn durch den Zelteingang gesehen. Mick sitzt auf dem Beifahrersitz, die dreckigen Turnschuhe auf dem Armaturenbrett und hat sich mit seinem MP3-Player komplett von der Welt abgeschottet. Daniel sieht, wie er eine unhörbare Melodie mitsingt. Mick hat die Augen geschlossen und bemerkt Daniel nicht, der hinaus in die tropfende Nacht starrt und sich das Herz zerreißt.
    Früh am nächsten Morgen, die Sonne ist kaum aufgegangen, ist Mick verschwunden.
    Zwei Stunden später durchbricht das Motorengeräusch eines Traktors das Konzert der Vögel. Jo krabbelt aus dem Zelt und reibt sich den Schlaf aus den Augen und nach Verhandlungen mit dem Bauern auf dem Fahrersitz stellt sich heraus, dass Mick den Weg zu Fuß zum nächsten Weiler zurückgelegt hat, um jemanden zu verständigen. Er ist dann allein weiter zur nächsten Bundesstraße gegangen, während der Landwirt kopfschüttelnd den Traktor fertig gemacht hat, um das Auto aus dem Schlamm zu ziehen.
    Bis Daniel endlich zu Hause ankommt, ist es weit nach Mittag. Von Mick ist keine Spur zu sehen. Er hat sich selbst so vollständig aus Daniels Wohnung entfernt, als hätte er nie existiert.
    Daniel zieht sich den Hocker vor sein Aquarium und betrachtet die beiden Skalare, die neugierig nach vorne zur Scheibe schwimmen. Sie haben sich ganz gut zusammengerauft, die beiden. Liegt vielleicht daran, dass kein dritter mit im Becken ist.
    Daniel denkt, dass er irgendwoher das Geld für ein größeres Becken nehmen muss, damit die beiden bleiben können. Und wenn er eine Bank überfällt.
     
    ***
     
    „Warum kann ich nicht den bequemen Weg gehen?“
    „Ich glaube, das liegt in der Familie, Daniel. Wir gehen alle den steinigen Weg.“
    „Ich hätte nur meine Klappe halten müssen. Ich hätte einfach so tun müssen, als würde ich es nicht bemerken. Als hätte Lilli mir nichts gesagt. Ich meine, kann das so schwer sein? Dann wäre er noch hier.“
    „Aber du wärest nicht du selbst. Ich habe dich nicht dazu erzogen, die Klappe zu halten und deine Gefühle zu unterdrücken. Du wärest damit garantiert nicht glücklich geworden.“
    „Ich vermisse ihn.“
    „Ich weiß.“
    „Liebe ist scheiße.“
    „Ja. Manchmal.“
    „Wird es irgendwann aufhören, weh zu tun?“
    „Sicher wird es das. Die Zeit heilt alle Wunden. Das sagt man nicht umsonst so.“
    „Ja, aber sie könnte sich damit mal etwas beeilen.“
    Rita lächelt.
    „Ein paar Narben werden bleiben“, sagt sie. „Beim ersten Mal bleiben immer welche. Aber das ist auch eine Form der Erinnerung.“
     
    ***
     
    „Von dir hat man ja ewig nichts mehr gehört“, sagt Peter. „Wo warst du bloß?“
    „Verliebt“, sagt Daniel. „Ich war verliebt und es hat nicht gehalten.“
    „Oh. Mist.“
    „Allerdings.“
    „Drüber reden?“
    Daniel sieht von seinem Kaffee auf, der vom vielen Rühren auch nicht besser wird. Die hübsche Haube aus Milchschaum wird nur braun und unansehnlich. So wie alles, in dem man zu lange herumrührt.
    „Nö. Es war einfach … ätzend. Ich glaube, ich bin in meinem Leben noch nie so ausgenutzt worden. Ich hab mich echt verarschen lassen.“
    „Dann sei froh, dass du sie los bist“, sagt Peter. „Weiber, echt.“
    Für eine Sekunde überlegt Daniel, ob er

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