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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Ärger einbringt, wenn man ständig flüchtige Beziehungen unterhält. Abgesehen davon ist es seelenlos und traurig, ständig mit jemand anderem ins Bett zu gehen. Eine Frau wie du würde sich bestimmt nicht besser, sondern schlechter fühlen.”
    “Eine Frau wie ich? Und wie wäre es bei einem Mann wie dir?”
    Er sah ihr offen ins Gesicht. “Tatsächlich habe ich nur mit drei Frauen geschlafen.”
    “In der letzten Woche?”, fragte sie irritiert.
    “Nein. In meinem ganzen Leben.”
    Diese Aussage kam so überraschend, dass sie ihren Widerstand aufgab. “Im Ernst?”
    Er nickte. “Meine Frau, eine andere Frau, mit der ich verlobt war, bevor ich Christy kennenlernte, und ein Mädchen auf der Uni, mit dem ich zwei Jahre zusammen war.”
    “Dann weißt du ja auch nicht besser als ich, wie es ist, wenn man jeden Tag mit jemand anderem ins Bett geht.”
    “Ich muss es gar nicht erst ausprobieren, um zu wissen, dass es nichts für mich ist”, sagte er. “Das kann doch niemals wirklich erfüllend sein.”
    Sicherlich wäre es alles andere als erfüllend, dachte Emma. Aber sie wollte nicht zugeben, dass es keine wirkliche Alternative dazu gab, jemanden an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Denn das könnte möglicherweise wieder dazu führen, dass jemand wie Manuel sie unterwerfen wollte, und das durfte sie niemals mehr zulassen. Würde sie jemals wieder so viel Vertrauen aufbringen, um ihr Herz ein zweites Mal zu verschenken? Genug Vertrauen zu jemandem, um ihm ein zweites Kind zu gebären?
    Unmöglich. Andererseits war sie gerade mal neunundzwanzig Jahre alt. Sollte sie für den Rest ihres Lebens wirklich nur an eine Person gebunden sein, nur an Max und sonst niemanden?
    “Aber was soll so jemand wie ich denn dann tun?”, fragte sie und merkte, wie ihre Gefühle mit ihr Achterbahn fuhren.
    Er zuckte mit den Schultern. “Das habe ich noch nicht herausgefunden.”

18. KAPITEL
    P reston bewegte sich lautlos durch das Wohnzimmer der Hotelsuite in Cheyenne. Im Durchgang zum Schlafzimmer lehnte er sich gegen den Türpfosten und warf einen Blick hinein. Emma saß auf dem Bettrand und blickte nicht auf, also ging er davon aus, dass sie ihn nicht gehört hatte. Was ihn nicht überraschte, denn sie war in Gedanken ganz bei ihrem Sohn, über dessen Zustand sie sich wieder einmal Sorgen machte. Max schlief friedlich, aber dennoch standen Sorgenfalten auf ihrer Stirn, als sie seine Hand unter der Bettdecke hervorzog.
    “Wie oft musst du einen Test bei ihm machen?”, fragte er.
    Sie schaute auf und versuchte zu lächeln, aber er merkte, dass sie viel zu müde dafür war. “Fünf- bis achtmal am Tag.”
    So wie sie es sagte, sah sie es als nie endende lästige Pflicht an, als etwas, das sie verabscheute, aber nicht weil es ihr zu schaffen machte, sondern weil es ihren Sohn so quälte.
    “Du könntest mir doch beibringen, wie man es macht.”
    Nach einem kurzen Zögern winkte sie Preston zu sich, und er setzte sich neben sie auf das Bett. Emma erklärte ihm, wie man das Blut abnahm, ohne zu tief in den Finger einzustechen. Preston bemerkte einige frisch verheilte Einstiche an jedem Finger der kleinen Hand und sagte: “Du wartest lieber bis er schläft, bevor du ihm das Blut abnimmst, stimmt’s?”
    “Wenn es möglich ist. Jeder Stich, den er nicht bewusst wahrnimmt, ist ein Stich weniger …”
    “Tut es denn sehr weh?”
    “Wenn einem eine Nadel in den Finger sticht, merkt man das schon sehr deutlich, weil dort viele Nerven liegen.”
    Preston spürte das Bedürfnis, sie in die Arme zu nehmen, um sie zu trösten. Aber es schien nicht der richtige Moment zu sein. Ihre Gedanken waren jetzt ausschließlich bei ihrem Sohn. Wie gern hätte er ihr geholfen, ihr die Anspannung genommen. “Muss man das Blut denn unbedingt an den Fingern abnehmen? Geht es nicht auch woanders?”
    “Man kann die Proben auch am Unterarm nehmen, aber dann sind sie nicht so zuverlässig und außerdem ist es schwieriger, dort genügend Blut abzuzapfen.”
    “Ich habe noch nie gehört, dass Max sich über die Schmerzen beklagt hat.”
    Emma strich ihrem Jungen sanft über den Haarschopf. “Normalerweise sagt er nicht viel dazu. Er ist ein tapferer Junge.”
    Preston überwand den Widerwillen, den er bei der Vorstellung empfand, einem Kind Schmerzen zuzufügen, und pikste in einen Finger von Max, um es Emma zu ersparen. Ein kleiner Tropfen Blut trat aus und Emma fing ihn mit dem Teststreifen auf, den sie in den Testbehälter steckte. Wenig

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