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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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angebracht sich vorzustellen, wie es wohl wäre, ihr den Bikini auszuziehen. Aber er konnte nicht anders, auch wenn ihm peinlich vor sich selbst war. Seine Sehnsucht ging mit ihm durch. Im Grunde kein Wunder, denn dass er die zarte Haut einer Frau liebkost hatte, lag ewig zurück.
    In seiner Fantasie stellte sich Preston vor, wie Emma ihn in ihr Hotelzimmer einlud. Zufällig wäre Max nicht da. Was für eine Gelegenheit! Das liebte er an Tagträumen, man konnte nach Gutdünken Personen auftauchen oder verschwinden lassen. Außerdem konnten Menschen in Träumen Dinge tun, die sie sich in Wirklichkeit nie trauen würden.
    Emma würde ihm ein aufreizendes Lächeln schenken und ganz langsam mit diesem herausfordernden Blick das Oberteil ihres Bikinis lösen und zu Boden fallen lassen. Sie würde die Augen schließen und den Kopf in den Nacken legen, darauf wartend, dass er zu ihr käme und sie berührte. Und dann … Mit einem Mal fühlte Preston sich überhaupt nicht mehr schuldig, weil er Emma und Max in dieses schäbige Motel abgeschoben hatte. Ganz offensichtlich überfielen ihn doch nur die eigennützigsten Gedanken, wenn er an sie dachte. Er wollte sie ins Bett kriegen, sonst nichts. Mutter und Sohn waren ohne ihn wirklich besser dran.
    Trotz der Wärme von Luft und Wasser fror Emma innerlich. Ihr war kalt, zu kalt, um einfach so herumzuschwimmen. Sie bemühte sich um Max, wollte, dass er das Schwimmen genoss. Der Junge hatte in den letzten beiden Tagen so viel Verwirrendes erlebt. Aber so sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte sich nicht gehen lassen, sie war ja kaum in der Lage, normal zu sprechen.
    Juanita ist verschwunden! Glauben Sie, dass Manuel sie umgebracht hat?
    Emma wünschte, sie könnte diese Frage voller Überzeugung verneinen. Stattdessen hatte sie nur den unnützen Versuch unternommen, vor Juanitas Schwester alles schönzureden. Aber beim Gedanken an das boshafte Aufflackern in Manuels Augen, als sie sich an ihrem letzten gemeinsamen Abend gestritten hatten, bekam sie jetzt noch Angst. Und dann drückte er ihr voller Absicht die brennende Zigarette auf die Hand. Seinen Gesichtsausdruck in diesem Moment würde sie nie vergessen. Er hatte es genossen. Und später fand er kein einziges Wort des Bedauerns oder der Entschuldigung. Zu Anfang ihrer Beziehung hatte er sich nie zu solchen Gewaltausbrüchen hinreißen lassen. Erst später, als er dank seiner zwielichtigen Geschäfte immer reicher wurde, wuchs die Machtgier in ihm und verwandelte ihn allmählich in ein regelrechtes Monster, ein Monster, das ein perverses Vergnügen dabei empfand, andere zu beherrschen und zu unterdrücken.
    Und je mehr Macht er ausübte, umso mehr wollte er besitzen. Aber war er wirklich fähig, einen Mord zu begehen? Dieser Mann, den sie einmal geliebt hatte? Der Vater ihres Kindes?
    Sie erinnerte sich daran, was für ein Mensch er gewesen war, als sie sich kennenlernten. Damals noch unabhängig von seiner Familie, führten sie beide ein Leben, das ihnen gefiel. Manuel war attraktiv, vertrauenerweckend und kontaktfreudig – der geborene Anführer. Alle mochten ihn, besonders die Frauen. Auch damals schon spielte er sich manchmal etwas heftig auf oder verlangte Ungewöhnliches von ihr. Aber inzwischen waren diese Eigenheiten völlig außer Kontrolle geraten und hatten ihn zu einem bösartigen, besessenen Menschen gemacht, der keine Grenzen mehr kannte. Er tat so, als stünde er über dem Gesetz, als wäre er ein Herrscher, der niemandem Rechenschaft schuldig ist …
    Er sagte, sie würden euch innerhalb von vierundzwanzig Stunden zurückholen.
    “Mommy, guck mal!”
    Gedankenverloren nickte sie Max zu. Selbst wenn Manuel sie in Nevada vermutete, wäre es immer noch schwierig, sie zu finden. Nevada war groß.
    Andererseits gab es nur zwei große Straßen, die das Land durchquerten. Und bis jetzt waren sie wirklich noch nicht sehr weit gekommen.
    “Mommy, jetzt guck doch endlich mal!”
    Emma zwang sich dazu, ihre Umgebung wieder in Augenschein zu nehmen. Und in diesem Moment bemerkte sie die drei Männer im Whirlpool. Zwei von ihnen unterhielten sich die ganze Zeit. Man hörte ihr Gemurmel bis zu ihr. Aber der andere Mann redete nicht, er starrte sie an. Ein bisschen zu intensiv, wie sie fand. Sie konnte seine Blicke regelrecht auf ihrer Haut spüren, wie ein leichtes Prickeln.
    Eine Frechheit, dachte sie, und erwiderte den Blick. Und erst jetzt erkannte sie, wer sie so durchdringend ansah – Preston Holman.
    Sie spürte

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