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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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ihr Mut. Sie musste ihn irgendwie überreden, ihnen noch einmal zu helfen. Geld hatte sie ihm bereits angeboten, genau wie ihre Freundschaft und Hilfe. Alles vergeblich. Und zu allem Überfluss hatte sie ihm erst vor wenigen Minuten einen bitterbösen Blick zugeworfen.
    Verzweifelt suchte Emma nach einer Möglichkeit, ihn auf ihre Seite zu ziehen, aber ihr fiel nichts ein. Auf einmal erinnerte sie sich wieder an dieses eigenartige Lächeln, mit dem er sie im Schwimmbecken beobachtet hatte. Der Gedanke daran verursachte ein eigenartiges Gefühl in ihrer Magengegend. Sie konnte ihm ja sonst nichts anbieten. Nie in ihrem Leben hätte sie gedacht, einmal so etwas in Erwägung zu ziehen. Sie schaute ihren Sohn an, der neben ihr stand. Egal, es ging um ihn, und da war jedes Mittel recht. Sie drückte seine Hand. Hoffentlich genügte es, um ihnen das zu verschaffen, was sie so dringend brauchten.
    “Mommy? Will er eine Pyjama-Party mit
uns
feiern?”, fragte Max.
    Sie setzte ein Lächeln auf und nickte. Zum Glück würde ihr Sohn schon schlafen, wenn die eigentliche Party begann.
    “Mr. Holman!”, hörte Preston eine Kinderstimme rufen.
    Er drehte den Kopf und entdeckte Emma und Max wenige Meter entfernt am Zaun.
    “K-kann ich Sie mal kurz sprechen?”, fragte Emma stockend.
    Einer der anderen Männer im Whirlpool murmelte grinsend: “Du kannst gern mit mir sprechen, Kleine.” Preston wertete die Rückkehr von Emma und Max jedoch nicht als gutes Zeichen. Ob sie in diesem Bikini nun attraktiv und sexy aussah oder nicht, interessierte ihn schon längst nicht mehr. Er war froh gewesen, sie endlich los zu sein. Denn er wollte sich keine Gedanken darüber machen müssen, wo er die Pistole verstecken sollte, damit sie sie nicht bemerkten. Er wollte nicht noch mehr Ärger. Es hatte ewig gedauert, bis er Vincent Wendell ausfindig gemacht hatte und er wollte sich auf keinen Fall von seinem Ziel ablenken lassen, auch nicht für einen kurzen Augenblick.
    Dennoch konnte er sie da nicht einfach am Zaun stehen lassen. Mit einem leisen Fluch stieg er aus dem Wasser und ging zu ihnen. “Stimmt etwas nicht?”
    “Möchten Sie mit uns eine Pyjama-Party machen?”, fragte Max, bevor Emma etwas sagen konnte.
    Preston wusste, dass sein Gesichtsausdruck Bände sprach. Eine Antwort war eigentlich gar nicht nötig. Er wollte nichts von ihnen wissen. Aber Max schien das nicht zu bemerken.
    “Sagen Sie doch ja”, bettelte er. “Ich bin noch nie auf einer Pyjama-Party gewesen.”
    Preston schaute Emma an. “Soll das ein Witz sein?”
    Sie trat näher. Als ihre kühle Hand seinen überhitzten Arm berührte, fragte er sich, ob sie zitterte oder er. In jedem Fall aber hatte sie die ablehnende Haltung aufgegeben, mit der sie sich vorhin von ihm verabschiedet hatte.
    “Wir können nicht in unser Zimmer zurück”, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Preston warf Max, der jetzt versuchte, sich zwischen seine Mutter und den Zaun zu drängen, einen finsteren Blick zu.
    “Was hast du zu ihm gesagt, Mommy?”
    Emma sah Preston bittend an und antwortete nicht.
    “Warum denn nicht?”, fragte er.
    “Manuel hat uns gefunden. Einer seiner Männer ist hier.”
    Das könnte natürlich auch ein schlauer Versuch sein, ihn zu bewegen, sie doch weiter mitzunehmen. Aber Emma zitterte so stark, dass er ihr glaubte. “Der Vater von Max?”
    Sie nickte.
    Er strich sich mit der Hand über das Gesicht. Womit hatte er das verdient? Würde er die zwei denn nie loswerden?
    “Gehen Sie zur Polizei”, sagte er schließlich. “Ich kann Ihnen doch auch nicht helfen.”
    Damit wandte er sich ab und wollte fortgehen, aber sie hielt ihn am Arm fest. “Ich … ich verlange ja nicht, dass Sie es umsonst tun. Ich … bin bereit, etwas dafür zu geben. Vielleicht möchten Sie ja …” Ihre Stimme erstarb.
    “Was?”
    Sie versuchte, ihn näher zu sich zu ziehen. Widerstrebend ließ er zu, dass sie ihm erneut etwas ins Ohr flüsterte. “Ich habe gesehen, wie Sie mich vorhin angeschaut haben.”
    Er war ihr jetzt so nah, dass er den Geruch ihres Shampoos roch.
    “Sie …” Sie räusperte sich. “Es hat Ihnen doch gefallen, was Sie gesehen haben.”
    Preston bemühte sich, nicht daran zu denken, wie sie ohne T-Shirt ausgesehen hatte. “Und wenn es mir gefallen hat?”
    “Dann schlage ich Ihnen ein Geschäft vor.”
    “Ich verstehe nicht, was Sie meinen.”
    Er ließ sich von ihr ein Stück beiseiteziehen, weg von Max. Jetzt sprach sie so leise, dass er sie kaum

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