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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Hintergrundmusik, war aber unfähig still zu sitzen und lief unruhig im Zimmer auf und ab. Woher kannte Vanessa diesen Mann? Wie war es möglich, dass sie hinter seinem Rücken jemanden kennengelernt hatte? Lagen sie jetzt zusammen im Bett? Lachte sie über ihn, wenn sie den anderen Kerl umarmte?
    “Guten Tag, meine Name ist Megan. Was kann ich für Sie tun?”
    “Ich möchte gern wissen, wie ich auf dem schnellsten Weg zu Ihrem Hotel komme.”
    “Das ist kein Problem. Nennen Sie mir einfach Ihren derzeitigen Standort.”
    Er nannte ihn und sie erklärte ihm, wie er zum Hilton kam. Aufgeregt schrieb er alles auf und legte den Stift beiseite. Er hätte gestern Abend nicht anhalten sollen! Wenn er doch nur nicht diese Zweifel gehabt hätte.
    “Wie lange werde ich wohl brauchen?”, fragte er mit mühsam beherrschter Stimme.
    “Ungefähr zwei Stunden.”
    Zwei Stunden. Wenn er schnell fuhr, schaffte er es vielleicht sogar in eineinhalb Stunden.
    Preston starrte seine nasse Zahnbürste an. Es gab eine Menge Dinge, die er gern mit Emma und Max teilte, aber die Zahnbürste gehörte wirklich nicht dazu. Nicht weil er sich wegen Krankheitserregern sorgte, na ja, vielleicht machte er sich da schon ein paar Sorgen, denn bei einem Jungen in Max’ Alter wusste man doch nie, was der alles in den Mund nahm. Aber was Emma betraf, so verunsicherte ihn die Intimität einer gemeinsam benutzten Zahnbürste doch ziemlich. Sie mussten darauf achten, Abstand voneinander zu halten – und nicht das Gegenteil davon tun.
    Er wollte sie schon ins Badezimmer rufen, um ihr das zu sagen, aber als sein Blick auf den Bikini fiel, der über dem Handtuchhalter hing, ließ er es doch lieber bleiben. Sie musste ja seine Zahnbürste benutzen, sie hatte keine eigene. Sie besaß nicht einmal Unterwäsche zum Wechseln.
    Er verfluchte den Abend, als er im Cozy Comfort Bungalow übernachtet hatte und putzte sich die Zähne.
    “Seid ihr bereit?”, rief er ins Nebenzimmer, als er seine Sachen zusammenpackte.
    “Ich hatte eigentlich gedacht, ich könnte Max noch mal in die Badewanne setzen, bevor wir abreisen”, rief sie zurück.
    Preston wollte unbedingt weiterfahren, er musste Vincent aufspüren. Andererseits machte eine Stunde mehr oder weniger auch keinen großen Unterschied. Während Max in der Badewanne saß, konnte er ein wenig arbeiten, seine E-Mails lesen und ein paar Telefonate führen. Oder noch einmal kurz losgehen und einige Dinge für die beiden besorgen, dann müssten sie später nicht noch in einen Laden.
    Er nahm sein Portemonnaie von der Kommode und ging in den Essbereich, wo Emma gerade einen Zettel studierte.
    “Was ist das denn?”, fragte er.
    Sofort faltete sie das Blatt wieder zusammen und steckte es in ihre Handtasche. “Nichts Wichtiges. Soll ich das Wasser in die Badewanne einlassen oder noch warten?”
    “Mach nur, der Dreckspatz muss gebadet werden. Ich gehe kurz weg, bin aber bald wieder zurück.”
    “Wie hast du mich eben genannt?”, fragte Max, der gerade am Tisch saß und ein Bild malte.
    Preston lächelte. Das Wort war ihm einfach nur so herausgerutscht. “Dreckspatz”, wiederholte er.
    “Ich bin aber gar nicht so dreckig. Und außerdem will ich nicht so ein winziger Vogel sein.”
    “Dann eben Frechdachs.”
    “Sind Dachse denn frech?”
    “Ich glaube schon. Und schlau glaube ich auch.”
    “Aber wenn ich schlau bin, sollst du lieber Schlaufuchs zu mir sagen. Füchse sind viel toller als Dachse.”
    “Also gut, Schlaufuchs, du gehst jetzt baden und ich besorg so lange ein paar Sachen, okay?”
    “Okay, Oberschlaufuchs, wie du befiehlst!” Max bemühte sich, eine halbwegs stramme Haltung anzunehmen und machte ein so ernstes Gesicht dabei, dass Preston lachen musste.
    “Männliches Imponiergehabe”, murmelte Emma nachsichtig. “Das fängt ja schon früh an.” Sie lächelte Preston an.
    “Man muss ihm ein bisschen Selbstvertrauen geben, er kann es gut brauchen”, flüsterte Preston ihr zu. “Wie geht es ihm denn?”
    Die Frage schien sie zu überraschen. “Oh, gut, denke ich.”
    “Hast du seit dem Frühstück schon einen Test gemacht?”
    “Nein. Wenn es keinen triftigen Grund gibt, zwischendurch zu prüfen, ob die Werte zu hoch oder zu niedrig sind, beschränken wir uns auf die Tests zu den Essenszeiten, vor dem Zu-Bett-Gehen und einmal in der Nacht.”
    Seit dem Vorfall im Schwimmbad konnte Preston nicht anders, als sich ständig Sorgen um Max zu machen. Ständig fragte er sich, ob der

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