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Flieh Wenn Du Kannst

Flieh Wenn Du Kannst

Titel: Flieh Wenn Du Kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Greenspoon?«
    »Ist das der Psychiater?« fragte Bonnie.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Ich habe von ihm gehört. Er hat eine wöchentliche Kolumne im Globe .«
    »Und wir hatten ihn ein paarmal als Spezialisten in unserer Show«, fügte Rod hinzu.
    »Kann es sein, daß Ihre geschiedene Frau bei ihm in Behandlung war?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Mahoney sah Sam und Lauren an. Beide zuckten nur mit den Achseln. Der Polizeibeamte blätterte weiter. »Wie steht es mit Donna Fisher oder Wendy Findlayson?«
    Rod und Bonnie schüttelten die Köpfe. Sam und Lauren zuckten wiederum mit den Achseln.
    »Josh Freeman?«
    »An der Weston High School gibt es einen Lehrer dieses Namens«, sagte Bonnie erstaunt.
    »Er ist mein Kunstlehrer«, fügte Sam hinzu.
    »Ist das die Telefonnummer der Schule?« Mahoney hielt Bonnie das Buch hin.
    »Nein«, antwortete sie, vor sich das Bild des großen, schlanken, immer etwas zerknautscht wirkenden Witwers, der in diesem Jahr an die Schule gekommen war. Sie fragte sich, wie Joan zu seiner privaten Telefonnummer gekommen sein konnte.
    Mahoney reichte das rote Lederbuch an Detective Kritzic weiter und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Bett. Er schob das Telefon und den Pappdeckel mit dem Hamburger auf die Seite und zog die Decke zurück. »Was haben wir denn hier?« sagte er interessiert und zog ein großes Album heraus, öffnete es und blätterte es rasch durch. »Kennt jemand einen Scott Dunphy?« fragte er nach einer kurzen Pause.
    Bonnie fühlte einen Stich wie bei einer unangenehmen Erinnerung, aber sie konnte mit dem Namen nichts anfangen. Sie kannte niemanden namens Scott Dunphy.
    »Wie steht’s mit Nicholas Lonergan?«
    Bonnie schnappte nach Luft, und ihr Magen krampfte sich zusammen.
    »Ich nehme an, der Name ist Ihnen bekannt«, sagte Mahoney und sah Bonnie mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Nicholas Lonergan ist mein Bruder«, erklärte Bonnie gepreßt. Sie spürte, wie ihr die Beine weich wurden.
    »Interessant«, meinte Mahoney lässig. »Ich sehe, er hat vor ein paar Jahren mal Dummheiten gemacht.« Er blätterte zur nächsten Seite.
    »Ich verstehe nicht...«
    »Und Steve Lonergan?«
    Bonnie hatte wieder dieses merkwürdige Gefühl, als wäre sie aus der Zeit gefallen, als kämen die Worte, die sie hörte, die Worte, die sie sprach, von einem ganz anderen Ort und einer ganz anderen Person.
    »Das ist mein Vater«, sagte sie. Was ging hier vor? Was hatten ihr Vater und ihr Bruder, diese beiden Männer, mit denen sie seit mehr als drei Jahren nicht mehr gesprochen hatte, jetzt in diesem Zimmer mit ihr zu tun? Auf welche perverse Weise hatte Joans Ermordung sie wieder mit ihnen zusammengeführt?
    »Sie sollten sich das vielleicht einmal ansehen«, sagte Mahoney und reichte ihr das Album. Es war überraschend leicht, wenn man bedachte, daß er ihr gerade die ganze Last ihrer Vergangenheit in die Arme gelegt hatte.
    Etwas ängstlich betrachtete Bonnie die erste Seite. Ein kleiner Zeitungsausschnitt nahm die Mitte des ansonsten freien Blattes ein. »Hiermit wird die Vermählung von Bonnie Lonergan mit Rod Wheeler am 27. Juni 1989 bekanntgegeben. Miss Lonergan ist Englischlehrerin an einer High School. Mr. Wheeler ist Leiter der Nachrichtenabteilung beim Fernsehen WHDH in Boston. Das Paar wird seine Flitterwochen auf den Bahamas verbringen.«
    Weshalb hatte Joan ihre Heiratsanzeige aufgehoben? Verwundert blätterte Bonnie um. Sie bemerkte, daß Rod ihr über die Schulter sah, fühlte seinen warmen Atem in ihrem Nacken. Ein feiner Schweißfilm bildete sich auf ihrer Oberlippe, als sie den zweiten Zeitungsausschnitt vom 5. November desselben Jahres las. »Haftbefehle wegen Immobilienbetrugs ausgestellt«, war der Artikel betitelt. »Heute wurden Haftbefehle gegen zwei Männer, die vermutlich an einem großangelegten Immobilienschwindel beteiligt waren, bei dem Anleger um mehrere hunderttausend Dollar geprellt wurden, ausgestellt. Scotty Dunphy und Nicholas Lonergan, beide aus Boston, sollen die treibenden Kräfte bei dem Versuch gewesen sein, Hunderte von Immobilienkäufern...«
    »Mein Gott«, flüsterte Bonnie und übersprang den Rest des Artikels, den sie bereits auswendig kannte, um schnell zur nächsten Seite zu blättern, die ein großes, körniges Schwarz-weiß-Foto ihres Bruders in Handschellen zeigte. Sein gutaussehendes Gesicht war von kinnlangem, zottigem blondem Haar verdunkelt. Und dann auf der nächsten Seite: »Freispruch im Immobilienschwindel aus Mangel an

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