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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Agilität an den Tag. Einmal schoss sie gerade nach links, dann nach rückwärts, dann auf die Decke zu.
    »Nicht!« schrie Flinx plötzlich erschreckt. »Er könnte glauben, du willst mir wehtun!«
    »Ein Schutzengel mit Knopfaugen und Schuppen? Papperlapapp, Junge! Der weiß ganz genau, wonach ich schlage!«
    Tatsächlich war der Schlange wohl bewusst, dass der neu hinzugekommene Mensch nicht die Absicht hatte, seinen Symbionten zu verletzen, da sie ehrliche Zuneigung und Wärme verspüren konnte, die zwischen den beiden floss. Sie machte sich diesbezüglich also keine Sorgen. Andererseits floss von der neuen Person keine Liebe zu ihr hinüber, und es war recht schwierig, dem glänzenden Ding auszuweichen, mit dem in dem engen Raum nach ihm geschlagen wurde.
    »Bitte, Mutter«, bat Flinx besorgt, kroch jetzt aus dem Bett und zog die Decke hinter sich her. »Hör auf! Ich weiß nicht, wie er darauf reagiert.«
    »Das werden wir ja herausfinden, Junge«, verkündete sie grimmig. Der Besen zuckte wieder vor, verfehlte sein Ziel und prallte von der Wand ab. Sie holte zum nächsten Schlag aus. Die Schlange war geduldig gewesen, sehr geduldig. Sie verstand die Bande, die zwischen den beiden Menschen bestanden. Aber der Besen hatte sie jetzt in die Ecke gedrängt, und die harten Borsten versprachen Gefahr, falls sie die Flügel der Schlange treffen sollten. Sie öffnete ihr Maul. Ein kaum wahrnehmbares Zischen war zu hören, ein scharfer, dünner Strahl einer klaren Flüssigkeit schoss heraus. Er funkelte im Licht und traf den Besen, als dieser gerade erneut zuschlug. Als Mutter Mastiff sich wieder fing und zum nächsten Schlag mit dem Besen ausholte, hörte sie ein schwaches, aber deutliches Zischen, das nicht von der Schlange kam. Sie zögerte, runzelte die Stirn und erkannte dann, dass das Geräusch von dem Besen kam. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie, dass mindestens die Hälfte der Metallborsten weggeschmolzen waren. Etwas zischte und schäumte und fraß sich an dem Besenstiel hinauf.
    Sie ließ die Waffe fallen, als ob der Metallgriff plötzlich rotglühend geworden wäre, und ihr Gesichtsausdruck wurde ängstlich. Die Flüssigkeit zischte und brodelte weiter, während sie das Metall auffraß. Bald hatte sie sich durch die letzten Borstenreste durchgearbeitet und fing jetzt an, in den Metallgriff selbst Löcher zu fressen.
    »Junge, schau, dass du rauskommst, so lange du noch Gelegenheit dazu hast!« rief sie verstört, starrte die Schlange mit geweiteten Augen an und arbeitete sich gleichzeitig rückwärts auf ihr eigenes Schlafzimmer zu. »Wenn die Metall so zurichten kann, dann kann man nicht wissen, was ...«
    Flinx lachte, fuhr sich aber dann hastig mit der Hand an den Mund und zwang sich zum Verständnis. »Es tut mir leid, Mutter«, sagte er um Nachsicht bittend. »Es ist nur so, dass Pip mir nie wehtun würde. Und er hat auch gerade bewiesen, dass er auch jemandem, der mir nahesteht, nicht wehtun würde.«
    »Woher weißt du das denn?« stieß sie hervor.
    »Das ... das weiß ich eben«, erwiderte er verwirrt. »Ich weiß nicht, wie ich das weiß. Aber es stimmt. Da, siehst du?« Er streckte den linken Arm aus.
    Die Frau immer noch im Auge behaltend, die ihr weiterhin den Ausgang versperrte, zuckte die Schlange herunter und landete auf dem ihr angebotenen Rastplatz. Im nächsten Augenblick hatte sie sich um die Schulter des Jungen geschlungen. Jetzt entspannte sie sich, und ihre Flügelfalten legten sich glatt an den glänzenden Schlangenleib.
    »Siehst du?« Flinx ließ den Arm sinken und strich der Schlange sanft über den Kopf. »Er ist einfach von Natur aus freundlich.«
    »Von Natur aus hässlich, willst du wohl sagen«, schnaubte Mutter Mastiff. Sie beugte sich vor, hob die Überreste ihres Besens auf und inspizierte sie. Alle Borsten waren verschwunden, und dazu ein paar Zentimeter des Stiels. Dort, wo das Metall sich aufgelöst hatte, war immer noch ein schwaches Knistern zu hören, aber die außergewöhnlich korrosive Flüssigkeit schien sich im wesentlichen verbraucht zu haben.
    Sie zeigte Flinx die Überreste des Besens und scheute sich immer noch davor, dem Ding näher zu kommen, das sich um seine Schulter geschlungen hatte. »Siehst du das? Jetzt überleg mal, was dieses Biest mit deiner Haut anrichten könnte.«
    »Oh, Mutter, verstehst du denn nicht?« Flinx sprach mit all der Verzweiflung, die nur ganz junge Menschen aufbringen können, wenn sie sich von den Alten unverstanden fühlen. »Er

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