Flinx
zu stören schien. Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder Arrapkha zu. »In welcher Richtung wollte der Junge denn gehen?«
»Keine Ahnung«, sagte der Ladenbesitzer.
»Wissen Sie«, meinte der Mann freundlich, »vielleicht sollten wir doch alle zusammen diesen kleinen Abstecher in die Innenstadt machen und die Maschine besuchen.«
»Bitte, Sir, ich sage Ihnen wirklich alles. Sie haben mir bis jetzt ja auch geglaubt. Warum sollte es jetzt anders sein, wo Ihnen das nicht mehr gefällt, was ich Ihnen sage? Das ist nicht meine Schuld. Welchen Anlass hätte ich denn, Sie plötzlich zu belügen?«
»Ich weiß nicht«, sagte der Mann ganz ruhig. »Welchen Anlass hätten Sie denn?«
»Gar keinen.« Arrapkha blickte nicht mehr durch. »Ich verstehe nicht, was hier vor sich geht. Das ist alles so verwirrend. Woher dieses plötzliche Interesse an der armen alten Mutter Mastiff und diesem Flinx-Jungen?«
»Wir würden Sie doch nur noch mehr verwirren, wenn wir Ihnen das sagten. Oder nicht?« meinte der Mann. »Sie haben also keine Ahnung, wie der Junge seine Suche anpacken wollte?«
»Nein, weil er mir sonst nichts gesagt hat«, gestand Arrapkha. »Er sagte nur, dass er entschlossen sei, sie zu finden. Und dann ist er weggegangen.«
»Nun, das ist ja herrlich. Wirklich herrlich«, erklärte der Mann sarkastisch. »All die Arbeit, die Mühe, bis wir sie in dieser Stadt ausgemacht hatten. Und jetzt müssen wir wieder von vorne anfangen und eine ganze verdammte Welt absuchen.«
»So schlimm ist das nicht«, versuchte die Frau ihn zu beruhigen. »Die Eingeborenbevölkerung außerhalb der Stadt ist nicht besonders groß.«
»Das ist es auch nicht, was mich so beunruhigt.« Die Stimme des Mannes klang müde. »Mich beschäftigen mehr unsere glücklichen Konkurrenten.«
»Ich denke, die werden wir zur gleichen Zeit finden.« Die Frau wies auf Arrapkha, als wäre der überhaupt nicht da. »Von dem da haben wir alles erfahren, was wir können.«
»Ja. Nur eines noch.« Er wandte sich wieder zu Arrapkha und gab ihm einen kleinen blauen Kasten aus Metall, dessen sonst glatte Oberfläche einen einzigen Knopf aufwies. »Das ist ein Hochintensitäts-Richtstrahl-Sender«, erklärte er. »Falls die Frau oder der Junge hierher zurückkehren sollten, brauchen Sie bloß einmal diesen Knopf zu drücken. Das ruft Hilfe herbei, sowohl für die beiden als auch für Sie. Haben Sie das verstanden?«
»Ja«, sagte Arrapkha langsam und nahm den Kasten entgegen und drehte ihn zögernd zwischen den Fingern.
»Für jeden, der uns dabei hilft, diese Angelegenheit schnell und erfolgreich zu Ende zu führen, ist eine Belohnung ausgesetzt«, fügte die Frau hinzu. »Eine recht ansehnliche Belohnung.« Sie blickte an ihm vorbei, in die kleine Werkstätte. »Ich weiß nicht, wie Sie sich hier Ihren Lebensunterhalt verdienen, aber viel kann es nicht sein. Ein teures Viertel ist das ja nicht gerade. Die Belohnung würde mehr, viel mehr, ausmachen, als Sie wahrscheinlich in einem ganzen Jahr verdienen.«
»Das klingt hübsch«, räumte Arrapkha ein. »Es wäre nett, mal einen Batzen Geld zu verdienen.«
»Also gut«, sagte der Mann. »Denken Sie daran, die Leute, die auf ein Signal aus diesem Würfel hin auftauchen werden, sind nicht unbedingt wir, aber es werden Leute sein, die mit unserem Auftrag vertraut sind. Wir kommen so schnell wie möglich nach. Sie sind auch ganz sicher, dass Sie das alles verstanden haben?«
»Ja.«
»Fein.« Der Mann machte keine Anstalten, Arrapkha die Hand zu geben. »Wir wissen Ihre Hilfe zu schätzen, und es tut mir leid, dass wir Sie beunruhigt haben.«
Arrapkha zuckte die Achseln. »Das Leben ist voll von kleinen Beunruhigungen.«
»Das ist wahr«, stimmte der Mann ihm zu. Dann wandte er sich seiner Begleiterin zu. »Gehen wir!« Sie eilten zur Hauptstraße zurück und ließen Arrapkha vor seinem Laden stehen.
Nach einigen Stunden legte Arrapkha seine Werkzeuge beiseite, wusch sich und schickte sich an, zu Bett zu gehen. Der blaue Metallwürfel stand auf dem kleinen Tischchen neben seinem Bett. Arrapkha studierte ihn eine Weile. Dann nahm er ihn und ging ins Badezimmer. Ohne zu zögern, ließ er ihn in den Müllschlucker fallen und drückte die Taste. Er fragte sich, welche Wirkung das wohl auf den Würfel haben würde, ob es irgendein Signal auslösen würde, und ob die Leute am anderen Ende dieses Signals es richtig deuten würden.
Als er ins Bett schlüpfte, fühlte er sich viel wohler und war bald
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