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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Freund«, erklärte er und spießte einen weiteren Bissen von seinem Braten auf.
    »Hier hat niemand eine Nachricht für Sie hinterlassen, falls Sie sich das fragen sollten«, erklärte der Wirt.
    »Die Freunde, die ich suche, hinterlassen nicht gerne Nachrichten«, sagte Flinx mit vollem Mund. »Vielleicht haben Sie sie gesehen«, meinte er dann ohne besondere Zuversicht. »Eine sehr alte Frau reist mit ihnen.«
    »Sehr alte Leute sehen wir hier draußen nicht viele«, gestand der Wirt. »Die bleiben lieber in der Stadt. Das ist ja das Komische.« Flinx blieb der Mund offenstehen. »Erst vor kurzer Zeit war da eine Gruppe. Das könnten vielleicht die Freunde sein, die Sie suchen.«
    Flinx schluckte vorsichtig. »Diese alte Frau, sie ist klein, ein gutes Stück kleiner als ich. Sie ist beinahe hundert.«
    »Nur ihr Mund nicht, der ist viel jünger.«
    »Sie haben sie gesehen!« Plötzlich war die Mahlzeit vergessen.
    »Vor fünf Tagen«, sagte der Wirt. Flinx sank das Herz. Der Abstand zwischen ihnen nahm also zu, statt geringer zu werden.
    »Sie haben nicht zufällig gesehen, in welche Richtung sie reisten?«
    »Ihr Sumpfer ist nach Norden weitergefahren. Ich hielt das auch für seltsam, weil die Gasthöfe, die die meisten Touristen aufsuchen, eher im Nordwesten von hier liegen, nicht im Norden. Natürlich gibt es im Seendistrikt auch ein paar Freizeitparks, geradewegs nach Norden, aber nicht viele. Komische Leute waren das, und nicht nur wegen der alten Frau. Sie sahen gar nicht wie Touristen oder Fischer aus.«
    Flinx gab sich große Mühe, nicht zu viel Interesse zu zeigen und zwang sich daher, seine Mahlzeit zu essen. Nicht dass er für die Hilfe nicht dankbar gewesen wäre, aber der gesprächige junge Mann wirkte so, als würde er das, was er wusste, gegenüber jedem ausplappern, auch gegenüber der Waldpatrouille. Und Flinx wollte nicht, dass jemand seine Verfolgung mit irgendwelchen peinlichen Fragen behinderte - insbesondere, wo er beabsichtigte, sein Tempo so schnell wie möglich zu steigern, und zwar höchstwahrscheinlich mit Methoden, die nicht ganz im Sinne der Polizei waren. Er hatte auch den Nachtwächter in Drallar nicht vergessen, dessen Hilfsbereitschaft fast zur Behinderung geworden war.
    »Sie haben mir sehr geholfen«, erklärte er dem Wirt.
    »Was hat das alles zu bedeuten?« beharrte der Gastwirt, als Flinx seine Mahlzeit beendet und Pip über den hingestreckten Arm auf seine Schulter gleiten ließ. »Was geht hier vor?«
    Flinx überlegte fieberhaft. Was konnte er sagen, um diesen geschwätzigen Unschuldsknaben davon abzuhalten, die Patrouille zu rufen? »Sie sind auf Urlaub - meine Urgroßmutter und ein paar andere Verwandte. Sie streiten die ganze Zeit.« Der Gastwirt nickte wissend. »Eigentlich hätte ich nicht mitkommen können«, fuhr Flinx fort und zwinkerte dem anderen zu, »aber ich habe mich aus der Schule weggeschlichen und mache mir jetzt den Spaß, sie zu verfolgen. Sie wissen schon. Wenn sie den Freizeitpark erreichen, wo sie den Rest des Monats verbringen wollen, werde ich plötzlich auftauchen und sie überraschen. Wenn ich dann da bin, können sie mich ja nicht gut wieder nach Hause schicken, oder?«
    »Ich verstehe.« Der Wirt lächelte. »Ich werde es niemandem sagen.«
    »Danke.« Flinx stand auf. »Das Essen war sehr gut.« Er tätschelte Pips Kopf und ging auf die Tür zu.
    »He«, rief ihm der Wirt nach, dem plötzlich etwas eingefallen zu sein schien, »zu welchem Park wollen denn Ihre Verwandten?« Aber Flinx war bereits draußen.
    Er bestieg eilig seinen Stupava und lenkte ihn in die Wald zurück. Fünf Tage, dachte er betrübt. Noch zwei Tage in diesem Tempo, und sie würden zehn Tage Vorsprung haben. Der Stupava gab sein Bestes, aber das würde nicht gut genug sein. Irgendwie musste er sein Tempo beschleunigen. Er zügelte den Vogel und ließ ihn verschnaufen, während er ein Stück Plastik von etwa zehn Zentimeter Kantenlänge aus seinem Rucksack holte. Es war einen halben Zentimeter dick und hatte ihm auf dem Markt eine ganze Menge gekostet, aber ohne dieses Stück Plastik hätte er die Reise kaum riskieren können. An der linken Seite des kleinen Gerätes war eine Reihe von Kontaktschaltern angebracht. Er tippte den obersten an, und die Plastikscheibe leuchtete auf. Als er weitere Knöpfe betätigte, tauchte vor ihm eine Karte des Waldes auf, die er mit geschickten Manipulationen so lange verschob, bis er seine unmittelbare Umgebung erkannte. Er gab den Namen des

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