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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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Schuhe. In Delawares Schrank stand ein Paar schicker Schuhe, italienisch, blitzblank geputzt. Einer der Schuhe, die das Opfer trug, war nicht völlig verbrannt. Man konnte die billige Sohle sehen. Sie war völlig abgelaufen und an einer Stelle gebrochen. Eindeutig keine Schuhe, die Delaware getragen hätte.«
    Details. Das war wahrscheinlich der Grund, warum alle sagten, Coleman sei ein brillanter Cop, auch wenn er jede Menge Ärger verursachte. »Delaware hat versucht, es so aussehen zu lassen, als hätte er auf dem Boot gearbeitet und wäre dabei einem Brandunfall zum Opfer gefallen«, fasste sie zusammen. »Aber was ist danach passiert?«
    »Er hat einen Fehler begangen, der Männern nur allzu oft unterläuft. Er unterschätzte seine Frau. Angel hatte nie vor, irgendwo neu anzufangen. Sie wollte ein gesichertes Leben mit einem Maximum an Komfort. Nicht umsonst hatte sie einen langweiligen alten Sack geheiratet. Als Delaware es vermasselte, entschloss sie sich, den Schaden zu ihren Gunsten zu begrenzen. Den Verlierer, zu dem ihr Mann geworden war, wollte sie auf keinen Fall mehr haben. Es gab für sie nur eine Möglichkeit, Delaware musste tatsächlich sterben. Es musste nur nach Selbstmord aussehen. Sie hatte schon einen Abschiedsbrief vorbereitet, in dem er seine Schuld und seine Verzweiflung wegen seines verlorenen Jobs und des Mordes an Spencer eingestanden hat.«
    »Das war dann wohl Pech für sie. Wir sind im richtigen Moment aufgetaucht.«
    »Ja, Pech.« Dominic räusperte sich. Nach einem Moment fuhr er fort. »Elena, sie hat ein Geständnis abgelegt. Angel hat die Waffe auf mich gerichtet. Sie ist keine geübte Schützin, also entschied sie sich für das größere der beiden Ziele. Deshalb – danke. Du hast mir wirklich den Arsch gerettet.«
    Sie saß immer noch mit leicht gedrehtem Oberkörper in ihrem Sitz und sah ihn an. Er blickte stur geradeaus. Was sollte sie ihm antworten? Hey, kein Problem, wusstest du es nicht? Kugeln prallen wirkungslos an mir ab. Dominic nahm ihr die Entscheidung ab, indem er einen saftigen Fluch von sich gab und an den Straßenrand fuhr. Sie folgte seinem Blick. Während ihres Gesprächs hatte sie nicht bemerkt, dass sie in ihre Straße eingebogen waren.
    »Was wollen die denn hier?«, brummte ihr Partner verstimmt.
    In dem Schaukelstuhl auf der Veranda, in dem sie am Tag zuvor noch vor sich hingegrübelt hatte, saß Dominics Mutter. Ihr Kater Rabbit hatte es sich auf dem Schoß der Frau gemütlich gemacht und ließ sich zwischen den zu großen Ohren kraulen, denen er seinen Namen verdankte. Auf der Brüstung saß eine von Dominics Schwestern. Lana – nein Lara. Die Frauen der Familie Coleman auseinanderzuhalten, war ihr bereits am Vortag nicht leicht gefallen.
     
    *
     
    Dominic rollte mit den Augen. Was hatte seine Familie hier zu suchen? Er half Elena aus dem Auto. An ihrem schmerzverzerrten Gesicht konnte er genau erkennen, in welchem Moment ihre Füße den Asphalt berührten. Er warf seiner Mutter noch einen Blick zu und bemerkte die ernste Miene, mit der sie Elena und ihn beobachtete. Sie war, ebenso wie seine Schwester, aufgestanden und sah ihnen entgegen. In diesem Moment verstand er. Sie waren hier, um sich bei der Frau zu bedanken, die sein Leben gerettet hatte. Sie wollten sie als seine Partnerin anerkennen und sie in die Familie aufnehmen. Weil sein Partner zur Familie gehörte. So war es schon immer gewesen. Jack hatte dazugehört, war mit seiner Frau und den Kindern zu Barbecues eingeladen gewesen. Als er umgekommen war, hatte seine Familie getrauert wie um einen der ihren.
    Jetzt war es also Elena. Er war sich nicht sicher, ob ihm das recht war. Noch am Freitag hatte er sie abgelehnt und überlegt, was er tun müsste, um sie wieder loszuwerden. Mit dem Beginn der neuen Woche hatte sich auch ihre Partnerschaft verändert. Elena hatte sich in einer Krisensituation souverän verhalten und ihr Verstand war messerscharf.
    Und er hatte sie geküsst.
    Falsch. Es war saublöd von ihr gewesen, ihr Leben für ihn aufs Spiel zu setzen. Ihr Verstand hatte offensichtlich ausgesetzt – und den Kuss durfte er nicht überbewerten.
    Er schob den Gedanken daran beiseite und folgte Elena über den hübschen Natursteinweg zu ihrem Haus.
    Seine Partnerin lief, den Oberkörper zusammengekrümmt und mit der Schnelligkeit einer Schnecke. Das gab ihm die Möglichkeit, ihr Haus genauer zu betrachten. Er überlegte, welche Art von Wohnung er ihr zugetraut hätte und kam zu dem

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