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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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Schluss, dass es nicht dieses hübsche zweistöckige Haus mit der gemütlichen Veranda und den Blumen im Vorgarten war. Als Sohn einer passionierten Gärtnerin erkannte er genau, dass erst kürzlich an den Beeten gearbeitet worden war. Elena St. James war also eine Blumenliebhaberin, die in einem Vorstadthaus lebte. Das alles war dem Lebensstil seiner Familie nicht unähnlich. So lebten außer seinem kleinen Bruder Geno und ihm alle Colemans. Er hätte sich Elena eher in einem nüchternen Stadtapartment vorgestellt. Kühl und unnahbar. Beherrscht und mit wenig Wärme. Praktisch, aufgeräumt und sauber. Akkurat und ordentlich. So wie sie selbst.
    Aber es schien mehr hinter der Fassade des blonden Kobolds zu stecken, als er zunächst angenommen hatte. Das hatte schon der Kuss gezeigt. Sie war auf keinen Fall so kühl und glatt, wie alle dachten. Ganz im Gegenteil … Mit Mühe unterdrückte Dominic ein Seufzen. Verdammter Kuss. Er musste wirklich aufhören, daran zu denken.
     
    *
     
    Elena machte sich ihre eigenen Gedanken, was die Abordnung von Dominics Familie von ihr wollte. Die Frage beantwortete die Mutter seines Partners, indem sie mit ausgestreckten Armen auf sie zukam. Sie nahm Elenas Hände in ihre und drückte sie sanft. »Meine Liebe, wie geht es Ihnen?«
    »Es geht. Danke.« Verwirrt sah sie Dominic an. Er schien ihr den Besuch nicht erklären zu können oder zu wollen.
    Die kleine Frau wandte sich ihrem Sohn zu, umschloss in einer mütterlichen Geste mit beiden Händen sein Gesicht und strich ihm die Haare zurück. Dann zog sie ihn zu sich und küsste ihn auf die Wange. Lara begrüßte ihren Bruder in der gleichen Weise, nachdem sie Elena die Hand gereicht hatte.
    Nach dieser Begrüßungszeremonie hakte sich Maria Coleman bei Elena unter und schlenderte langsam in Richtung Haus. »Ihre Astern sind unglaublich schön. Sie müssen mir Ihr Geheimnis verraten«, meinte sie mit einem verschwörerischen Zwinkern.
    Bevor Elena etwas erwidern konnte, hob Lara einen Korb von der Veranda auf. Rabbit schlich auffällig um ihre Beine und schielte immer wieder nach dem Weidengeflecht, was dafür sprach, dass sich Essen darin befand. Fressen war eindeutig die größte Leidenschaft ihres Katers.
    »Entschuldigen Sie unseren Überfall«, sagte Lara. »Wir haben Ihnen ein paar Cannelloni gebracht.«
    »Um uns für die Rettung meines Sohnes zu bedanken«, ergänzte ihre Mutter, deren Augen plötzlich feucht schimmerten. Sie umarmte Elena fest und dankbar.
    Die Schmerzen, die durch ihre Rippen fuhren, trieben Elena ebenfalls Tränen in die Augen, doch sie hätte diese warme, mütterliche Umarmung nicht missen wollen. Für einen Moment vergaß sie ihre Einsamkeit, vergaß, dass ihre Mutter längst nicht mehr da war. Sie atmete den Duft von Parfüm, Gewürzen und Liebe ein, der Maria umgab wie ein Mantel.
    Als sich die Ältere von ihr löste, bat Elena die Frauen ins Haus, obwohl sie noch auf der Fahrt vom Krankenhaus hierher davon geträumt hatte, endlich allein zu sein und sich auszuruhen.
    Dominic folgte seiner Familie automatisch und unaufgefordert. Sie hatte zuvor schon bemerkt, wie genau er sich auf ihrem Grundstück umsah. Was er wohl von ihrem Haus hielt? Seine Junggesellenbude – sicher lebte er in einem Apartment, das alle Machoklischees erfüllte – war mit ihrem Vorstadthaus, das er bestimmt spießig fand, garantiert nicht zu vergleichen.
    Warum war es überhaupt wichtig, wie er ihr Haus fand? Es sollte ihr egal sein, was er von ihr dachte. Seine Familie besuchte sie, na gut, sie waren nett. Aber das änderte nichts an seinem oberflächlichen Machoimage, das sie nicht mochte.
    Und dann war da noch dieser Kuss.
    Dieser verdammte Kuss. Sie wollte jetzt nicht an ihn denken, ihn nicht analysieren, nicht prüfen, was er für sie bedeutete, wie er sich angefühlt hatte. Mit einem inneren Seufzer wandte sie sich Maria und Lara zu und bot ihnen eine Tasse Kaffee an.
     
    *
     
    Steve mahlte mit den Zähnen. Wie hatte er sich so gehen lassen können, ohne über die Konsequenzen nachzudenken? Jetzt musste er überlegen, was er mit Tash Edwards’ Leiche anfing. Wenn alles gut gegangen war, lag sie nach wie vor an das Kopfende gefesselt in ihrem Bett. Sie dürfte noch nicht vermisst worden sein. Ihre Mitbewohnerin war nicht in der Stadt, und falls sie nicht irgendeine wichtige Verabredung hatte, war ihr Tod noch niemandem aufgefallen.
    Er musste nachdenken. Hatte er Spuren in ihrer Wohnung hinterlassen? Irgendetwas

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