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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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frühen Morgenstunden an und verließ Tashs Wohnung.
     
    *
     
    Am Montag wurde Elena noch einmal untersucht und mit dem ärztlichen Rat, sich ein paar Tage zu schonen, entlassen. Zu ihrer Überraschung erschien ihr Partner persönlich, um sie abzuholen und nach Hause zu bringen.
    Unter einigen Mühen kletterte sie in Dominics SUV und ließ ihren Oberkörper vorsichtig in den Sitz sinken. Sie war dankbar gewesen über die Dosis Vicodin, die man ihr am Abend verpasst hatte. Die Besuche der Kollegen, die ihr auf die Schulter klopfen wollten, weil sie Dominic den Arsch gerettet hatte, das besorgte Gesicht des Lieutenants, der ebenfalls im Krankenhaus aufgetaucht war, und sogar ein Anruf des Captains hatten sie völlig ausgelaugt.
    Die Tabletten hatten die Schmerzen wunderbar betäubt und dafür gesorgt, dass sie schlafen konnte. Ansonsten hätte sie, da war sie sich sicher, die halbe Nacht lang versucht, Dominics Kuss zu analysieren und einzuordnen, wie es nun mal ihre Art war.
     
    *
     
    Als Dominic um drei Uhr nachts nach Hause gekommen war, war an Schlaf nicht zu denken gewesen. Er setzte sich mit einem Whiskey in seinen Fernsehsessel und sah sich im Nachtprogramm die Wiederholung des Eishockeyspiels vom Nachmittag an.
    Jetzt war er mürrisch und schlecht gelaunt. Ebenso wie schlecht gekleidet und schlecht rasiert. Das hieß, das Rasieren hatte er an diesem Morgen komplett vergessen, nachdem er mit einem steifen Nacken und zu spät in seinem Fernsehsessel aufgewacht war. Das Hemd steckte wie so oft nur halb in seiner Hose und die geröteten, empfindlichen Augen versteckte er hinter seiner Pilotenbrille.
    Von der Seite betrachtete er Elena. Sie bewegte sich nur vorsichtig. Offensichtlich hatte sie Schmerzen. Als sie endlich damit fertig war, sich anzuschnallen, stieß sie zischend die Luft zwischen ihren zusammengepressten Zähnen aus.
    Dominic wollte sich noch nicht näher mit seiner Partnerin und dem Kuss vom vorigen Abend befassen. Also erzählte er ihr, was er aus Angel Delaware herausbekommen hatte. Das war zumindest sicheres Terrain.
    »Angel hat deutlich über die Verhältnisse von Dr. Delaware gelebt. Er wiederum hat versucht, ihr zu imponieren und seine finanzielle Situation ein bisschen zu sehr geschönt. Als Mitarbeiter bei DF Pharmacy verdiente er zwar gut und hätte sich auf einen ruhigen Lebensabend freuen können, aber die Ansprüche seiner jungen Frau konnte er nicht erfüllen.
    Am Schluss stand Delaware kurz vor der Pleite. Sein Job wurde ihm wegen eines gravierenden Fehlers gekündigt. Kein anderes Pharmaunternehmen hätte ihn danach noch eingestellt. Dazu kam, dass ihm mittlerweile einige unfreundliche Kredithaie im Nacken saßen, die ihr Geld zurückwollten. Er hatte sich einige Tausender für ein paar kurzfristige Anschaffungen – wie zum Beispiel einen neuen Wagen für seine Gattin – geliehen. An diesem Punkt war er wirklich am Ende. Also hat er entschieden, seinen Tod vorzutäuschen, und mit Angel in die Karibik abzuhauen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Sie hätte nur seine ziemlich hohe Lebensversicherung abräumen und das Haus verkaufen müssen.«
    »Er hat den Brand auf dem Boot inszeniert und einen Obdachlosen an seiner Stelle sterben lassen«, überlegte Elena.
    »Genau. Jimmy Spencer, so hieß der Mann. Er hat ihn mit ein paar Dollar auf sein Boot gelockt und ihn, wie er dachte, bewusstlos geschlagen. Dann legte er ihn in der Koje ab und schloss die Heizdecke kurz. Anschließend ist er über Bord gesprungen, an Land geschwommen und versteckte sich im Strandhaus. Die Aktion war allerdings nicht wirklich gut durchdacht. Der Schlag auf den Hinterkopf hat Jimmy Spencer getötet …«
    »Somit konnte kein Rauch in seine Lungen gelangen und uns war klar, dass er nicht durch den Brand gestorben war«, beendete Elena seinen Satz.
    »Außerdem hatte er nur verhältnismäßig oberflächliche Verbrennungen. Seine inneren Organe und sein Gebiss zeugten von einem Leben auf der Straße und nicht von dem eines wohlhabenden Collegeprofessors. Wahrscheinlich hat der gute Doktor nicht damit gerechnet, dass seine«, er nahm die Hände kurz vom Lenkrad, um Gänsefüßchen in die Luft zu malen, »Leiche obduziert werden würde.«
     
    *
     
    Elena drehte ihren Oberkörper, um Dominic besser ansehen zu können. »Du hast es damals schon gewusst, oder? Als wir auf dem Boot waren. Du hast die Leiche angesehen und gewusst, dass das nicht Delaware war. Wie bist du darauf gekommen?«
    »Es waren die

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