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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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war eindeutig weiblich.
    Ich löste mein Ohr von der Tür und presste das Gesicht an das Glasfenster. Und dann entdeckte ich sie.
    Sie beide . Jamie und eine Frau. Ihr Gesicht konnte ich nicht erkennen, weil sie mittlerweile schon am Treppenhaus vorbei waren und auf Jamies Wohnungstür zugingen. Doch ich konnte ihr Haar sehen, und die Rückseite ihres Kleides. Und beides war ekelhaft sexy.
    Ich drückte das Gesicht noch fester an das Glas und versuchte, ihnen mit den Augen zu folgen. Doch da Jamies Wohnung auf derselben Korridorseite lag wie diese Tür, war mein Blickfeld eingeschränkt. Das Letzte, was ich erkennen konnte, war Jamies Hand, die er der Frau in den Rücken legte, um sie hineinzugeleiten.
    Plötzlich war alles um mich herum schwarz-weiß. Es gab keine Farben mehr. Ich zwinkerte heftig, doch das half nicht. Mir war, als sei ich in einem der Fotos im Privatdetektiv-Stil gefangen, die John mir heute früh im Büro präsentiert hatte.
    Oh, Gott, war das wirklich erst heute gewesen? War mir all das an einem einzigen beschissenen Tag widerfahren? So sehr konnte das Universum mich doch nicht hassen. Oder vielleicht doch. Vielleicht war das alles nur ein Spiel. Und ich war nur der unglückliche Kandidat in einer kosmischen Reality Show. Wie die Leute, die sich bei American Idol bewerben und ernsthaft glauben, dass sie singen können. Während sich zu Hause alle kaputtlachen. Vielleicht lachte sich Gott gerade über mich kaputt. Saß mit seinen himmlischen Kumpels auf dem Sofa, trank ein Bier und amüsierte sich köstlich darüber, dass ich glaubte, ich könnte in dieser Welt überleben, obwohl ich doch eindeutig ein hoffnungsloser Fall war.
    Ich spürte kaum noch meine Füße, als ich die Treppe hinunter und nach draußen zu Sophies Auto stolperte.
    »Und? Was ist passiert?«, stieß sie gespannt hervor, bevor ich mich überhaupt auf dem Beifahrersitz niedergelassen hatte.
    »Fahr einfach«, erwiderte ich benommen, lehnte mich an die Kopfstütze und schloss die Augen.
    Doch der Motor sprang nicht an. Das Auto bewegte sich nicht. Sophie saß nur da und starrte mich von der Seite an. »Jen«, verlangte sie streng, »sag mir, was passiert ist. Was hat er gesagt?«
    »Du hast dich geirrt«, sagte ich, während die Tränen hinter meinen Augenlidern zu brennen begannen. »Es ist doch zu spät.«

31
Der letzte Mensch auf der Welt
    Auf dem Heimweg versuchte Sophie alles, um mich zu trösten. Sie bot mir sogar an, wieder auf ihrer Couch zu schlafen, damit ich nicht allein sein musste. Aber es hatte keinen Zweck. Man konnte mich nicht trösten.
    »Dann komme ich wenigstens mit rauf und bleibe über Nacht bei dir«, sagte sie, als sie den Wagen vor meinem Haus parkte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht nötig, Sophie. Ich will einfach nur allein sein.«
    Doch das war eine Lüge. Ich wollte nicht allein sein. Ich konnte es mir nicht einmal ansatzweise vorstellen. Und deswegen ging ich auch gar nicht in meine Wohnung. Nachdem Sophie mich abgesetzt hatte, schlüpfte ich durch das Treppenhaus in die Garage und stieg in mein Auto. Sobald ich draußen auf der Straße war, zog ich mein Handy aus der Tasche und öffnete das Adressbuch.
    Ich hatte nicht den Mut, Sophie die Wahrheit zu sagen. Dass es mir nicht darum ging, allein zu sein. Sondern dass ich nicht mit ihr zusammen sein wollte. Es war nicht persönlich gemeint. Aber es gab nur einen Menschen, mit dem ich über all das reden konnte. Und das war der letzte Mensch auf der Welt, von dem ich je gedacht hätte, dass ich ihn in einer Krisensituation anrufen würde. Schon gar nicht in einer Beziehungskrise .
    »Hallo?«, antwortete eine Männerstimme nach zweimaligem Klingeln.
    »Dad?« Meine Stimme klang schwach, zerbrechlich, wahrscheinlich ganz anders, als er sie je wahrgenommen hatte hatte.
    Sofort wurde sein Tonfall besorgt. »Jenny? Was ist los? Was ist passiert? Ist etwas mit deiner Mutter?«
    Ich hielt mir die Leitung dicht ans Ohr. »Nein«, versicherte ich ihm. »Mom geht es gut. Aber ich muss mit dir reden. Können wir uns treffen?«
    Am anderen Ende des Telefons herrschte Schweigen. Zweifellos vor Staunen. Wann hatte seine Tochter ihn zum letzten Mal um halb zwölf in der Nacht angerufen, um mit ihm zu »reden«? Oder vielmehr, wann hatte sie das jemals getan?
    »Natürlich«, antwortete er schließlich. »Komm in die Lobby des Huntley Hotel.«
    »Okay.« Ich wendete den Wagen auf der Stelle in die neue Fahrtrichtung. »Ich bin in sieben Minuten da.«
    Im Auto war

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