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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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Verstand verloren. Als könne sie sich überhaupt nicht erklären, wovon ich sprach. Aber das beruhte absolut auf Gegenseitigkeit.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Doch nicht für meine Kinder. Für meinen Mann.«
    Ich legte den Kopf schief und sah sie ungläubig an. »Sie brauchen ein Kindermädchen für Ihren Mann?«
    Sie nickte langsam und widerstrebend, und ich entdeckte, dass ihr Tränen in die Augen traten. »Ja.« Sie atmete tief durch und räusperte sich. »Ich habe Grund zu der Annahme, dass er mit den letzten drei von mir eingestellten Kindermädchen geschlafen hat. Aber ich will Gewissheit haben.«
    Langsam hob sich der Nebel, und plötzlich verstand ich, was diese Frau von mir wollte.
    Ich beugte mich vor und griff wieder zum Notizblock. »Sie möchten also, dass ich eine meiner Mitarbeiterinnen losschicke«, vergewisserte ich mich mit einem energischen Kopfnicken, »damit sie bei Ihnen das neue Kindermädchen spielt?«
    Mrs Stanton wirkte sichtlich erleichtert, dass ich endlich begriff und sie nicht lang und breit erklären musste, was sie im Sinn hatte. »Ja«, erwiderte sie seufzend. »Ich fürchte, ich kann meinen Verdacht nur erhärten, wenn das nächste Kindermädchen, das bei uns wohnt, ein Lockvogel ist.«

4
Déjà-Golf
    Als ich an diesem Tag abends nach Hause kam, erwartete mich Jamie im Wohnzimmer. Er saß auf dem Sofa, die Füße auf den Couchtisch gelegt, während der Fernseher leise im Hintergrund lief. Sobald die Tür ins Schloss fiel, sprang er auf, kam auf mich zu und nahm mich ungewohnt lange in die Arme. »Hey! Du bist ja pünktlich!«
    Lachend warf ich meine Aktentasche auf einen Esszimmerstuhl. »Hattest du etwa damit gerechnet, dass ich mich verspäte?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Irgendwie schon.«
    »Tja, freut mich, dass ich dich enttäuschen konnte.« Ich sah über seine Schulter zum Flachbildfernseher an der Wand. Ein bärtiger Mann mittleren Alters demonstrierte, wie man einen hundert Kilo schweren Spiegel an einem Metallstück von der Größe einer Büroklammer aufhängen konnte.
    »Siehst du dir etwa Dauerwerbesendungen an?«, fragte ich ungläubig.
    Jamie schnappte sich schnell die Fernbedienung und schaltete aus. »Ich habe gar nicht richtig hingeschaut. Ich wollte nur etwas abschalten.«
    »Wie lief denn deine Telefonkonferenz von heute Morgen?«, fragte ich auf dem Weg ins Schlafzimmer. Dort befreite ich meine Füße von den Pumps und verstaute sie in einem Fach hinten im Schrank.
    Jamie kam hinter mir her und machte es sich auf dem Bett auf einem Stapel Dekokissen gemütlich. »Gut. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dank meiner Überzeugungskünste bei uns unterschreiben werden. Es geht immerhin um eine Viertelmillion Dollar, da werden die Seniorpartner ganz schön aus dem Häuschen sein.«
    »Das ist ja super!«, rief ich aus dem begehbaren Schrank, wobei ich versuchte, möglichst begeistert zu klingen. Aber ehrlich gesagt kriege ich so was nie richtig hin.
    Deshalb lachte Jamie nur. »Und wie war es bei dir im Büro?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wie immer.« Ich zog mir mein Top über den Kopf und warf es in den Wäschekorb. »Allerdings habe ich heute einen ganz merkwürdigen Auftrag angenommen.«
    »Wirklich?«
    Ich kam aus dem Schrank und lehnte mich in die Tür. »Eine Frau möchte, dass eines meiner Mädchen bei ihr als Kindermädchen einzieht.«
    Jamie lachte auf. »Als Kindermädchen, das mit im Haus wohnt?«
    »Ja. Sie vermutet nämlich, dass ihr Mann immer mit den Kindermädchen schläft.«
    »Mit den Kindermädchen? Plural?«
    »Die Familie wohnt in Hollywood Hills. Der Mann ist ein hohes Tier in irgendeinem Filmstudio. Offenbar hatten sie in den letzten sechs Monaten schon drei verschiedene Nannies.«
    »Tja, dann ist das wohl verständlich«, überlegte Jamie. »Nimmst du den Auftrag an?«
    »Ja«, rief ich, während ich zurück in den Schrank ging und meine Klamotten inspizierte. Ich wählte ein cassisfarbenes Diane-von-Fürstenberg-Kleid aus und hielt es mir an. »Ich muss mir nur noch überlegen, wer für diesen Job am besten geeignet ist.«
    Plötzlich herrschte auf der anderen Seite meiner Schranktür ein betretenes Schweigen, bis Jamie schließlich meinte: »Was ist denn mit dir?«
    Ich ließ den Kleiderbügel sinken und blickte ungläubig in seine Richtung. »Was hast du gerade gesagt?«, fragte ich und steckte den Kopf durch die Tür. Er aber erwiderte meinen Blick nicht und starrte weiter unverwandt geradeaus. Als ich seinen

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