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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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nicht bestanden hatte. Zudem hatte ich immer eine Karte mit einer kostenlosen Telefonnummer dagelassen, unter der die Testperson weitere Informationen erfragen konnte. Aber da mich diese Vorgehensweise manchmal in Schwierigkeiten und einige wenige Male sogar richtig in Gefahr gebracht hatte, beschloss ich bei der Gründung der Agentur, auf diese Methode und auf die Karten zu verzichten. Jetzt haben meine Mitarbeiter die Anweisung, sich einfach aus dem Staub zu machen, ohne Erklärung und ohne Beweis dafür, dass sie überhaupt jemals da gewesen waren. Das diente ihrer eigenen Sicherheit. Außerdem hatten sie dann ausreichend Zeit, ihre Ergebnisse an mich weiterzuleiten. Denn wenn sich eine Testperson über das gerade Geschehene im Klaren ist, dann besteht immerhin die Möglichkeit, dass sie etwas unternimmt, bevor ich den Auftraggeber unterrichten kann.
    Alle Auftragsordner, die ich bei Mitarbeiterbesprechungen austeile, haben mehr oder weniger den gleichen Inhalt. Die erste Seite enthält immer eine Biografie des Auftraggebers und des Testobjekts mit einschlägigen Angaben zum Auftraggeber und zur Person, die wir überprüfen sollen. Darauf folgt der Auftragsbericht, der alle Einzelheiten der anstehenden Prüfung auflistet. Einsatzort, empfohlene Garderobe, Persönlichkeit, Gesprächsthemen sowie sämtliche weiteren Fakten oder Einzelheiten, die meiner Meinung nach für den jeweiligen Fall von Bedeutung sind.
    Ich zog den nächsten Ordner vom Stapel und reichte ihn Cameron. »Wieder eine Hausfrau. Der Ehemann fürchtet, dass sie sich tagsüber während seiner Abwesenheit langweilt, und fragt sich, was sie dann so tut.«
    Cameron machte einen Seufzer, als er den Ordner entgegennahm. »Sag bloß nicht, ich muss schon wieder in diese blöde UPS-Uniform schlüpfen.«
    Ich schenkte ihm ein liebenswürdiges Lächeln. »Diesmal ohne Uniform. Aber dein Hemd muss runter. Du spielst den neuen Poolboy.«
    Alle im Raum kicherten. Katie verschluckte sich fast an ihrem Kaugummi.
    »Im Ernst?«, fragte Cameron und beugte sich vor, um im Ordner nachzulesen.
    Ich nickte. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie gelangweilte Hausfrauen reagieren, wenn ein Mann mit nacktem Oberkörper auftaucht, um den Pool zu reinigen.«
    Nachdem ich Cameron noch ein paar Einzelheiten erläutert hatte, ging es mit den anderen Aufträgen weiter. Katie und Lauren berichteten von zwei weiteren nicht bestandenen Tests, die meine ständig wachsende Datenbank der Untreue ergänzen würden, und ich reichte ihnen jeweils neue Ordner für die kommende Woche. Einen frisch verlobten Softwareentwickler für Lauren, und für Katie einen Typen, der seiner Ehefrau zufolge eine Menge Zeit auf der Rennbahn verbrachte.
    Schließlich war ich bei Shawna angekommen. Ich blätterte in meinem Spiralblock ein paar Seiten zurück, bis ich meine Aufzeichnungen zu ihrem letzten Auftrag gefunden hatte. Sie war letzten Donnerstag bei einer politischen Veranstaltung in Des Moines gewesen, bei der Spenden für den Wahlkampf eines beliebten republikanischen Senators gesammelt werden sollten. Richard Patterson, das Testobjekt, war zufällig einer der wichtigsten Geldgeber. Seine Frau Michelle, die seit jeher die Demokraten unterstützt hatte, fürchtete, dass die unterschiedliche politische Ausrichtung eine Gefahr für ihre zwölfjährige Ehe darstellen könnte. Um festzustellen, ob diese Sorge berechtigt war, hatte ich Shawna zu der Veranstaltung geschickt, wo sie als junge schöne eingefleischte Republikanerin auftrat, die sämtliche politischen Ansichten des Testobjekts teilte.
    »Shawna«, stellte ich fest, während ich meine Aufzeichnungen durchging, »du warst also letzte Woche mit Richard Patterson in Des Moines.«
    Sie nickte. »Ja.«
    »Und was ist dort passiert?«
    »Er hat bestanden.«
    Überrascht hob ich den Kopf und sah sie einen Augenblick lang erstaunt an, bevor ich etwas sagte. »Tatsächlich?«
    »Ja«, bestätigte sie. »Er wollte offenkundig nichts mit mir zu tun haben.«
    »Wirklich?« Ich konnte meine Skepsis kaum verbergen. Eigentlich hätte ich mich über dieses Ergebnis freuen sollen. Schließlich geschah es nicht alle Tage, dass ich einer Auftraggeberin gute Nachrichten überbringen konnte. Aber bei diesem Auftrag hatte ich von Anfang an ein ganz starkes Gefühl, wie es ausgehen würde. Und mein erster Instinkt lag nur selten daneben.
    Doch Shawna nickte erneut. »Wir saßen am gleichen Tisch, wir haben uns eine Weile unterhalten, und das war es im Grunde

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