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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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die Schultern, in dieser stolzen Art der Montgomerys, die ihre Mutter zu hoher Kunst vervollkommnet hatte. “Ah ja. Und interessiert es dich auch, wie ich das sehe?”
    Julia schleuderte ihm die Frage ins Gesicht, als hätte er schon wieder einen Fehler begangen. Dabei hatte er doch nur die Wahrheit ausgesprochen. Es machte ihn noch wütender.
    “Ehrlich gesagt, nein. Jetzt zählt einmal, wie ich das sehe. Ich mag es nicht, wenn man mich wie Dreck behandelt. Ich mag es nicht, wenn ich mir hier die Beine in den Bauch stehe, während die Frau, die ich geheiratet habe, sich überlegt, ob sie sich wie eine erwachsene Frau benehmen will oder nicht. Ich möchte mich ihr gegenüber nicht rechtfertigen für Dinge, die passiert sind, bevor ich sie kennen gelernt habe. Ich habe Schuldbekenntnisse ohne Ende abgelegt, und das hat nichts bewirkt. Um es ganz klar zu sagen, meine Liebe, es steht mir bis hier, auf deine Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen.”
    Sie hielt seinem Blick entschlossen stand. “Drohst du damit, dass du dein Recht als Ehemann ausüben willst?”
    Tat er das? Er begehrte sie ständig. So tief und besitzergreifend war sein Begehren, dass er nicht wusste, wie er es schaffte, seine Hände bei sich zu behalten. Doch seine Moralvorstellungen hatten ihn seit der Hochzeit davon abgehalten, sich schändlich zu benehmen, und sie kamen ihm auch jetzt zu Hilfe. “Ich wäre lieber tot”, sagte er kalt. “Meiner Ansicht nach gibt es eine Bezeichnung für diese Art von Benehmen, die kein Mann, der etwas wert ist, an den Tag legen würde. Ob Ehefrau, Geliebte oder One-Night-Stand, wenn eine Frau nicht aus freien Stücken mit einem Mann zusammen ist, nennt man das Vergewaltigung. Und meine herzallerliebste Schwiegermutter würde mir dieses Schild sicher gern umhängen! Nein, Julia. Du kannst dich ungefährdet in deine jungfräulichen Gemächer zurückziehen, ich halte nichts vom
    .ehelichen Recht’.”
    Ihr ganzer Ärger verrauchte. Julia sank in einen der Lehnstühle am Kamin und barg das Gesicht in den Händen.
    Sie weinte nicht. Zumindest glaubte er es, weil sie keinen Laut von sich gab und ihre Schultern nicht zuckten. Als sie schließlich sprach, klang ihre Stimme gedämpft. “Du hast Recht, und ich schäme mich so. Es ist alles meine Schuld.”
    Wenn sie versucht hätte, ihr Verhalten zu entschuldigen, oder wenn sie einfach all seine Behauptungen abgestritten hätte, hätte er wütend reagieren können. Aber nachdem sie sich nun geschlagen gab … Alles an ihr schien so verletzlich.
    Während der Stunden ihrer Abwesenheit war er zu Recht verletzt und wütend gewesen. Doch nun verspürte er nur noch das schmerzliche Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen, ihren Kummer zu vertreiben, sie zu trösten.
    Aber wenn er sie zu schnell berührte, würde es die Dinge nur komplizierter machen. Trotz allem begehrte er sie noch, daran bestand kein Zweifel, und es würde wenig Überredungskunst kosten, ihn dazu zu bringen, sein Verlangen zu befriedigen, aber es würde die Kluft, die sie trennte, nicht überbrücken.
    So ging er also zu seinem Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches - und damit so weit von ihr weg, wie es irgendwie ging - und setzte sich. “Es tut mir Leid, dass ich laut geworden bin. Ich habe mir Sorgen gemacht, weil du so lange weg warst, und als du endlich nach Hause gekommen bist, habe ich überreagiert. Das ist uns beiden wohl in letzter Zeit ein wenig zu häufig passiert”, sagte er.
    Julia hob den Kopf, und Ben sah, dass sie doch weinte, stille, herzerweichend hilflose Tränen. “Ich weiß.” Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Wangen. “Es tut mir Leid. Ich hätte nie andeuten sollen, dass du gegen mich Gewalt anwendest. Ich weiß, du könntest das nie. Ich könnte es dir nicht übel nehmen, wenn du mich hasst.”
    Ihre Gewissensbisse waren hinreißend. Geh jetzt zu ihr, und lass die Natur ihren Lauf nehmen, drängte ihn sein Verlangen.
    Das ist der schnellste Weg zur Versöhnung.
    “Ich könnte dich nie hassen, Julia”, sagte er, während er noch mit sich kämpfte, “und es geht hier nicht darum, wer Schuld hat.
    Es geht darum, dass wir beide unsere Ehe retten. Sie befindet sieh in einer ernsten Krise, und wenn wir nicht bald mit der Schadensbegrenzung anfangen, geht sie kaputt.”
    “Nein!” rief sie und sprang auf. “Ich will das nicht, Ben, ich will das wirklich nicht! Du bist die wichtigste Person in meinem Leben. Du bist mein Leben! Und ich möchte, dass wir eine

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