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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ihn nicht beeinflussen. Das konnte er noch nie. Das liebe Dummerchen bewundert Lawrence und fügt sich in sein Schicksal. Grant ist außerdem auch ganz schön verliebt, aber kein Mädchen würde ihn anschauen, wenn Lawrence dabei ist.«
    »Jedes Mädchen, das nicht verrückt ist, wird wissen, welcher der bessere Mensch ist.«
    »Aber die Mädchen sind verrückt nach Lawrence.«
    »Möchte nur wissen, was sie an ihm gefressen haben. Meinst du wirklich, er wird weiter hier bleiben?«
    »Solange das anhält, und manchmal hält es drei Monate. Keine Angst, Andrew, ich meinte nicht, daß er solange hierbleibt. Er besitzt doch etwas Anstand, und wir sind erst so kurz verheiratet. Eigenartig, als wir heirateten, war er unheimlich hinter Cynthia Jordan her. Wir dachten alle, es wäre etwas Ernstes, und sie ist wirklich sein Typ. Dieses Mädchen natürlich absolut nicht. Aber warum mußte sie auch ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ankommen? Sie ist ja so unheimlich nett, aber es ist trotzdem ein großes Unglück.«
    Lee hatte recht gehabt, als sie sagte, Grant stünde der Situation hilflos gegenüber. Er hatte Lawrence immer nachgegeben und war ihm demütig gefolgt. Der Wagen war zwar fertig, aber es war Lawrences Wagen. Das Gasthaus war voll, zumindest behauptete der Besitzer es, und die Motels waren noch nicht geöffnet und würden für die ganze Saison ausgebucht sein. Grant sah unglücklich aus und sagte, er würde gerne nach Ruru gehen, um etwas Passendes zu suchen, aber Lawrence hatte Kitty im Wagen ausgeführt.
    Mit etwas übertriebener Hilfsbereitschaft bot Andrew sofort seinen eigenen an, aber ihr Gast kam mit der bedrückenden Nachricht zurück, daß jedes private Hotel bis unters Dach belegt, jede Hütte vermietet und jedes Motel für die Ferien ausgebucht sei. Außerdem brachte er einen Berg Post mit, die der Lastwagenfahrer in seiner üblichen Leichtfertigkeit übersehen hatte.
    Von Grants Mißerfolg am Boden zerstört, sah Lee gleichgültig die Briefe durch, hielt dann bei einem Luftpostbrief inne und sagte erstaunt: »Der kommt von meiner irischen Tante. Weißt du, Andrew von meiner einzigen Tante; diejenige, die uns den Scheck für das Pferd gegeben hat.«
    »Für den Heißwasserboiler«, erinnerte ihr Mann sie ungalant, aber sie sagte nur gelassen: »Damit ich mir etwas kaufe. Einen hohen Scheck. Ich konnte es gar nicht begreifen, denn ich habe sie noch nie gesehen. Aber sie ist natürlich meine Patentante.«
    Der Brief gab teilweise über den Grund Auskunft, denn Miss Connor schrieb: »Ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut, und habe mit großem Interesse von deinem neuen Leben gehört. Dein lieber Großvater und auch ich haben als Pioniere gelebt, wenn die Verhältnisse im Orient auch anders waren.«
    Lee machte eine Pause und kicherte. »Das würde ich auch sagen. Massenhaft Personal und eine Stellung bei der Regierung.« Dann fuhr sie fort: »Gewiß habt Ihr aus meinem Geschenk das Beste gemacht, ich bin froh, daß Ihr damit das Haus renovieren und einen Heißwasserboiler anbringen konntet.« Hier errötete Lee anmutig und sagte schnell: »Natürlich werden wir ganz bald einen anbringen, und vielleicht hätte ich nie wieder ein Pferd wie den lieben Kismet gefunden. Wie dem auch sei, es war mein Geld, und sie wird nie etwas davon erfahren.«
    »Lies weiter«, sagte Andrew mürrisch. »Ich habe so das Gefühl, daß sie etwas davon erfahren wird.«
    »Unsinn«, sagte Lee vergnügt. »Sie befindet sich am anderen Ende der Welt«, dann einen Augenblick später: »Ach, ah — nein, Andrew, sie ist in Australien oder sogar — ach, du lieber Himmel — in Auckland«, und an dieser Stelle begann sie hysterisch zu lachen.
    »Eines Tages«, sagte ihr Mann und nahm ihr den Brief aus der willenlosen Hand, »werde ich mich bestimmt von dir scheiden lassen. Diese Angewohnheit, in wahnsinniges Gelächter auszubrechen, grenzt an seelische Grausamkeit. Laß mal sehen. Wahrhaftig, es stimmt. Macht sich auf, um uns zu besuchen, ganz zu schweigen von dem Heißwasserboiler. Diesem Brief zufolge sollte sie in vierzehn Tagen bei uns sein, und der Brief hat fünf Tage auf der Post gelegen, alles was recht ist!«
    Hier kam Lee ganz unerwartet zu sich und sah ihren Mann strafend an. »Ich finde, es ist nicht sehr nett, so über die einzige Schwester meines Vaters zu sprechen. Außerdem brennt die liebe alte Dame offensichtlich darauf, dich kennenzulernen.«
    »Sie brennt so sehr darauf, daß sie sagt, sie würde unter

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