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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Umständen drei Monate lang in Neuseeland bleiben.«
    »Das heißt doch gar nichts. Sie wird nicht die Hälfte davon hier verbringen. Sie sagt, sie hofft, etwas vom Land zu sehen, vielleicht ein Auto zu mieten und herumzureisen. Sie reist gern umher, hat sich das angewöhnt, als mein Großvater immer wieder an einen anderen Ort versetzt wurde.«
    »Warum, was hat er getan? Warum immer ein anderer Ort? War er ein Landstreicher?«
    Lee lachte. »Alles andere als das. Irgend etwas im diplomatischen Dienst. Ich weiß nicht mehr, was, aber meistens im Orient. Mutter sagte, er wurde ständig zum Gouverneur irgendeiner unbekannten winzigen Kolonie gemacht. Aber Mutter und Tante Hester verstanden sich nicht sehr gut, und ich glaube, seit Mutter wieder geheiratet hat, haben sie sich nur einmal gesehen; das war, als sie und Bernard einmal nach Hause reisten. Sie verbrachten einen Tag in ihrem Dorf.«
    »Deine Tante zeigt keine große Begeisterung. >Ich habe deiner Mutter geschrieben und hoffe, sie auf der Durchreise zu sehen, das heißt, wenn sie sich noch an meine Existenz erinnert<.« Lee lachte. »Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Mutter sagte immer, sie benehme sich wie eine von schwarzen Dienern umgebene Königin.«
    »Und die kommt hierher.« Zum ersten Mal klang Andrews Stimme dramatisch, während sein Blick verloren von dem großen schwarzen Ofen zum Wohnzimmer mit seiner fröhlichen Unordnung schweifte. Er stellte auch fest, daß ganz offensichtlich in den meisten Zimmern die Tapeten und Farben fehlten, für die Tante Hester bezahlt zu haben glaubte; und insbesondere der fehlende Heißwasserboiler. Dann faßte er sich wieder und wurde sachlich. »Also komm, wir müssen uns beeilen, die restlichen Tapeten anbringen, und einen Klempner herbeischaffen.«
    »Aber das Geld ist ausgegeben«, klagte Lee. »Ausgegeben für Kismet.«
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf... Du hattest völlig recht, das Pferd zu kaufen, nachdem Gelegenheit war, ein so gutes zu bekommen. Ich kann das Nötige in diesem verdammten Haus schon bezahlen. Ich habe noch ein Sümmchen auf der Bank, und man wird mir schon aushelfen, bis die Lämmer verkauft sind. Zum Glück haben wir die Tapeten. So verlieren wir keine Zeit mit einem Einkauf in der Stadt. Der Klempner könnte vielleicht ein Problem werden, aber wir finden schon einen. Nur ihre Überspanntheit macht mir Sorgen, die wird sie ablegen müssen. Darauf nimmt in der heutigen Zeit kein Mensch mehr Rücksicht.«
    »Aber Tante Hester lebt nicht in der heutigen Zeit. Sie ist bestimmt weit über sechzig und hat bis vor ungefähr zehn Jahren im Orient gelebt. Als Großvater sich dann zur Ruhe setzte, haben sie in irgendeinem kleinen englischen Dorf gewohnt, und da war es genau dasselbe. Alle haben zu ihr aufgeschaut, und Tante Hester war dort wie eine Fürstin. Du hättest Mutters Kommentar hören sollen, als sie von dieser Reise zurückkam. Oh du lieber Himmel, warum war ich nur so egoistisch und habe das Pferd gekauft? Wird es dich ruinieren?«
    »Aber nicht im geringsten, und wer konnte den Besuch der Vizekönigin voraussehen? Ich werde Jock Macgregor anrufen und hören, ob er einen Klempner kennt. Grant«, rief er plötzlich, als der junge Mann am Fenster vorbeiging, »komm mal her und hör zu«, und er offenbarte die ganzen alarmierenden Aussichten. »Hast du jemals tapeziert oder angestrichen? Spring ein, das wird uns helfen.«
    Grant war verhalten optimistisch. »Ich bin kein Experte, aber ich habe meiner Schwester in ihrem Haus geholfen. Mach dir keine Sorgen, Lee. Wir werden den Laden im Handumdrehen schmeißen. Außerdem ist Miss Connor doch Irin, oder nicht? Wahrscheinlich ist sie eine Kreuzung zwischen einer Dame von Welt und einer Amazone. Sie wird sich nichts aus dem Haus machen, sondern froh sein, daß ihr ein gutes Pferd habt. Natürlich werde ich helfen. Das ist das wenigste, was ich tun kann. Lawrence werden wir auch dazu bewegen. Warum nicht? Es ist doch ein Notfall.«
    Insgeheim glaubten weder Lee noch ihr Mann, daß dieser Notfall Lawrence sehr nahe gehen würde, denn er verbrachte jetzt fast seine ganze Zeit bei den Macgregors und kam im allgemeinen nur zum Abendessen zurück. Aber hier sollten sie eine Überraschung erleben. Entweder hatte sich das Verhältnis zwischen ihm und dem neuesten Gegenstand seiner Bewunderung etwas abgekühlt, oder aber Lawrence fühlte sich seinen Gastgebern gegenüber wirklich verpflichtet. Was auch der Grund dafür sein mochte, er entwickelte

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