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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Außerdem habe ich ihr Horoskop für diesen Monat nachgesehen und da steht: Schwierigkeiten werden auftreten, und ein Geist wird sich aus der Vergangenheit erheben«.«
    »Dieses Buch! Vergiß das verdammte Ding. Komm, noch ein letzter Galopp am Strand entlang!«
    Als sie nach Hause kamen, waren die anderen schon mit essen fertig, aber sie sprachen immer noch über die Stücke. Jetzt ging es um die Kostüme. Lee nähte schrecklich ungern, und die Nähmaschine war nur gekauft worden, weil ihre Mutter darauf bestanden hatte. Jetzt sah sie schon in böser Vorahnung, wie sie selbst eingespannt wurde, die Maschine den ganzen Tag wie wahnsinnig surrte, während die Böden mit Stoffetzen übersät waren und niemand etwas paßte.
    Kathleen beschwichtigte ihre Befürchtungen jedoch schnell. »Darum kümmert Mutter sich. Wir haben sie angerufen. Sally, Lawrence und Dennis haben fast ihre ganzen Kostüme, und Mutter sorgt für die anderen. Sie sagt, sie kann von Freunden leihen, und dann wäre alles in Ordnung. Sie hat eine Aufstellung gemacht und wird sich von den Leuten in Ruru helfen lassen. Die anderen haben ihre Kostüme schon per Telegramm angefordert.«
    Und das Bühnenbild, so meinten sie sorglos, würde bei zwei richtigen Künstlern in der Truppe überhaupt keine Schwierigkeiten machen. In dem Saal befanden sich ein paar Hintergrundkulissen, die man passend ändern konnte. Für Der Widerspenstigen Zähmung benötigte man praktisch nichts, und für die Szene im Ardenner Wald wollte Lawrence etwas Passendes malen.
    »Aber mach es um Gottes Willen so, daß es wie Bäume aussieht und nicht wie eine Menge Teufel«, sagte Sally unhöflich.
    Diesen Angriff geflissentlich ignorierend, erklärte der Künstler weiter, sie könnten ja aus dem Wald eine Portion Baumfarne holen und diese aufbauen, wenn sie unbedingt diese gräßliche Gegenständlichkeit wollten, obwohl er persönlich es für schlechten Geschmack halte.
    Die Gerichtsszene erwies sich als etwas schwieriger, aber Mrs. Harvey konnte einen geerbten Lehnstuhl für den Dogen herbeischaffen, und Kathleen erklärte, daß der Polizist vom Ort, der gleichzeitig Gerichtsdiener war, so stolz sein würde, mitspielen zu dürfen, daß er ihnen für Antonio sicherlich die Anklagebank aus dem Gericht leihen würde.
    Nachdem Andrew sich all diese Pläne ohne Begeisterung angehört hatte, fragte er schließlich Grant: »Wie wäre es, wenn du mit mir rausgingst, um einen Truthahn zu schießen? Ich weiß nicht, ob dir klar ist, daß es nur noch sieben Tage bis Weihnachten sind.«
    Grant stand sofort auf, denn er war nur allzu froh, der Diskussion und dem Text, den er lernen sollte, entrinnen zu können. Da jedoch tauschte Tante Hester einen vielsagenden Blick mit dem Professor, räusperte sich gewaltig und wandte sich dann an die versammelte Gesellschaft.
    »Ich glaube, für Professor Meredith und mich ist die Zeit gekommen, eine Erklärung abzugeben. Sind Sie einverstanden, Professor?«
    Alle sahen sich erstaunt an, und Lee hielt den Atem an. Endlich. Jetzt war es so weit. Der erste Erfolg ihrer Heiratsvermittlungspläne, über die Andrew gelacht hatte. Die liebe Tante Hester und der Professor. Sie bekam rosarote Backen vor Aufregung und sah Andrew triumphierend an, und als er sie nicht beachtete, kniff sie ihn außerdem noch heftig in den Arm.
    Miss Connor fuhr unerschüttert fort: »Vor einer Woche haben wir eine kleine Überraschung für euch alle geplant, und besonders für dich, Lee.«
    Sie strahlte ihre Nichte an, die den Mund öffnete, um zu sagen, daß sie eigentlich nicht erstaunt sei, aber als sie den drohenden Blick ihres Mannes sah, hielt sie es für besser, ihn wieder zu schließen.
    »Ja, insbesondere für unsere kleine Gastgeberin, die so freundlich war und uns alle so geduldig ertragen hat. Der Professor und ich haben beschlossen, am Weihnachtstag den Spieß einmal umzudrehen. Wir werden die Gastgeber sein, und ihr unsere Gäste.«
    Lee war verwirrt. War das eine Einladung zur Hochzeit? Sie fürchtete, nein.
    Miss Connor fuhr fort: »Am Weihnachtstag wird nicht gekocht. Kein Feuer brennt, kein warmes Essen. Der Professor, der sehr gute Beziehungen zu dem Hotelbesitzer in Ruru zu haben scheint, brachte es nämlich trotz meines Protestes fertig, ans Telephon zu humpeln und den Mann anzurufen. Das Ergebnis ist, daß wir für die ganze Gesellschaft einen Tisch bestellt haben, und zwar für den Weihnachtstag um 6 Uhr 30 nachmittags — was mir eine fürchterliche Zeit zu

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