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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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außerdem kann ich auch Lee die Pflege für ihn nicht aufbürden. Wie dem auch sei, ich verabscheue Busse. Nein, ein Auto ist die einzige Lösung, und ich habe mich schon nach den Angeboten erkundigt. Unglücklicherweise scheint ein neues nicht in Frage zu kommen.«
    Alle starrten sie an. War es wirklich möglich, daß Miss Connor vorhatte, wegen dieses wertlosen kleinen Bastards ein Auto zu kaufen? Da sie ihre Gedanken erriet, lächelte sie und sagte: »Ihr mögt mich für eine sentimentale alte Hundenärrin halten, aber ich kann euch versichern, daß ich, wenn möglich, immer mit einem Auto fahren würde. Meine liebe Freundin in England, Miss Skelton, fährt, wie ihr wißt, sehr gut. Es wird das beste sein, einen Gebrauchtwagen zu kaufen und ihn vor der Abreise wieder zu verkaufen. Ich finde, Parsival kann nach Hause fliegen, obwohl er dort in Quarantäne bleiben muß.«
    Alle verharrten in erstauntem Schweigen, und stellten sich vor, wie Parsival für viel Geld mit dem Flugzeug reiste und in einem leicht entschuldigenden Ton fuhr Hester fort: »Ich muß zugeben, es klingt etwas extravagant, aber ich bin eine alleinstehende alte Frau und nicht arm. Außerdem habe ich immer behauptet, daß man, wenn man einen Hund hält, eine fast ebenso große Verantwortung übernimmt, wie wenn man ein Kind adoptiert. Mein alter Freund Flip, ein weißhaariger Terrier, ist letztes Jahr gestorben, und Parsival wird seinen Platz einnehmen. Ich muß gestehen, daß mich vor einigen Jahren die Angst, Flip allein zu lassen, trotz der Fürsorge von Annie Skelton, davon abgehalten hat, Neuseeland zu besuchen. Ihr denkt natürlich alle jetzt, daß ich eine verrückte alte Frau bin», und offensichtlich Zustimmung erwartend blickte sie sich um.
    Natürlich wurde höfliches Gemurmel des Protestes laut, aber dann kam Lee auf das Thema Auto zu sprechen. »Wie willst du denn eins bekommen? Und wer soll es fahren?«
    »Da habe ich ausgesprochen Glück gehabt. Ich habe fast zufällig von einem Gebrauchtwagen gehört, und er soll in einem sehr guten Zustand sein.«
    Lee überlegte, daß das wahrhaftig nicht nach Tante Hester aussah. Wie sollte sie von einem Auto hören? Entweder ihre Tante war verrückt oder Lee.
    Aber Hester Connor redete ganz ruhig weiter, und Lee mußte zugeben, daß sie alles andere als wahnsinnig zu sein schien. »Das hat sich alles so ergeben, weil ich zufällig mit Mr. Harvey, Kathleens Bruder, auf das Thema zu sprechen kam. Er war äußerst liebenswürdig und hilfsbereit. Ich habe ihn eines Morgens gefragt, als er hereinschaute, um Andrew zu besuchen, und seitdem habe ich häufig mit ihm telephoniert.« Als sie die erstaunten Gesichter sah, lächelte sie und sagte: »Ich war nicht absichtlich so verschwiegen. Ich habe sogar ein- oder zweimal versucht, davon zu sprechen, aber ihr wart so in eure Arbeit versunken, und Lee und Andrew so beschäftigt, daß es mir egoistisch erschien, einen von euch damit zu behelligen. Außerdem ist Mr. Harvey ein äußerst fähiger junger Mann, und er hat die ganze Sache in die Hand genommen.«
    Ihre lobenden Worte richteten sich an Kathleen mit einer solchen Liebenswürdigkeit, daß die Angesprochene es fast für erforderlich hielt, aufzustehen und sich zu verbeugen. Statt dessen sagte sie: »Jetzt sagen Sie nur noch, Miss Connor, daß es der hübsche Wagen ist, den Donald ausprobiert hat? Für einen Freund, sagte er.«
    »Und ich glaube, er betrachtet mich wirklich auch als eine Freundin. Ich bin ihm natürlich sehr dankbar.«
    »Tante Hester, bedeutet das — bedeutet das wirklich, daß du ein Auto gekauft hast?«
    »Praktisch ja, meine Liebe. Es gehört einem Mann in Ruru, der es gut gepflegt hat und es jetzt gegen ein neueres Modell austauschen möchte. Mr. Harvey betrachtet es als >einen guten Fang<, wie er es nennt, und er hat es für mich auf Herz und Nieren geprüft.«
    Es folgte ein Schweigen, und dann lachte Andrew. »Lieber Himmel, Tante Hester, du bist wirklich unschlagbar. Wir regen uns alle wie wahnsinnig über ein paar lächerliche Theaterstücke auf, und du kaufst ganz ruhig ein Auto und machst überhaupt kein Aufhebens davon. Wenn ich einen Hut aufhätte, würde ich ihn vor dir abnehmen.«
    »Danke, Andrew. Ich werde den Willen für die Tat nehmen. Ich versichere euch, daß mir Mr. Harveys Hilfe alles sehr leicht gemacht hat. Niemand schien zu merken, daß ich das Telephon benutzte. Ich habe sogar ziemlich oft mit Mr. Harvey gesprochen, während um mich herum die Proben

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