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Flora Segundas magische Missgeschicke

Flora Segundas magische Missgeschicke

Titel: Flora Segundas magische Missgeschicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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ein Kaninchen. Dann stemmte sie mit einem Mal beide Hufe fest in den Boden, während Udo und ich in der Vorwärtsbewegung gefangen waren, über ihren Hals flogen und hart auf dem Boden aufschlugen.

Kapitel 32
Irgendwie unheimlich. Erbärmliche Anschleicher. Erwischt.
    W ir waren zerknautscht, mit Grasflecken übersät und völlig außer Atem, davon abgesehen aber unversehrt. Meine Seite brannte, wo Udos spitzer Ellbogen mich getroffen hatte, und mein Rücken schmerzte von der harten Landung auf dem Gras. Der Schmerz fühlte sich überraschend gut an; er bewies, dass ich noch da war. Flynnie stand über mir, sabberte und leckte mir das Gesicht. Seit Jahren war ich nicht mehr vom Pferd gefallen und jetzt zweimal innerhalb kürzester Zeit. Nini Mo würde sich schämen.
    »Weg von mir!« Ich schob Flynnie zur Seite und hievte mich auf die Beine. Bonzo hatte sich schon wieder beruhigt und riss gelassen große Grasbüschel aus dem Rasen, als ob sie nicht erst vor Kurzem in wilder Jagd durch die Gegend geprescht wäre.
    Udo rappelte sich ebenfalls auf und zog beim Anblick der Grasflecken auf seiner Jacke eine Grimasse. »Jetzt bin ich nicht nur nass, sondern auch verdreckt. « Er wrang das Wasser aus dem Saum seines
Kilts und rückte seinen Hut zurecht. »Aber wenigstens bin ich am Leben.«
    »Noch«, sagte ich säuerlich.
    Ich blickte hinter mich und betrachtete das Ausmaß der Zerstörung, die wir angerichtet hatten: abgeknickte Zweige, aufgewühlte Erde und zertrampelte Blumen. So viel zu unserem Versuch, uns anzuschleichen. Ich hoffte, hoffte, hoffte, dass Paimon wirklich und wahrhaftig winzig und schwach war, ansonsten steckten wir in ernsten Schwierigkeiten.
    »Du wirst schon wieder trocknen«, sagte ich zu Udo. »Komm schon, wir sollten nicht trödeln.«
    Ich nahm Bonzo an den Zügeln und zog sie vom Gras weg. Das Wetter hatte umgeschlagen. Es war nicht mehr länger kühl und neblig; stattdessen war die Luft warm und frühlingshaft und am Himmel schien sanft die Sonne. Ich zog meinen durchnässten Büffelfellmantel aus und schob ihn in eine von Bonzos Satteltaschen. Bonzos Stampede hatte uns weit in den Garten hineingebracht, das Haus selbst war nicht mehr zu sehen.
    »Also los, wir müssen das Haus finden. Wir dürfen keine Zeit verschwenden.«
    »Flora«, sagte Udo, sehr ruhig und sehr vorsichtig. »Schau.«
    Flynnie, der um meine Beine herumgewuselt war, stand plötzlich stocksteif da. Sein Schwanz zuckte nach oben und sein Rücken wurde lang. Die Schnauze war weit nach vorn gerichtet. Ich folgte seinem Blick und erstarrte.
    Drei rote Hunde standen mitten auf dem weißen Sandweg und fixierten uns mit ihrem Blick. Jeder
einzelne reichte mir fast bis an die Hüfte, und sie hatten eckige, krötenartige Köpfe mit riesigen, weit auseinanderstehenden Augen und Ohren, die zu fledermausähnlichen Dreiecken kupiert waren. Ihre massigen Kiefer sahen aus, als könnten sie Flynnie mit einem einzigen Biss entzweibrechen und nicht nur ihn, sondern auch mich und Udo.
    »Nicht bewegen«, zischte ich Udo zu, ohne die Augen von den Hunden abzuwenden. Sie starrten uns bewegungslos an. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich Flynns buschiger Schwanz leicht von einer Seite zur anderen bewegte. Vorsichtig, langsam, ohne den Blick von den drei roten Biestern zu lösen, griff ich mit der freien Hand nach Flynns Halsband und packte es fest.
    »Gute Hunde, schöne Hunde, liebe Hunde!«, sagte Udo mit freundlicher, fröhlicher Stimme. Die Hunde beachteten ihn nicht; ihre stille Beobachtung galt einzig Flynn. Bonzo nutzte die Gunst der Stunde und fing wieder an zu grasen. Ich wagte nicht, ihren Kopf wieder hochzuziehen; die Bewegung erschien mir zu riskant. Aber die Hunde beachteten auch Bonzo nicht. Ich wünschte mir eine Waffe, einen Stock, einen Stein, irgendetwas, aber ich hatte zu viel Angst, um mich zu bewegen.
    »Süße, liebe Hündchen«, sagte Udo ermutigend. »Ihr schönen, netten Babys.«
    Dann, plötzlich, zerrte Flynn an meiner Hand und versuchte, sich loszureißen. Obwohl er so knochig ist, besitzt er doch eine enorme Kraft, und es gelang ihm mit Leichtigkeit, sich von mir zu lösen.
    »Flynn!«, schrie ich. Aber natürlich beachtete mich
der Köter überhaupt nicht, sondern raste ungestüm auf diese Höllenhunde zu.
    Fächerförmig liefen sie auseinander und stürzten mit einem dröhnenden Gebell vorwärts, das wiederum von Flynns hysterischem Kläffen beantwortet wurde. Flynn und die drei fremden Hunde prallten aufeinander

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