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Flora Segundas magische Missgeschicke

Flora Segundas magische Missgeschicke

Titel: Flora Segundas magische Missgeschicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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können.
    Aber das ist noch nicht alles, nicht wahr? Mal sehen … Oh ja, Sie versuchten sich an einem mächtigen magischen Spruch, ohne Vorbereitung oder Anleitung. Sie hätten nicht nur sich und Ihrem Freund
dauerhaften Schaden zufügen können, sondern Sie hätten auch die Strömung zerreißen und die gesamte wirkliche Welt aus dem Gleichgewicht bringen können. Was Sie in Bewegung setzten, hätte uns alle vernichten können.
    Und die Sache mit dem Schönen Jack. Was für ein Recht hatten Sie zu entscheiden, ob er leben oder sterben sollte? Was wissen Sie über ihn, über das Leid, das er über Califa und die Republik gebracht hat? Über die Gefahr, die er für unsere Zukunft bedeutete? Denken Sie, dass man nicht herausfinden wird, welche Rolle Sie dabei spielten? Was wird der Warlord sagen, wenn er davon erfährt?«
    Tränen brannten wie Säure in meinen Augen, auch wenn ich mir noch so sehr auf die Lippen biss und versuchte, nicht zu blinzeln, sondern sie zu unterdrücken.
    »Was noch? Fälschung, Diebstahl, Betrug. Täuschung, Lügen und Verrat. Sie haben keine Untat ausgelassen, nicht wahr, Madama? Sie haben es in Ihrer Verderbtheit weit gebracht. Warum sollte ich ein solches Verhalten gutheißen? Warum sollte ich Ihnen helfen?«
    »Paimon sagte, dass Valefors Verschwinden alle Großen Häuser beeinflussen, dass es die Strömung verzerren könnte«, sagte ich sehr, sehr kleinlaut.
    »Bilskinir vielleicht und die anderen Häuser, alt und dekadent, aber Ihre Dummheiten haben keinen Einfluss auf mich. Mein Haus wurde mit meinem Willen erbaut und ist stark genug, um Ihre Kindereien zu überstehen. Also, warum sollte ich Ihnen helfen?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte ich. Versager verdienen
keine Belohnung, sagt Nini Mo. Alles, was er ausgeführt hatte, war richtig; ich verdiente mein Schicksal, das ich selbst über mich gebracht hatte. Ich ließ den Kopf hängen, fühlte die Tränen laufen und merkte, wie ich zitterte und immer kleiner wurde. Wie hatte ich nur so dumm sein können? Warum sollte irgendjemand mich retten?
    Lord Axacaya fuhr fort: »Ihre Geschichte passt sehr gut zu dem, was ich seit Jahren denke. Den Fyrdraacas hat schon immer der Schwung gefehlt, der Schneid. Ihre gesamte Linie hat saures Blut; für sie gibt es keine Hoffnung mehr. Jeder Funken, den Ihre Familie einmal besessen haben mag, ist schon lange erloschen. Kein Wunder, dass sie vertrocknet und ausstirbt. Schauen Sie nur Ihre Mutter an, die sich in ihrer Arbeit verkriecht, eine Sklavin ihrer Feinde. Sie ignoriert ihr Kind, lässt es ganz nach Belieben schalten und walten, ohne jegliche Disziplin, ohne Führung, ohne Respekt.«
    »He ….« Mein Protest war nicht mehr als ein Piepsen.
    Verächtlich fuhr er fort: »Und dann ist da noch Heißsporn, rücksichtslos und völlig gleichgültig anderen Menschen gegenüber. Er köchelt in seinem eigenen Elend vor sich hin. An den ersten Widrigkeiten ist er zerbrochen; sein Wille war so dünn wie ein Faden, aber nicht halb so stark. Unheilbar romantisch und verliebt in die falsche Frau; ausgerechnet die größte Verbrecherin, die man in Califa je erlebt hat …«
    »Mama ist keine Verbrecherin!«, keuchte ich, unfähig, länger Stillschweigen zu bewahren.

    »Nicht die Generalin Fyrdraaca, Sie kleine Närrin. Butcher Brakespeare. Cyrenacia Sidonia Brakespeare ov Hađraađa. Die Generalin Hađraađa Segunda. Wussten Sie nicht, dass er ihr Liebhaber war? Ganz Califa wusste es, nur Sie nicht? Ist er nicht nach ihrem Tod verrückt geworden? Hat sich in den Wahnsinn geflüchtet, weil er ohne sie nicht leben konnte? Selbst der Verlust seines eigenen Kindes war nichts im Vergleich zum Verlust seiner Geliebten.«
    »Das ist nicht wahr!« Aber im selben Moment nagten Zweifel an mir. Wie ein Blitz kehrte die Erinnerung an den leeren Sockel in der Garderobe zum Ewigen Abgrund zurück – die Peitsche, verflochten mit einer Strähne flammend roten Haars. Poppys Haar, das erkannte ich jetzt. Ich dachte, er hätte sich das Haar aus Trauer um die erste Flora geschoren – aber entsprach das wirklich der Wahrheit? Trug er das schwarze Trauerband für sie – oder für jemand anderen?
    Lord Axacaya sprach weiter: »Schauen Sie sich jetzt an – Sie sind nicht besser als Ihr Vater. Schon der kleinste Druck und Sie zerbrechen wie ein dünner Zweig. Sie weinen und ringen die Hände, und Sie verschwinden. Und Sie wollten eine Waldläuferin sein! Wage, gewinne oder verschwinde! Sie haben Ihren Weg gewählt, Flora

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