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Flora Segundas magische Missgeschicke

Flora Segundas magische Missgeschicke

Titel: Flora Segundas magische Missgeschicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Fyrdraaca, also verschwinden Sie!«
    Diese Worte trafen mich wie vergiftete Pfeile. War ich wirklich nicht besser als Poppy? Ich hatte mich über ihn geärgert, weil er aufgegeben hat. Er hat sich ergeben. Ein Waldläufer, sagt Nini Mo, wird niemals freiwillig mit dem Tod tanzen.

    Wage, gewinne oder verschwinde.
    Ein roter Funken blitzte in meiner Dunkelheit auf. Zorn über mich selbst, weil ich mich ergeben hatte. Zorn über mich selbst, weil ich hier saß und nichts dagegen unternahm, wenn Lord Axacaya meine Familie durch den Schmutz zog. Dieser Funke war heiß und durch die Nässe meiner Verzweiflung fühlte er sich gut an. Er fühlte sich großartig an. Er fühlte sich wirklich an.
    »Nein, Sie irren sich!«, rief ich. »Ich werde nicht gehen. Ich werde nicht verschwinden. Und Sie irren sich, was Mama angeht, und auch in Bezug auf Poppy!«
    »Wirklich?«
    Ah, dieses Haifischgrinsen, wie gerne ich es ihm aus dem Gesicht geschlagen hätte. Mit jeder Sekunde wuchs mein Zorn, und mit ihm mein Entschluss, Lord Axacaya zu beweisen, dass er unrecht hatte mit seinen Worten – über mich, über meine ganze Familie.
    »Mama und Poppy waren Califa treu ergeben; sie kämpften für die Ehre der Stadt. Was haben Sie getan? Sie haben das Land, das Sie aufgenommen hatte, betrogen und dann haben Sie Poppy verkauft und Sie hätten auch Mama verkauft, wenn Sie es gekonnt hätten! Sie arbeiten für Califas Feinde – Sie sind hier der Verräter!«
    Lord Axacayas Augen funkelten vor kaltem Feuer. »Es ist Hochverrat, so mit mir zu sprechen, Mädchen. Und dennoch weiß ich, dass du für deine Worte nicht verantwortlich bist. Du bist nur ein närrisches Kind. Es sind die Eltern, die sich für ein närrisches Kind tadeln
lassen müssen. Ich kann jederzeit meine Quetzal nach Crackpot schicken und Colonel Fyrdraaca verhaften lassen. Ist er nicht dein Hüter, während deine Mutter abwesend ist? Ich kann ihn töten lassen und niemand wird meine Autorität infrage stellen. Er wird den Morgen nicht mehr erleben.«
    »Sie werden Poppy nicht anrühren!«, schrie ich. »Das erlaube ich nicht!«
    »Wie willst du mich aufhalten, Madama? Bist du nicht bereits am Verschwinden? Ist dein Wille nicht so schwach wie der eines Kätzchens?«, sagte Lord Axacya abfällig. »Und vor dir soll ich Angst haben?«
    »Sie bösartiger, blöder, bescheuerter Bastard von einem VERRÄTER! Ich werde Sie in den Ewigen Abgrund schicken, bevor ich zulasse, dass Sie die Fyrdraacas zerstören! «, brüllte ich. Mein Blut, jeder einzelne Tropfen, hatte sich in Feuer verwandelt und dieses Feuer fraß sich durch mein Fleisch, ließ meine Haut verglühen. Meine Kehle verwandelte meinen Zorn in ein wildes Aufkreischen, das über mir hing wie schmieriger Rauch.
    Ich war außer mir. Und das fühlte sich gut an. Es fühlte sich ganz wundervoll an. Es fühlte sich unbeschreiblich an. Sengende Hitze zog mir von den Zehen durch die Beine, brannte in meinem Bauch und züngelte dann hinauf zu meinem Mund. Dicke, kehlige Grammatica-Worte tauchten zischend und knackend in der wirbelnden Luft auf, die jetzt durch meine Rage förmlich versengt roch. Der Zorn verbrannte mich, wie Feuer Holz verbrennt, und in mir war kein Platz mehr für uns beide.
    Ich öffnete meinen roten Mund und ließ ein mächtiges
Zorngebrüll heraus, ein Gebrüll, das meine Kehle zerriss, mir in den Ohren brannte und das endlos anzudauern schien, ein entsetzliches Geräusch, das die Luft vor mir spaltete. Mein Brüllen wurde schriller und schriller und das Getöse wandelte sich von Wortlosigkeit zu dem Haferflockenwort, nur hunderttausendmal stärker als damals, als ich es zum ersten Mal ausgesprochen hatte.
    »! « Der Spalt in der Luft wurde zu einem magischen Strudel, einem kreiselnden Wirbel aus rußiger, rauchender Dunkelheit, der auf Lord Axacaya zurollte und ihn einhüllte.

Kapitel 44
Wille. Noch mehr Schokolade. Eine Erklärung.
    D er Wirbel zischte und pfiff, während er unscharf wurde und kleine, spitze Funken grünen und blauen Kaltfeuers ausspuckte, wie zuckende Blitze, brennend und heiß. Dann, mit einem Knall, der so laut war, dass ich ihn nicht hören, sondern nur seine enorme Vibration spüren konnte, blähte sich der Wirbel zu einer gleißenden Wolke aus kaltem Feuer auf und war weg.
    Mein Schädel dröhnte, mein Rückgrat vibrierte und meine Ohren klingelten. Meine Sicht löste sich in schimmerndes Weiß auf. Ich fühlte mich, als würde ich mich in Haferbrei verwandeln, würde zu einer Pfütze

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