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Florentinerpakt

Florentinerpakt

Titel: Florentinerpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner Verlag
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Übrigens, diese bemerkenswerte
Frau hat auch Beweismittel gesichert. Einen Kugelschreiber, den der zweite
Weihnachtsmann in der Hand gehabt hat. Das alles hat Musch nicht interessiert.«
    »Haben Sie das Beweisstück schon zur Untersuchung
weitergegeben?«, wollte Brandtner aufgeregt wissen.
    Palinski schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe noch keine
Gelegenheit gehabt, Helmut Wallner zu treffen. Ich hoffe, es wird aber im Laufe
des Tages noch klappen.«
    »Würden Sie mir den Kugelschreiber anvertrauen?«, wollte der
Major wissen.
    »Warum nicht«, meinte Palinski, »wenn Sie mir die Übernahme
quittieren. Ich verstehe nur nicht Ihr besonderes Interesse daran.«
    Jetzt musste ›Fink‹ Brandtner wohl Farbe bekennen, oder er
lief Gefahr, dass seine Glaubwürdigkeit Schaden nahm.
    »Ich muss um Verständnis
dafür bitten, dass ich bisher nicht ganz offen zu Ihnen gewesen bin«, der Major
beherrschte den ›schuldbewussten Dackelblick‹ fast so gut wie er selbst, musste
Palinski anerkennen. »Aber ich habe Sie ja bisher nicht wirklich gekannt. Ich
bin an einem Fall dran, in dem auf einen Mann innerhalb von zwölf Stunden zwei,
möglicherweise sogar drei Anschläge verübt worden sind. Bei einem davon, einer
Gasexplosion, ist die Frau dieses Mannes getötet worden.«
    »Handelt es sich um die Geschichte in Klosterneuburg?«, warf
Palinski interessiert ein. Der Major nickte nur. »Dieser Mann ist Direktor
Garber von der Filiale in der Obkirchergasse. Falls es zutrifft, dass der
Überfall nur dazu dienen sollte, den Mann zu entführen, dann gibt das dem Fall
eine völlig neue Perspektive.«
    »Die Frau, von der ich gesprochen habe, ist Anni Enigler, die
stellvertretende Filialleiterin«, ließ jetzt auch Palinski wissen. »Da befassen
wir uns mit demselben Fall und wissen es gar nicht.«
    »Was noch völlig im Dunkeln liegt, ist ein mögliches Motiv
für die beiden Anschläge auf Garber«, beklagte der Major.
    »Sie haben aber vorhin von möglicherweise drei Anschlägen
gesprochen«, erinnerte der Leiter des ›Instituts für Krimiliteranalogie‹. »Was
hat es damit für eine Bewandtnis?«
    »Der arme Teufel wurde zu allem Überfluss auch noch wegen
Vergewaltigung angezeigt. Die Sache ist zwar so gut wie geklärt. Es ist aber
nicht ganz auszuschließen, dass das ›Mobbing‹, das wahrscheinlich
dahintersteckt, nicht doch auch mit den anderen beiden Vorfällen in Verbindung
steht.« Brandtner seufzte. »Darum wäre es ja so wichtig, endlich ein
brauchbares Motiv für den ganzen Wahnsinn zu finden.«
    »Wenn Ihr Herr Garber Nehodal hieße, könnte ich Ihnen ein
überzeugendes Motiv liefern«, meinte Palinski und erzählte dem Major von den
seltsamen Ereignissen um die ›Siebener-Tontine‹.
    »Sachen gibt es«, wunderte sich der Major, der schon vieles
erlebt, aber so etwas noch nicht einmal gehört hatte.
    Aufgeregt stürmte Florian
Nowotny ins Büro und drehte den Fernsehapparat auf. »Das sollten Sie sich
unbedingt ansehen.« Aufgeregt deutete er auf die eingeblendete Schlagzeile:
›Toter Australier im Prater gefunden‹.
    Damit war auch Jakob Fahlbichler ausgefallen. Gleich zweimal,
einerseits als Opfer und andererseits auch als potenzieller Täter. »Damit sind
es nur mehr drei«, murmelte Palinski. Der aktuelle Saldo hielt aber nicht
lange. Denn schon die übernächste Meldung – ›Bekannter Schauspieler
und Stuntman bei Werbeaufnahmen tödlich verunglückt‹ –, vor allem aber das
nachfolgende Amateurvideo, das ein cleverer Kärntner Zaungast gemacht und dem
ORF für viel Geld verkauft hatte, ließ Florian aus seiner gespannten Erstarrung
hochschnellen. »Das ist er, das ist er«, rief er aufgeregt, lief nach draußen
und kam gleich darauf mit drei Fotoausdrucken wieder.
    »Das hier ist Gregor Atzinger«, er deutete auf die Bilder,
»und das am Monitor ist Greg Feeder, der tote Schauspieler. Er ist mir gleich
so bekannt vorgekommen. Ich habe ihn erst letzte Woche in ›Tumult in Rosenheim‹
gesehen, im Nachtprogramm.«
    Palinski und auch Brandtner blickten vom eingeblendeten Bild
auf die auf dem Schreibtisch liegenden Fotos. Tatsächlich, obwohl der Mann auf
dem Fernsehschirm mehrere Jahre älter war als der auf den Fotos, bestand kein
Zweifel für die beiden Kriminalisten. Gregor Atzinger und Greg Feeder waren ein
und dieselbe Person … gewesen.
    »Und damit waren es nur noch zwei«, flüsterte Palinski. »Axel
Rossbach und dieses Phantom Hans

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