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Florian auf Geisterreise

Florian auf Geisterreise

Titel: Florian auf Geisterreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: oliver Hassencamp
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Fridolin. „Weil du’s bist. Mir eilt’s nicht. Ich habe heute einen freien Nachmittag.“
    „Aber fahr nicht raus auf die Hauptstraße!“ warnte Agathe. Mit frischen Eiern aus dem Hühnerstall kam August zur Hintertür herein. Wie immer, wenn er andere sah, die gerade nicht arbeiteten, fing er sofort zu schimpfen an. „Wann kommt endlich dieses verdammte Motorrad weg? Dauernd steht’s mir im Weg!“
    „Sofort!“ An August vorbei rannte Florian hinaus. Die Maschine stand in der Mitte zwischen Haus und Garten. Er schwang sich in den Sattel und startete so leise wie möglich. Diesmal ging die Fahrt über den Parkplatz auf die Waldstraße. Gäste sahen ihm nach und bereiteten wohl schon die dummen Bemerkungen vor, die sie darüber machen würden. Trotz vorbildlicher Fahrweise. Erst im Wald drehte er auf, nahm die Kurven auf der Ideallinie und fuhr schließlich freihändig.
    Wenn man die Augen zusammenkneift, ist es ein bißchen wie Schweben! stellte er fest.
    Mitten in der schönsten Astralerinnerung schimmerte etwas zwischen den Bäumen hinter der nächsten Kurve, daß er schleunigst nach dem Lenker griff, die Maschine auf die rechte Straßenseite zog und bremste.
    Auch der entgegenkommende Wagen wurde rechts ran gelenkt und stark abgebremst. Ein dicker Kopf schaute heraus: Kommissar Oskar Kollo. Er hatte Florian sofort erkannt und hielt.
    Weiterfahren und so tun, als ob man nichts bemerkt hätte, macht sich bei der Polizei immer schlecht! dachte er. Zumal ohne Führerschein! Da bleibt man lieber stehen und sagt freundlich: „Guten Tag.“
    „Bist du schon wieder so gesund, daß du Motorrad fahren darfst?“ fragte der Kriminaler .
    Menschenskind, ich war ja im Heilschlaf! fiel es Florian noch rechtzeitig ein. Während er nickte, besah sich der Fleischkloß die Maschine.
    „Das ist doch die von Fridolin?“
    „Stimmt“, bestätigte Florian. „Ich hab sie repariert und bin gerade auf Probefahrt.“
    „So, so. Die steht ja schon seit Tagen bei euch.“
    Florian nickte. „Ein Ersatzteil hat gefehlt. Heute hat er’s gebracht.“
    „So, so. Und du hast es eingebaut?“
    „Zusammen mit Fridolin.“ Die Art der Fragerei gefiel Florian nicht. Instinktiv fand er es besser einzuschränken. „Ich bin erst am Schluß dazugekommen.“
    „So, so. Und geht sie jetzt?“
    „Sieht so aus.“ Florian zog die Schultern hoch. „Aber ich fahre erst zwei Minuten.“
    „So, so.“
    Dieses dauernde „So, so“ machte ihn rasend. „Nein, wirklich!“ betonte er.
    „So, so. Dafür hast du ganz schön Moos zwischen den Stollen.“
    „Ich hab mal abgekürzt!“ fiel ihm ein. „In den Geländereifen bleibt alles hängen.“
    Jetzt würde er wieder „So, so“ sagen, in diesem bestimmten Ton, daß man sich schuldig fühlt und zuviel sagen möchte, um seine Unschuld zu beweisen. Doch der Fleischkloß nickte nur und fuhr weiter.
    Auch Florian hätte weiterfahren können, hatte aber keine Lust mehr.
    Dieser blöde Fettkloß! Was will der überhaupt schon wieder hier?
    Er wendete das Motorrad und fuhr langsam zurück. Der Kommissar sollte ihn nicht im Rückspiegel sehen. Am Waldrand hielt er an.
    Der Beamte war auf den Parkplatz gerollt und stieg gerade aus.
    Vom Eingang her kam ihm August entgegen.
    Dann hat er angerufen und will wieder zur Tante! kombinierte Florian. Vorher geht er zu Fridolin und fragt ihn, ob er mir tatsächlich erlaubt hat, eine Probefahrt zu machen, der alte Schnüffler! Ich weiß nicht, ich hab so ein komisches Gefühl, als ob da noch irgendwas kommt!
    Bei dieser Vermutung war es das beste , zurückzufahren. Nicht sofort, es sollte nicht nach Angst aussehen. Florian wartete drei Minuten, dann kam er zügig aus dem Wald, schaltete auf dem Parkplatz den Motor ab und rollte hinter das Haus.
    „So, so!“ tönte ihm beim Öffnen der hinteren Küchentür die lästige Stimme entgegen.
    Kleinlaut saßen Fridolin und Agathe am Tisch, der Fleischkloß füllte den Raum.
    „Ja, ja“, antwortete Florian im gleichen Ton. Der Kommissar hob die Brauen.
    Von der Diele kam August herein. „Madame läßt bitten. Aber höchst ungern!“
    „So, so? Das bin ich bei meinem Beruf gewöhnt!“ Der schwitzende, sperrige Mann zwängte sich durch den Türstock. Alle atmeten auf. Sie konnten wieder reden.
    Wie sich herausstellte, trafen Florians Vermutungen zu.
    „Erst wollte er wissen, wer das Motorrad repariert hat, dann, ob die Probefahrt genehmigt war“, berichtete Agathe.
    „Was interessiert ihn das so genau? Was

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